Projektwoche „Unsere Kleidung – Produktion, Handel und Reinigung“

Kindergarten an der Talkirche Geisweid

Die IHK Siegen hat unseren Projektantrag zum obigen Thema mit einem positiven Zuwendungsbescheid über 1.798,00 € genehmigt. Das Projekt wurde im Oktober von einer Grundschullehrerin, Lea Langenbach, durchgeführt. Die Kinder konnten in Kleingruppen alle Abläufe selbsttätig erforschen und ausprobieren. Sie wurden sensibilisiert für Nachhaltigkeit und waren durchgehend begeistert dabei.

Herzlichen Dank an die IHK Siegen und an Lea.Die Kinder haben gleich zu Beginn den Protagonisten für die Projektwoche kennengelernt: Den Bären „Saubär“. Er hat die Kinder die Woche über begleitet und ihnen Einblicke in die verschiedenen Facetten zum Thema „Unsere Kleidung – Produktion, Handel und Reinigung“ gegeben. Die Kinder haben sich von Tag 1 an sehr über ihn gefreut und die Projektwoche stark mit ihm verbunden: „Wann gehen wir wieder zum Saubär?“ war eine sehr häufig gestellte Frage.Die Kinder haben zunächst verschiedene Arten von Stoffen mit Hilfe von Fühlboxen ertasten: Baumwolle (100%), Jersey (Baumwolle + Elasthan), Filz, gewebte Stoffe, Synthetische Stoffe (Polyester) sowie Wolle. Bereits hier konnten die Kinder gute Assoziationen zum Thema Kleidung herstellen, indem sie gesagt haben, dass sich die Inhalte der Boxen wie ein Schal oder eine Mütze angefühlt haben. Wir haben uns im Anschluss daran ausgetauscht, wie verschieden sich die ganzen Stoffe eigentlich anfühlen – es gibt weiche, flauschige, kuschelige und kratzige Stoffe. In einem zweiten Schritt haben wir uns mit der Herstellung von Stoffen (Baumwollstoffe) beschäftigt. Wie wird aus einer Baumwollpflanze am Ende unser T-Shirt? Genau darum ging es. Die Kinder haben eine kleine Entdeckungsreise gemacht: Sie staunten nicht schlecht, dass ihr T-Shirt mal so eine weiße große Baumwollpflanze war, wie sie nun vor ihnen stand! Sie haben an der Baumwolle gefühlt, wie weich diese ist. Wie Baumwollpflücker:innen haben die Kinder vom Boden kleine Baumwollstücke aufgehoben und auf das große Kissen auf ihrem Kopf gelegt – sie haben festgestellt, wie schwierig es ist, so ein großes Kissen auf ihrem Kopf zu balancieren und sich dabei ständig zu bücken! Das Ziehen der Baumwolle zu langen Fäden gestaltete sich schwierig – wie gut, dass es das Spinnrad gibt. Auf einem Spinnrad entsteht aus der gepflückten Baumwolle ein Wollknäuel. Danach wird aus dem Wollknäuel an einen großen Webstuhl ein Stück Stoff gewebt, das auf einen Stoffballen gerollt wird. Das Weben auf dem großen Webstuhl funktioniert genau so, wie die Kinder es auf ihrem kleinen Webrahmen in der gesamten Projektwoche am Vormittag und Nachmittag erfahren durften. Auch sie haben so ein kleines Stück Stoff hergestellt. Der Stoff wird passend zugeschnitten, um ihn zu Kleidungsstücken verarbeiten zu können. Näher:innen nähen daraus T-Shirts, Hosen, Mützen, Jacken und vieles mehr – so auch das T-Shirt von unserem kleinen Saubär! Die Kinder haben unter dem Aspekt des „Handels“ kennengelernt, wie viel Aufwand in einem T-Shirt steckt. Dazu hat der Saubär mit den Kindern eine Weltreise über den Globus gemacht. Die Kinder haben so die Transportwege rund um die ganze Welt mit Flugzeugen, Schiffen und Lastwagen nachvollziehen können. Die Kinder wussten bereits, dass man arbeiten muss, um Geld zu bekommen, damit man sich etwas kaufen kann. Gemeinsam haben wir darüber gesprochen, wo man überall Kleidung kaufen kann und dass es teure und günstige Kleidung gibt. So konnten die Kinder in einem Rollenspiel selbst Kleidung kaufen und mussten entscheiden, wofür sie ihr Geld ausgeben. Für teure Kleidung, die neu ist, oder für günstigere Kleidung, die wie neu ist, aber schonmal von einem anderen Kind getragen wurden. Dabei haben die Kinder sehr stark überlegt, was sie sich für ihr Geld kaufen wollen und es sind tolle Gespräche unter den Kindern im Rollenspiel entstanden. Und dann gab es an Tag 4 endlich ganz viel Spaß mit Wasser! Saubär ist ein Missgeschick passiert. Er hat Schokolade genascht und gekleckert. Die Kinder waren sehr motiviert, ihm zu helfen, sein Lieblings-T-Shirt wieder sauber zu bekommen. Schnell sind die Kinder auf die Idee gekommen, hierfür eine Waschmaschine zu benutzen! Gemeinsam haben wir uns den Waschprozess anhand einer kleinen Waschmaschine angeschaut. Die Kinder haben überlegt und beobachtet, was eine Waschmaschine eigentlich macht. Und dann ging es so richtig los und wir haben uns eine kleine Waschmaschine aus Schraub-Gläsern, Seife und Wasser gebaut und mit unseren Händen experimentiert. Zunächst haben wir Wasser in die Gläser gefüllt und Seife hinzugefügt. Wie der Saubär durften die Kinder auch mit Schokolade auf kleine Stoffstücke kleckern. Ab damit in unsere kleinen selbst gebauten Waschmaschinen – und dann hieß es kräftig schütteln! Das Wasser war ganz schön schmutzig und die Kinder haben den Schmutz im Wasser entdecken können. Und jetzt? Alles nass! Aber die Kinder konnten sich erinnern, dass die Waschmaschine doch manchmal ganz schnell dreht, nachdem das Wasser abgepumpt wurde? Wir haben uns eine Salatschüssel zur Hilfe genommen und die Kinder staunten nicht schlecht, wie viel Wasser sie in der Schüssel gesammelt hatten, nachdem sie alle einmal unsere Stoffstücke schleudern durften. Und Tadaaa – alle unsere Stoffe waren wieder sauber! Funktioniert so auch unsere große Waschmaschine im Kindergarten? Ja! Gemeinsam haben wir ganz viel Wäsche gewaschen und zugeschaut, was die Waschmaschine eigentlich alles kann. Im Anschluss konnten die Kinder mit ihrer kleinen neuen Holzwaschmaschine inklusive Wäschekorb, Wäscheständer sowie Bügelbrett eifrig erproben und spielen. Ging das Wäsche-Waschen schon immer so einfach? Nein – das haben die Kinder sehr schnell festgestellt. Wasser holen – ganz schön schwer. Kräftig auf dem Waschbrett reiben – das gibt ordentlich Muskeln. Und dann auch noch Bürsten, wenn die Flecken nicht gleich verschwanden. Aber das war´s ja noch nicht. Die Wäsche tropfte nur so! Und da kamen die Kinder auf die Idee, dass wir den Stoff doch wunderbar auswringen können. Ganz schön anstrengend. So und jetzt? Nun hieß es warten – auf Wind und Sonne. Bis alles auf dem Wäscheständer wieder trocken ist. Denn Pusten war uns doch zu anstrengend. Rückblickend können wir berichten: Ein erfolgreiches, erlebnisreiches Projekt, bei dem alle Kinder sehr aktiv sein konnten, viel Spaß hatten und Vieles gelernt haben.