Presbyteriums-Wochenende in Nordhelle

Seit Mitte der 90er verbringt das Presbyterium alle zwei Jahre ein Wochenende in Haus Nordhelle in Valbert. Das Tagungshaus, das fast vier Jahrzehnte in kirchlicher Trägerschaft war, ist Anfang 2019 von einem privaten Investor übernommen worden und wird bisher in bewährter Weise weitergeführt. Davon konnten wir uns Anfang November selbst überzeugen. Diesmal haben wir uns mit einem aktuellen Thema befasst, das wir mit Sorge verfolgen: mit dem Erstarken rechter Tendenzen in unserer Gesellschaft.

Menschen mit Behinderungen werden in der Öffentlichkeit lautstark beleidigt und herabgewürdigt. Angetrunkene „Fußballfans“ spielen im Zug rechtsradikale Musik und schüchtern Mitreisende ein. Eine Frau wird aufgefordert ihren Platz in der Bahn zu räumen, weil sie als Afrikanerin sich doch sicher keine Fahrkarte erster Klasse leisten könne. Drei von vielen Beispielen, die zeigen, dass rechtes Gedankengut uns jederzeit im Alltag begegnen kann. Wie verhalten wir uns dann? Was können wir sagen und tun, wenn Ressentiments gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen geschürt werden, wenn Menschen beleidigt und diffamiert werden?

Mit solchen Fragen haben wir uns in Nordhelle beschäftigt – sowohl in einer Bibelarbeit als auch mit zwei Mitarbeitern der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Arnsberg“, die beim Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen angesiedelt ist. Wir haben  über eigene Erfahrungen gesprochen, uns diskriminierende Werbung angeschaut, ein Rollenspiel gemacht und daraus Überlegungen zur Weiterarbeit entwickelt. Die Ergebnisse sind recht umfangreich. Darum werden wir sie Ihnen nach und nach in „Gemeinde jetzt“ vorstellen.

Almuth Schwichow