Predigt Talkirche, Sonntag, 12. Januar 2014

Gottesdienst für den ersten Sonntag nach Epiphanias

Text: Jes 42,1-4

„Was fällt, das soll man nicht auch noch stoßen.“ So lautet ein Sprichwort. Und wie es häufig mit solchen Sprichwörtern ist, reagiert es auf etwas, das leider sehr oft geschieht. Wir Menschen haben an­scheinend einen unbezähmbaren Drang danach, etwas den Rest zu geben, das ohnehin im Abgang begriffen ist. Schon bei Kindern lässt sich das beobachten: Ist bei einem Spielzeug irgendetwas kaputt, wird es mit Wonne ganz auseinandergenommen, auch wenn es durchaus noch brauchbar wäre. Oder ist bei einem leerstehenden Haus erst einmal eine Fensterscheibe eingeworfen, dann sind die übrigen unter Garantie auch bald hin. Aber auch wir gesitteten Er­wachsenen verhalten uns nicht viel anders. Wir mögen uns zwar dar­über beklagen, dass bei allem technischen Gerät ständig neue Mo­delle auf den Markt geworfen werden, aber im Zweifel kaufen wir uns dann doch die High-Tech-Kaffeemaschine oder den neusten Flachbildfernseher und verschrotten ihre Vorgänger, obwohl die vielleicht noch tadellos funktionieren. „Predigt Talkirche, Sonntag, 12. Januar 2014“ weiterlesen

Predigt Tal- und Wenschtkirche, Sonntag, 29. Dezember 2013

Gottesdienst am Sonntag nach Weihnachten

Text: Jes 49,14-20

Zion aber sprach: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat mei­ner vergessen. Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir. Deine Erbauer eilen herbei, aber die dich zerbrochen und zerstört haben, werden sich davonmachen. Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht der Herr: du sollst mit diesen allen wie mit einem Schmuck angetan werden und wirst sie als Gürtel um dich legen, wie eine Braut es tut. Denn dein wüstes, zerstörtes und verheertes Land wird dir alsdann zu eng werden, um darin zu wohnen, und deine Verderber werden vor dir weichen, so dass deine Söhne, du Kinder­lose, noch sagen werden vor deinen Ohren: Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, dass ich wohnen kann. „Predigt Tal- und Wenschtkirche, Sonntag, 29. Dezember 2013“ weiterlesen

Predigt Tal- und Wenschtkirche, Sonntag, 22. Dezember 2013

Gottesdienst für den vierten Advent

Text: Jes 52,7-10

30. September 1989: Auf dem Gelände der Deutschen Botschaft in Prag herrschen katastrophale Zustände. Tausende von DDR-Bürgern haben in den Wochen zuvor dort Zuflucht gesucht, um aus der DDR ausreisen und endlich in Freiheit leben zu können. Haus und Garten sind hoffnungslos überfüllt, das Botschaftspersonal kann die Versor­gung der vielen Menschen kaum noch bewältigen, und niemand weiß, wie es weitergehen soll.  Da betritt um 18.58 Uhr der Bundes­au­ßenminister Hans-Dietrich Genscher den Balkon. Er kommt direkt von Verhandlungen mit seinem sowjetischen Amtskolle­gen am Ran­de der UN-Vollversammlung. Und er hat gute Nachrichten: „Liebe Landsleute“, ruft er der dichtgedrängten Menge zu, „wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ – „in die Bundesrepublik Deutschland möglich gewor­den ist“, wollte er noch sagen, aber diese Worte gehen schon in ohren­betäuben­dem Jubel unter. Endlich ist der Weg in die Frei­heit offen, jedenfalls für die „Botschaftsflüchtlinge“ – und was noch niemand wissen kann: Nur wenige Wochen später wird er für alle Menschen in der DDR offenstehen. Da kann man den Jubel verste­hen: So ähn­lich müssen sich die Kinder Israel gefühlt haben, als der Pharao sie endlich aus Ägypten ziehen ließ. Und der sonst eher nüch­terne und sachliche Minister ist zu einem echten Freudenboten gewor­den. „Predigt Tal- und Wenschtkirche, Sonntag, 22. Dezember 2013“ weiterlesen

Predigt Talkirche, Sonntag, 15. Dezember 2013

Gottesdienst für den dritten Advent

Text: Offb 3,1-6

Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe:

Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. Werde wach und stärke das Übrige, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als erfüllt befunden vor meinem Gott. So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind’s wert. 

Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor sei­nen Engeln. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! „Predigt Talkirche, Sonntag, 15. Dezember 2013“ weiterlesen

Predigt Talkirche, Sonntag, 8. Dezember 2013

Gottedienst für den zweiten Advent 

Text: Offb. 3,7-13

Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Da­vids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und nie­mand tut auf:

Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleug­net. Siehe, ich will deine Feinde dazu bringen, dass sie kommen sol­len und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe. Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden woh­nen. Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!  „Predigt Talkirche, Sonntag, 8. Dezember 2013“ weiterlesen