Predigt Talkirche, Sonntag, 30. März 2014

 Gottesdienst für den Sonntag Laetare

Text: Jes 54,7-10

Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der Herr, dein Erlöser. Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will. Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer.

„Nieder mit den Alpen – freie Sicht aufs Mittelmeer!“ So skandierte die Schweizer Punk-Jugend vor dreißig Jahren, und auch hierzulande wurde der Spruch damals populär. Das war natürlich nicht gegen die Alpen an sich gerichtet, sondern gegen geistige Enge und Spießbür­gertum, die – so das Vorurteil – in engen Bergtälern besonders gut gedeihen. Die Schweizer Berge haben sich denn auch nicht wirklich daran gestört. Sie stehen immer noch unver­rückt an ihrem Platz. „Predigt Talkirche, Sonntag, 30. März 2014“ weiterlesen

Predigt Talkirche, Sonntag, 2. März 2014

Gottesdienst für den Sonntag Estomihi 

Text: Jes 58,1-9a

Siegerländer Karnevalsmuffel brauchen in diesem Jahr viel Geduld. Ostern ist spät, entsprechend lange dauert es bis zum Aschermitt­woch. Und so müssen wir immer noch drei Tage rheinischen Froh­sinn auf allen Kanälen ertragen, bis endlich Ruhe einkehrt und die Fastenzeit beginnt.

Mit der konnten wir Evangelischen allerdings früher auch nicht viel anfangen. Wozu auch fasten, wenn man vorher gar nicht gefeiert hat? Und gegen das Fasten unserer katholischen Geschwister hatten wir so unsere Vorurteile: Erst Aschekreuz, dann Starkbieranstich – das kann’s ja wohl nicht sein! Aber dann ging es vor gut dreißig Jahren los mit der Aktion „7 Wochen ohne“, und auch die Evangeli­schen begannen das Fasten für sich zu entdecken. „Predigt Talkirche, Sonntag, 2. März 2014“ weiterlesen

Predigt Talkirche, Sonntag, 16. Februar 2014

Gottesdienst für den Sonntag Septuagesimae

Text: Röm 9,14-24

Was sollen wir nun hierzu sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei ferne! Denn er spricht zu Mose: »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.« So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Got­tes Erbarmen. Denn die Schrift sagt zum Pharao: »Eben dazu habe ich dich erweckt, damit ich an dir meine Macht erweise und damit mein Name auf der ganzen Erde verkündigt werde.« So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, wen er will.
Nun sagst du zu mir: Warum beschuldigt er dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen? Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen? Da Gott seinen Zorn erzeigen und seine Macht kundtun wollte, hat er mit großer Geduld ertragen die Gefäße des Zorns, die zum Verderben bestimmt waren, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit kundtue an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er zuvor bereitet hatte zur Herrlichkeit. Dazu hat er uns berufen, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. „Predigt Talkirche, Sonntag, 16. Februar 2014“ weiterlesen

Predigt Wenschtkirche, Sonntag, 9. Februar 2014

Gottesdienst für den letzten Sonntag nach Epiphanias
 mit Taufe von Kristina, Nicole und Marcus Klejn

Text: 2. Petr 1,16-21

Wir schreiben das Jahr 120 nach Christi Geburt. Rund 90 Jahre sind vergangen, seit die Apostel sich von Jerusalem aus auf den Weg machten, um die Botschaft von Jesus Christus in alle Welt zu verbreiten. Sie hatten Erfolg damit. Rund ums Mittelmeer gibt es inzwischen christliche Gemeinden. Sie sind klein, sie werden misstrauisch beobachtet, manchmal auch unterdrückt und verfolgt. Aber trotzdem ziehen sie Menschen an und wachsen. Sie organisieren sich immer besser, sie knüpfen Verbindungen untereinander, und sie treten auch immer selbstbewusster an die Öffentlichkeit.

Trotzdem sitzt irgendwo in einer dieser Gemeinden ein nachdenklicher Mensch und macht sich Sorgen. Deutlicher als andere sieht er die Gefahren, die die junge Kirche bedrohen. Sie sagt von sich, dass sie erbaut ist „auf dem Fundament der Apostel und Propheten“ (Eph 2,20). Aber dieses Fundament droht brüchig zu werden. „Predigt Wenschtkirche, Sonntag, 9. Februar 2014“ weiterlesen

Predigt Wenschtkirche, Sonntag, 19. Januar 2014

Gottesdienst für den zweiten Sonntag nach Epiphanias

Text: Hebr 12,12-17

Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn se­hen wird, und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade ver­säume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden an­richte und viele durch sie unrein werden; dass nicht jemand sei ein Abtrünniger oder Gottloser wie Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt verkaufte. Ihr wisst ja, dass er hernach, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obwohl er sie mit Tränen suchte. „Predigt Wenschtkirche, Sonntag, 19. Januar 2014“ weiterlesen