Wasserströme in der Wüste – Weltgebetstag 2014

„Alle Jahre wieder“ – mit diesen Worten begrüßte mich eine Gottesdienstbesucherin am 7. März in der Wenschtkirche. Sie hatte sich keineswegs in der Jahreszeit geirrt, sondern brachte damit auf den Punkt, was diesen Tag so besonders macht. Alle Jahre wieder versammeln sich am ersten Freitag im März Menschen in über 170 Ländern der Erde, um den Weltgebetstag zu feiern. Alle Jahre wieder – und doch immer wieder neu. Denn Jahr für Jahr rückt ein anderes Land in unser Blickfeld, diesmal Ägypten. Als die Gebetsordnung während des Arabischen Frühlings 2011 verfasst wurde, waren die ägyptischen Christinnen voller Hoffnung auf Veränderung, auf Frieden und Gerechtigkeit für die Menschen in ihrem Land. Noch hat diese Hoffnung sich nicht erfüllt, und darum waren unsere Gebete in diesem Jahr besonders aktuell. Alle Jahre wieder gehen wir am Weltgebetstag nach dem Gottesdienst nicht gleich auseinander, sondern setzen uns an liebevoll gedeckte Tische und lassen uns landestypische Gerichte schmecken. Stühle und Geschirr wurden in diesem Jahr knapp, aber das Essen und der Gesprächsstoff nicht!

Weltgebetstag 2014Alle Jahre wieder tragen viele dazu bei, dass der Weltgebetstag bei uns zu einem besonderen Erlebnis wird: der ökumenische Vorbereitungskreis, der Projektchor und die musikalische Begleitung – diesmal unter der Leitung von Nicola Kotthoff (Organistin der Gemeinde St. Marien), die Mitglieder der Frauenkreise, die sich auch an außergewöhnliche Rezepte heranwagen und danach kochen und backen, und natürlich alle, die diesen Gottesdienst mitfeiern – viele Frauen und auch einige Männer. Herzlichen Dank dafür – und auch für die großzügige Kollekte! Am Weltgebetstag fällt sie immer besonders hoch aus. So hoch wie in diesem Jahr war sie allerdings noch nie: 895,52 Euro! Damit werden Projekte und Organisationen unterstützt, die die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen spürbar verbessern.

Alle Jahre wieder – und doch immer wieder neu. Davon können Sie sich am 6. März 2015 überzeugen, wenn wir in der Talkirche den nächsten Weltgebetstag feiern – mit Gebeten, Liedern und kulinarischen Köstlichkeiten von den Bahamas.

Almuth Schwichow