In Klafeld bleibt die Kirche kalt…….

Presseschau: Siegener
Zeitung vom 5. Januar 2006

Kirchentüren bleiben geschlossen

Gemeinden weichen in Gemeindehäuser
aus und wollen damit Energiekosten einsparen
 

kalle Geisweid.

Wenn am kommenden Sonntag die Glocken der evangelischen
Talkirche zum Kirchgang läuten, bleibt die Kirchentür verschlossen.
Und nicht nur dort. Auch die Wenscht-Kirche in der Wenscht-Siedlung
und die Birlenbacher Kirche bleiben außer an den hohen Feiertagen
in den Wintermonaten zu. Das ist keine Willkür der Pfarrer oder
Presbyterien. Es ist letztlich der Zwang, auf die hohen Energiekosten
zu reagieren, die ein wohltemperiertes Gotteshaus nun einmal mit
sich bringt.
Auch in anderen Kirchengemeinden, wie etwa in Eiserfeld,
will man so den horrenden Heizungskosten den Hahn abdrehen. Dort
war die Trinitatiskirche im vergangenen Jahr einige Wochen geschlossen.
Doch die Gemeindeglieder waren mit dieser Regelung nicht einverstanden.

 

Seit Anfang des Jahres wird das Gotteshaus
wieder genutzt, mit der Einschränkung, dass man die Temperaturen
heruntergefahren hat. Friedrich Kreutz, Vorsitzender des Presbyteriums,
geht davon aus, dass man nun bei Temperaturen zwischen 15 und 16
Grad in Straßenkleidung in der Kirche sitzen wird. Bei der Schließung
der Christuskirche in der Hengsbach habe man keine Probleme aus
der Gemeinde gespürt. Dort findet der Gottesdienst nun vorübergehend
im Gemeindesaal statt. Insgesamt erhofft sich die Kirchengemeinde
in Eiserfeld ein spürbare finanzielle Entlastung bei den Energiekosten.

Der Geisweider Pfarrer Burkhard Schäfer: „Wir
können mit dieser Maßnahme massiv Energiekosten einsparen. Gelder,
die wir letztlich auch für den Kauf unser neuen Orgel einsetzen
können." Für diese Großinvestition der Gemeinde fehlten trotz
guter Spendenbereitschaft weitere Euro.

Zuerst habe es einiges Murren in der Gemeinde
gegeben. Doch das habe sich gelegt, so der Pfarrer im Gespräch mit
der SZ. Der Gottesdienst im Gemeindehaus werde auch angenommen.

Die wuchtige Kirche mit ihren rund 1000 Plätzen
werde zur Zeit nur mit einer Grundtemperatur „gefahren", damit
Versorgungsleitungen nicht einfrieren können und die Orgel nicht
beschädigt wird. Anfang bis Mitte März werde das Gotteshauses wieder
mit Leben gefüllt, so Burkhard Schäfer weiter. Dann begännen die
Vorstellungsgottesdienste der Konfirmanden und Konfirmandinnen.
Man sieht, auch die Kirchengemeinden leiden unter den hohen Energiekosten.