Klima der Gerechtigkeit

 

Klima der Gerechtigkeit

Ausstellung zum Klimawandel
und was die Kirchen tun

„Wie wirkt sich
für Sie in Tansania der Klimawandel und der großflächige Anbau von
energetisch nutzbaren Pflanzen aus?“ Eine komplizierte Frage, die
die kleine Reisegruppe um Superintendentin Annette Kurschus im August
2008 den Partnern in Tansania stellte. Die Antwort, die die Siegerländer
erhielten, war einfach und aufrüttelnd zugleich: „Die Preise
für Grundnahrungsmittel wie Mais steigen rasant. Den ärmeren Menschen
bleibt nichts anderes, als auf eine der täglichen Mahlzeiten zu
verzichten.“

Die Welt ist klein
geworden: Von Industrieländern produzierte Treibhausgase beeinflussen
das weltweite Klima. Der Energiehunger der reichen Länder tritt
in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau in den ärmeren Ländern.

Um diesen Zusammenhang
geht es in der Ausstellung „Klima der Gerechtigkeit“, die der Ev.
Kirchenkreis Siegen vom 25. Oktober bis 19. November in der
Rathausgalerie Siegen, Markt 2, präsentiert. Die Ausstellung
ist von der Vereinten Evangelischen Mission, der Gemeinschaft von
34 Kirchen weltweit, zusammengestellt worden. In ihr werden wissenschaftliche
Forschungsergebnisse und Prognosen mit den Erfahrungen zusammengebracht,
die Menschen in den Heimatländern der Mitgliedskirchen machen. So
entsteht ein Bild, wie Lebensstil und Lebensbedingungen auch weit
entfernt voneinander lebender Menschen eng zusammenhängen und sich
wechselseitig beeinflussen.

Aber die Ausstellung
bleibt nicht stehen bei der klagenden Beschreibung der aktuellen
Verhältnisse. Sie zeigt und würdigt vor allem das Engagement der
Menschen und Kirchen, die sich in gemeinsamer Verantwortung für
Gottes Schöpfung und getragen von der einen Hoffnung einsetzen,
die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Chancen nachhaltiger
Entwicklung zu fördern.

Viele konkrete
Schritte gehen Kirchen überall auf der Welt in Wahrnehmung ihrer
Verantwortung. So haben sich im Siegerland bereits einige Gemeinden
der landeskirchlichen Initiative „Der Grüne Hahn“ angeschlossen.

Nehmen Sie die
Gelegenheit wahr, die Ausstellung während der Öffnungszeiten des
Rathauses Siegen zu besuchen.

Für
weitere Informationen stehen Herr Hänel (m.haenel@kirchenkreis-siegen.de)

und Pfarrer Elsermann (dienst@elsermann.de)
gerne zur Verfügung.

 

Da kräht doch kein Hahn nach

 

Da kräht doch kein Hahn nach,
oder doch?

Umweltmanagement in ev. Kirchengemeinde
Klafeld auf den Weg gebracht

Doch, da kräht
ein Hahn nach. Zumindest seit vergangenem Sonntag (4. Juli) in der
ev. Kirchengemeinde Klafeld. Einen „Tag der Schöpfung“ feierte die
ev. Kirchengemeinde in der Talkirche und erinnerte die Gottesdienstbesucher
an die Verantwortung, einen nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln
und die Erde nicht unnötig zu belasten.

Da kräht doch
kein Hahn nach, wie hoch der Stromverbrauch der Kirchengemeinde
ist, oder ob Blumen aus Übersee mit Flugzeugen nach hier gebracht
werden, oder ob große Autos mit einem hohen Verbrauch gekauft werden.
Und das alles wider besseres Wissen und die Vernunft, wurde in einem
Sketch im Gottesdienst deutlich.

Das, so hat das
Presbyterium es einstimmig beschlossen, soll in der Kirchengemeinde
Klafeld jetzt anders werden. Sieben Gemeindeglieder unter der Leitung
von Burkhard Leidel bilden das neue Umweltteam der Kirchengemeinde
und sollen ein Umweltmanagement einführen. Mit unterschiedlichen
Begabungen und Berufserfahrung, so hoffen die Ehrenamtlichen, wird
das Vorhaben gelingen. Zwei der Ehrenamtlichen werden in speziellen
Seminaren der Landeskirche geschult und es beginnt die Bestandsaufnahme
der Gebäude. Wie viel Strom verbraucht die Talkirche im Jahr? Wo
können Energiesparlampen eingesetzt werden? Wo ist in kirchlichen
Gebäuden zusätzliche Dämmung notwendig, um Heizenergie zu sparen?
Sind die Heizungsanlagen optimal eingestellt und auf dem neuesten
Stand?

Ein
großer Grüner Hahn mit etlichen im Gottesdienst gesammelten
Ideen als Federschmuck erinnert künftig in der Kirchengemeinde
Klafeld an schonendes Umweltverhalten. Das neue Umweltteam
unter der Leitung von Burckhard Leidel (3. v. l.) und
mit Gemeindepfarrer Fank Boes (2. v. r.).

Zur Erinnerung
an das Vorhaben der Kirchengemeinde hatte Burkhard Leidel einen
großen Grünen Hahn aus Holz gebaut. Der Grüne Hahn ist das Symbol
der westfälischen Landeskirche für das Umweltmanagement.

Im Gottesdienst
hatten die Gemeindeglieder und Gäste Gelegenheit darüber nachzudenken,
was der Grüne Hahn in der Kirchengemeinde und in Privathaushalten
bewirken könnte. Heraus kamen beispielsweise: Das Wasser abdrehen
beim Zähneputzen; kurz zu Duschen, statt zu baden; im Winter die
Raumtemperatur abzusenken und Socken anzuziehen; weniger Auto zu
fahren. Es sind nur wenige der vielen Beispiele, die zutage traten.
Die Ideen wurden auf Pappstücke in unterschiedlichen Farben geschrieben.
Die ergaben das bunte Federkleid des Grünen Hahnes.

Für die Kirchengemeinde
Klafeld ist Schöpfungsverantwortung schon seit langem ein Thema,
wenn auch noch nicht in dieser Konsequenz. Seit 24 Jahren gibt es
einen Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung und der Gottesdienst
zum Tag der Schöpfung wurde in diesem Jahr zum neunten Mal gefeiert.
Regelmäßig werden gemeinsame Freizeitaktivitäten unter dem Motto
„Autofrei und Spaß dabei“ angeboten.

Am
Beffchen des Pfarrers erinnert der Grüne Hahn frech
an die kirchliche Verantwortung in Sachen Umweltschutz.

Aber es geht nicht
nur um die kirchlichen Aktivitäten und  Gebäude. Auch die Gemeindeglieder
sollen sensibilisiert werden in ihrem eigenen Verhalten auf Umweltschutz
zu achten. Zur Erinnerung erhielten alle Gottesdienstbesucher eine
Sonnenblumenpflanze und einen gebastelten Grünen Hahn an einer kleinen
Wäscheklammer aus Holz.

kp
(Fotos Karlfried Petri)

 

„Grüner Hahn“

„Grüner Hahn“

– ein Umweltmanagement für
Kirchengemeinden –

"Umweltmanagement
ist ein systematischer Weg vom Reden zum Tun in der Kirche, der
die Glaubwürdigkeit der Kirche nach innen und außen stärkt, in dem
kirchlicher Umweltschutz kontinuierlich verbessert und gleichzeitig
motivierende, beteiligungsorientierte Strukturen der Zusammenarbeit
gefunden werden. Kirchliches Umweltmanagement erschließt und fördert
den Reichtum an Fähigkeiten und Talenten unter den Gemeindegliedern.“

„Was ist das schon
wieder Neues ?“, werden viele von Ihnen fragen.

Einfach ausgedrückt:
Der „Grüne Hahn“ ist ein Umweltmanagement für Kirchengemeinden,
das man als „Gebrauchsanweisung“ in Umweltfragen heranziehen sollte.

Der Umweltausschuss
befasst sich bereits seit längerem mit dem Thema „Grüner Hahn“.
Er sowie das Presbyterium wurden in der Sitzung vom 20.01.2010 von
Herrn Hartwig Göbel und Herrn Reiner Jung (Umweltbeauftragte der
Gemeinden Niederschelden und Kaan-Marienborn) ausführlich über das
Projekt „Grüner Hahn“ informiert.

Zunächst einmal
werden mit Hilfe des „Grünen Hahns“ (Umweltmanagements) generelle
Umweltziele der Kirchengemeinde beschrieben, d.h. es werden Umweltleitlinien
formuliert. Es erfolgt dann eine Bestandsaufnahme in den Bereichen
Stromverbrauch, Heizung, Wasser und  Gebäude, etc. Hierbei
kommen Stärken und Schwächen zutage, die die Grundlage für die Entwicklung
des Umweltprogramms der Kirchengemeinde darstellen. Aus den so ermittelten
Werten wird ein Programm entwickelt, das Ziele formuliert, Maßnahmen
einleitet und Abläufe dokumentiert, um eine Verbesserung des Umweltschutzes
zu erreichen. Der Aufbau eines einfachen Umweltmanagementsystems,
in dem die Verantwortlichkeiten für die Durchführung der geplanten
Maßnahmen, regelmäßige Erfolgskontrollen und die systematische Weiterentwicklung
des Umweltschutzes geregelt sind, schließt sich an.

Um uns als Kirchengemeinde
auf diesen richtigen und notwendigen Weg machen zu können, hat das
Presbyterium nach eingehender Beratung beschlossen, dass zunächst
einmal mindestens 2 Gemeindemitglieder an einem Einführungsseminar
zum „Grünen Hahn“ im Februar teilnehmen sollen.

Selbstverständlich
werden auch Sie noch eingehender über das Projekt „Grüner Hahn“
informiert, u.a. auf unserer Internethomepage  sowie bei der
nächsten Gemeindeversammlung am 10. März 2010 um 19.45 Uhr im Anschluss
an den Passionsgottesdienst in der Talkirche.

Bei dieser großen
und wichtigen Aufgabe benötigen wir natürlich noch interessierte
und engagierte Helfer, die sich für dieses Projekt einsetzen wollen.

Haben wir Ihre
Neugier und Ihr Interesse geweckt ?

Wenn Sie sich
vorstellen können, bei dieser Aufgabe mitzuarbeiten, sprechen Sie
uns an !

Sonne über Bielefeld

 

Sonne über Bielefeld

Sie erinnern sich: Beim Gemeindefest aus Anlass
des 100-jährigen Jubiläums der Talkirche in Geisweid war der Partnerschaftsausschuss
mit einem Waffelstand vertreten.

Der Reinerlös  (292,20 €) des Verkaufs
war für die Aktion „Sonne über Bielefeld bestimmt. Bei der
Verleihung des Förderpreis für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung
der Schöpfung, genannt: „Das Salzkorn“ durch Präses Buß im Nov.
2005 in Iserlohn verteilte der Kirchenkreis Recklinghausen als ein
Preisträger 100 Umschläge mit jeweils 50 Euro (Talenten) mit der
Maßgabe, diese Talente zu vermehren, damit diese dann als Anschubfinanzierung
für ein Photovoltaikdach (Solardach) auf dem Landeskirchenamt in
Bielefeld dienen.

Zum Abschluss der Aktion bekam der Partnerschaftsausschuss
Post aus Bielefeld:

Sehr geehrter Herr Groos,

Auf Ihre Anfrage bezüglich der
Endabrechnung der Talente-Aktion kann  ich Ihnen erst heute
antworten, denn der Präses hat noch bis Ende  2006 Zahlungseingänge
verzeichnet.

Aber das lange Warten hat sich
gelohnt: insgesamt sind durch diese  Aktion über 9.000 € zusammen
gekommen, so dass die  Photovoltaik-Anlage auf dem Landeskirchenamt
auf jeden Fall  realisiert werden kann! Genaueres dazu können
Sie dann sicherlich über die Kirchenzeitung „UK“
bzw. über die website der Landeskirche  erfahren.

Ihnen und allen Mitstreiterinnen
und Mitstreiter nochmals herzlichen  Dank für Ihren Einsatz.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen
Hörner

 

In Klafeld bleibt die Kirche kalt…….

Presseschau: Siegener
Zeitung vom 5. Januar 2006

Kirchentüren bleiben geschlossen

Gemeinden weichen in Gemeindehäuser
aus und wollen damit Energiekosten einsparen
 

kalle Geisweid.

Wenn am kommenden Sonntag die Glocken der evangelischen
Talkirche zum Kirchgang läuten, bleibt die Kirchentür verschlossen.
Und nicht nur dort. Auch die Wenscht-Kirche in der Wenscht-Siedlung
und die Birlenbacher Kirche bleiben außer an den hohen Feiertagen
in den Wintermonaten zu. Das ist keine Willkür der Pfarrer oder
Presbyterien. Es ist letztlich der Zwang, auf die hohen Energiekosten
zu reagieren, die ein wohltemperiertes Gotteshaus nun einmal mit
sich bringt.
Auch in anderen Kirchengemeinden, wie etwa in Eiserfeld,
will man so den horrenden Heizungskosten den Hahn abdrehen. Dort
war die Trinitatiskirche im vergangenen Jahr einige Wochen geschlossen.
Doch die Gemeindeglieder waren mit dieser Regelung nicht einverstanden.

 

Seit Anfang des Jahres wird das Gotteshaus
wieder genutzt, mit der Einschränkung, dass man die Temperaturen
heruntergefahren hat. Friedrich Kreutz, Vorsitzender des Presbyteriums,
geht davon aus, dass man nun bei Temperaturen zwischen 15 und 16
Grad in Straßenkleidung in der Kirche sitzen wird. Bei der Schließung
der Christuskirche in der Hengsbach habe man keine Probleme aus
der Gemeinde gespürt. Dort findet der Gottesdienst nun vorübergehend
im Gemeindesaal statt. Insgesamt erhofft sich die Kirchengemeinde
in Eiserfeld ein spürbare finanzielle Entlastung bei den Energiekosten.

Der Geisweider Pfarrer Burkhard Schäfer: „Wir
können mit dieser Maßnahme massiv Energiekosten einsparen. Gelder,
die wir letztlich auch für den Kauf unser neuen Orgel einsetzen
können." Für diese Großinvestition der Gemeinde fehlten trotz
guter Spendenbereitschaft weitere Euro.

Zuerst habe es einiges Murren in der Gemeinde
gegeben. Doch das habe sich gelegt, so der Pfarrer im Gespräch mit
der SZ. Der Gottesdienst im Gemeindehaus werde auch angenommen.

Die wuchtige Kirche mit ihren rund 1000 Plätzen
werde zur Zeit nur mit einer Grundtemperatur „gefahren", damit
Versorgungsleitungen nicht einfrieren können und die Orgel nicht
beschädigt wird. Anfang bis Mitte März werde das Gotteshauses wieder
mit Leben gefüllt, so Burkhard Schäfer weiter. Dann begännen die
Vorstellungsgottesdienste der Konfirmanden und Konfirmandinnen.
Man sieht, auch die Kirchengemeinden leiden unter den hohen Energiekosten.