Rückblick: Junge Christen Wenscht 2014

JCW Treffen 2014
… fast schon eine neue Seniorengeneration 

Nach genau 10 Jahren gab es am letzten Märzwochenende bei traumhaftem Wetter ein weiteres Wiedersehen der Jungen Christen Wenscht!

Naja – Junge Christen Wenscht – mittlerweile müsste es eigentlich eher Alte Christen Wenscht heißen. Die vergangenen 30 Jahre sieht man uns aber eigentlich kaum an… für die, die uns noch kennen, kein Problem, aber was ist mit denen, die uns nicht kennen – eine ganz kurze Hilfestellung: Die Jungen Christen Wenscht (kurz JCW) war eine Gruppe junger erwachsener Christen, die im Wenscht beheimatet war. Bis Mitte der 1980er Jahre gab es regelmäßig mittwochs und samstags Gruppenstunden, zusätzlich Flohmarktaktionen, Freizeiten, Gottesdienste und vieles mehr – ein Markenzeichen der Gemeinde und weithin bekannt. Bis heute sind viele Ehemalige in gutem Kontakt, viele alte Freundschaften bestehen sehr lebendig, von den zahlreichen geschlossenen Bündnissen fürs Leben ganz abgesehen.

Bereits im Jahr 2004 gab es ein erstes Treffen, an dem ich auch an dieser Stelle intensiv berichten konnte („Revival 2004“). Darin hieß es „Was geblieben ist – die Überzeugung, bis zum nächsten Treffen nicht so lange zu warten und die Erkenntnis, dass sich Wege und Mühen doch lohnen.“ So haben wir im Oktober 2012 mit der Vorbereitung zu einem weiteren Treffen begonnen, welches wir ebenso wieder im „Haus Concordia“ in Herdorf-Dermbach planten – genau 10 Jahre nach dem ersten Revival.

Nachdem ja mittlerweile eine computergestützte Liste unseres ehemaligen “Grünen Buches“ vorlag, begann nun die erneute Aktualisierung aller vorliegenden Daten. Die erste Kontaktaufnahme zu den rund 110 aufgeführten Ehemaligen erfolgte telefonisch, dank der modernen Flatrate heutzutage kein finanzieller Aufwand. Stundenlange Telefonate über Vergangenes, Erinnerungen, Neuigkeiten, Krisen, Berufliches und Privates gaben eine überwältigende Resonanz auf unsere ersten Planungen. Im Juni 2013 wurde die offizielle Einladung versendet (nur ganz wenige waren ausschließlich auf dem Postweg erreichbar), sogar bis nach Neuseeland, Amerika, Israel, Griechenland und in die Schweiz!

Im Februar lagen letztlich 31 verbindliche Zusagen vor, unsere Reservierung im „Haus Concordia“ war gebucht und am 29. und 30.03. spielte das Wetter auch bei diesem Treffen sagenhaft mit, es waren einfach traumhafte Bedingungen für ein Wiedersehen. Wir begannen samstags um 14.30 Uhr mit einem Kaffeetrinken, genossen unser Abendessen gegen 19.00 Uhr, konnten am Sonntagmorgen gemeinsam um 9.00 Uhr frühstücken und rundeten unser Treffen mit dem Mittagessen um 13.00 Uhr ab. Dazwischen lagen Geschichten, Geschichten, Geschichten – gemischt mit purer Freude, Spaß, Lachen, Staunen, Wanderungen, Filmen, Bilder, Singen sowie kleinen und größeren Grüppchen.

Die Atmosphäre war sehr intensiv und lustig, hier trafen sich alte Vertraute und Freunde, die sich teilweise jahre- bis jahrzehntelang nicht mehr gesehen hatten. Ein besonderes Merkmal dieses Treffens waren einige Ehemalige, die sich noch aus den ursprünglichen Gründerzeiten aus dem Blauen Kreuz kannten – die sich beim abendlichen Foto- und Filmrückblick selbst auf einigen Bildern nicht wiedererkannten – und immer wieder hieß es „Weißt du noch…?“.

Wie schnell so ein alt vertrautes Gefühl von „Gruppe“ wieder aufkommt, spürten wir nicht zuletzt in unserer Abendrunde, als wir im großen Stuhlkreis wie früher zusammen saßen und aus den mitgebrachten Liedblättern erstaunlich sicher (und immer noch teilweise auswendig) aus nicht mehr so ganz taufrischen Kehlen sangen. Unsere Lust am mehrstimmigen Gesang blühte unmittelbar auf, alte Kanons erwachten zum Leben, alte Freunde fühlten eine tiefe Verbundenheit – das kann man nur fühlen, das kann ich hier nicht beschreiben, das muss man erleben!!

Wir schenkten uns gemeinsame Zeit, genossen das Erzählen und Zuhören, das tiefe Vertrauen, spürten die Unmittelbarkeit der Stille bei unseren Spaziergängen, ließen uns ein auf uns, wurden nicht gestört durch Handys, SMS und Internet, lebten ca. 22 Stunden intensiv miteinander. Ausgerechnet an diesem Wochenende wurde zudem die Umstellung auf die Sommerzeit vorgenommen, aber was heißt das schon bei solch einem Treffen…

Das einzige Manko, so stellte sich schnell heraus, war jedoch dieses Mal unsere Unterbringung im „Haus Concordia“, die so gar nicht an das letzte Treffen 2004 anknüpfen konnte. Solche Veränderungen erleben wir immer wieder als neue Herausforderung, wir werden schließlich auch älter und anspruchsvoller. So gibt es schon eine neue Idee für das nächste Treffen, welches schon in 5 Jahren stattfinden und dann vielleicht als Tagestreffen in „unserem“ Gemeindezentrum im Wenscht stattfinden soll. Da bin ich aber mal gespannt….

Es grüßt herzlich im Namen des JCW 2014

Hartmut Goubeaud