Da kräht doch kein Hahn nach

 

Da kräht doch kein Hahn nach,
oder doch?

Umweltmanagement in ev. Kirchengemeinde
Klafeld auf den Weg gebracht

Doch, da kräht
ein Hahn nach. Zumindest seit vergangenem Sonntag (4. Juli) in der
ev. Kirchengemeinde Klafeld. Einen „Tag der Schöpfung“ feierte die
ev. Kirchengemeinde in der Talkirche und erinnerte die Gottesdienstbesucher
an die Verantwortung, einen nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln
und die Erde nicht unnötig zu belasten.

Da kräht doch
kein Hahn nach, wie hoch der Stromverbrauch der Kirchengemeinde
ist, oder ob Blumen aus Übersee mit Flugzeugen nach hier gebracht
werden, oder ob große Autos mit einem hohen Verbrauch gekauft werden.
Und das alles wider besseres Wissen und die Vernunft, wurde in einem
Sketch im Gottesdienst deutlich.

Das, so hat das
Presbyterium es einstimmig beschlossen, soll in der Kirchengemeinde
Klafeld jetzt anders werden. Sieben Gemeindeglieder unter der Leitung
von Burkhard Leidel bilden das neue Umweltteam der Kirchengemeinde
und sollen ein Umweltmanagement einführen. Mit unterschiedlichen
Begabungen und Berufserfahrung, so hoffen die Ehrenamtlichen, wird
das Vorhaben gelingen. Zwei der Ehrenamtlichen werden in speziellen
Seminaren der Landeskirche geschult und es beginnt die Bestandsaufnahme
der Gebäude. Wie viel Strom verbraucht die Talkirche im Jahr? Wo
können Energiesparlampen eingesetzt werden? Wo ist in kirchlichen
Gebäuden zusätzliche Dämmung notwendig, um Heizenergie zu sparen?
Sind die Heizungsanlagen optimal eingestellt und auf dem neuesten
Stand?

Ein
großer Grüner Hahn mit etlichen im Gottesdienst gesammelten
Ideen als Federschmuck erinnert künftig in der Kirchengemeinde
Klafeld an schonendes Umweltverhalten. Das neue Umweltteam
unter der Leitung von Burckhard Leidel (3. v. l.) und
mit Gemeindepfarrer Fank Boes (2. v. r.).

Zur Erinnerung
an das Vorhaben der Kirchengemeinde hatte Burkhard Leidel einen
großen Grünen Hahn aus Holz gebaut. Der Grüne Hahn ist das Symbol
der westfälischen Landeskirche für das Umweltmanagement.

Im Gottesdienst
hatten die Gemeindeglieder und Gäste Gelegenheit darüber nachzudenken,
was der Grüne Hahn in der Kirchengemeinde und in Privathaushalten
bewirken könnte. Heraus kamen beispielsweise: Das Wasser abdrehen
beim Zähneputzen; kurz zu Duschen, statt zu baden; im Winter die
Raumtemperatur abzusenken und Socken anzuziehen; weniger Auto zu
fahren. Es sind nur wenige der vielen Beispiele, die zutage traten.
Die Ideen wurden auf Pappstücke in unterschiedlichen Farben geschrieben.
Die ergaben das bunte Federkleid des Grünen Hahnes.

Für die Kirchengemeinde
Klafeld ist Schöpfungsverantwortung schon seit langem ein Thema,
wenn auch noch nicht in dieser Konsequenz. Seit 24 Jahren gibt es
einen Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung und der Gottesdienst
zum Tag der Schöpfung wurde in diesem Jahr zum neunten Mal gefeiert.
Regelmäßig werden gemeinsame Freizeitaktivitäten unter dem Motto
„Autofrei und Spaß dabei“ angeboten.

Am
Beffchen des Pfarrers erinnert der Grüne Hahn frech
an die kirchliche Verantwortung in Sachen Umweltschutz.

Aber es geht nicht
nur um die kirchlichen Aktivitäten und  Gebäude. Auch die Gemeindeglieder
sollen sensibilisiert werden in ihrem eigenen Verhalten auf Umweltschutz
zu achten. Zur Erinnerung erhielten alle Gottesdienstbesucher eine
Sonnenblumenpflanze und einen gebastelten Grünen Hahn an einer kleinen
Wäscheklammer aus Holz.

kp
(Fotos Karlfried Petri)