Zum Abschied von Edith Groos: Wir werden sie sehr, sehr vermissen!

„Der Tod von Edith Groos hat uns alle sprachlos gemacht“, sagte Pfarrer Dr. Martin Klein am 3. Dezember in seiner Traueransprache in der Geisweider Friedhofskapelle. Denn alles ging so schnell. Noch beim Bürgerfest sah man sie hinter der Kuchentheke, freundlich und lebhaft und beweglich – so wie eh und je. Und selbst beim Partnerschaftsgottesdienst am 27. Oktober in der Talkirche versah sie ihren Dienst noch ganz gewissenhaft und engagiert und voller Freude – so wie immer. Kein Gemeindeglied ahnte an diesem Tag, dass sie schon bald im Krankenhaus liegen und am 27. November im Hospiz ihre Augen für immer schließen würde.

Viele Menschen in unserer Kirchengemeinde sind traurig; denn Edith Groos war in vielen Bereichen eine sehr fleißige Mitarbeiterin. Dabei agierte sie völlig uneigennützig. Überall war sie beliebt, man schätzte ihre Art und ihren Einsatz. Bei allem zeigte sie sich ganz bescheiden. Nie war sie eine Frau der großen Worte, nie drängte sie sich in den Mittelpunkt, nie war sie auf Lob und positive Beurteilungen aus.

Edith Groos hinterlässt in unserer Gemeinde eine große Lücke. Zum Beispiel im Kirchenchor. Dem gehörte sie als aktive Sängerin über sechs Jahrzehnte an. Singen und Liebe zur Musik gehörten also ganz wesentlich zu ihrem Leben. Im Januar 2001 übernahm sie im Alter von 64 Jahren dann auch den Vorsitz. Sie bekleidete das Amt mit aller Hingabe und großer Kompetenz. „Der Chor war Edith und Edith war der Chor.“ So brachte es Annette Weber, die Schriftführerin, mit wenigen Worten auf einen kurzen Nenner. „Die Pflege der Chorgemeinschaft lag ihr dabei besonders am Herzen. Jeder Geburtstag und jede besondere Begebenheit wurden von ihr bedacht; immer wusste sie Bescheid und Rat und hielt Verbindung, wenn es jemandem schlecht ging.“ Auch die Chorfahrten organisierte sie – zusammen mit ihrem Ehemann Paul-Heinrich. Alles, wirklich alles, wurde bis ins Kleinste geplant und organisiert. Die Zusammenarbeit im Vorstand und mit der Chorleiterin, Andrea Stötzel, klappte nicht minder gut. Und wenn es irgendwo anzupacken galt, war Edith Groos als erste mit dabei; so schaffte sie es, auch andere zum Mitmachen zu motivieren. Dass sie das alles als Ausdruck ihres christlichen Glaubens verstand, das zeigten die gut ausgewählten Gebete oder kurzen Besinnungen, mit denen sie jede Chorprobe beendete.

Foto Edith Groos
Edith Groos (r.) auf dem Bürgerfest – zusammen mit Rosi Völkel und Ingrid Fritsche.

Auch im Wenschter Frauentreff wird man Edith Groos sehr vermissen, auch hier war sie überaus gern gesehen. Fast drei Jahrzehnte – bis zum Sommer 2010 – gehörte sie dem Leitungsteam an. Dem Kreis blieb sie aber bis zuletzt verbunden. „Immer wieder waren wir verwundert über ihr großes Engagement und über ihren Ideenreichtum bei der Programmgestaltung und über ihre absolute Zuverlässigkeit“, so Ulrike Rose, eine ihrer langjährigen Mitstreiterinnen. Edith Groos nahm gern an anspruchsvollen Themenabenden teil. Und noch weitere Dinge werden die Frauen mit ihrem Namen auch in Zukunft verbinden: Man sah sie stets fröhlich und gut gelaunt, sie war immer für alle anderen da. Und sie konnte sich an Schönheiten der Schöpfung erfreuen und an den reichen Schätzen der Kultur, an den vielen tollen Ausflügen und Fahrten und an einem guten Essen.

Große Traurigkeit hat ihr Tod auch im Partnerschafts-Ausschuss der Kirchengemeinde Klafeld ausgelöst. In diesem Gremium war sie von Anfang an dabei und hat die Entwicklung unserer Partnergemeinde Bagamoyo in Tansania stets aufmerksam verfolgt. Pfarrerin Almuth Schwichow, die dem Gremium vorsteht, denkt zurück an den oben schon erwähnten Gottesdienst am 27. Oktober: „Edith Groos wirkte mit beim Fürbittengebet, sie verkaufte Waren aus dem Weltladen und sie verabschiedete beim sich anschließenden Kaffeetrinken Manuel Stötzel aus dem Kirchenchor ins Studium.“ Und sie fährt fort: „Nach Magdalena Kröber haben wir in diesem Jahr nun schon das zweite Mitglied unseres Ausschusses verloren.“

Auf „Psalm 23“ war schon in der Todesanzeige verwiesen worden, er stand auch im Mittelpunkt der Trauerfeier, sowohl textlich als auch gesanglich – durch „ihren“ Chor. Jene sechs Verse, die Edith Groos damals im Konfirmandenunterricht bei Pfarrer Erich Schmidt auswendig gelernt hatte, jene Verse, die ihr von Pfarrer Dr. Martin Klein auch am Krankenbett zugesprochen worden waren: „Der Herr ist mein Hirte … du bist bei mir … und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“ Wir trauern mit unserem Presbyter und Baukirchmeister Paul-Heinrich Groos und seiner Familie. Im Glauben, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist, erbitten wir für sie Gottes Beistand und seine Nähe.

Peter – Christian Rose