Neues aus Gemeinde und Presbyterium November/Dezember 2014

von Peter – Christian Rose, Ulrich Gödde und Dr. Martin Klein

  • 24.000 ANRUFE

0800 – 111 0 111. Den meisten von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dürfte diese Telefonnummer bekannt sein, viele werden sie vielleicht auch schon einmal gewählt haben. Es ist die Nummer der Telefonseelsorge Siegen. 0800 – 111 0 111, rund um die Uhr, gebührenfrei, anonym. Im Jahr 2013 klingelte dort ca. 24.000 Mal das Telefon, pro Tag waren das ungefähr 66 Anrufe! 85 Ehrenamtliche teilen sich den Dienst, Tag und Nacht, auch an Sonn- und Feiertagen. In den Gesprächen kommt alles vor, was Menschen beschäftigt und belastet: Trauer und Tod, Krankheit, psychische Probleme, Beziehungsdramen. „Die Ehrenamtlichen in der Telefonseelsorge müssen dafür nicht nur belastbar, geduldig und einfühlsam sein, sondern brauchen auch eine kräftige Portion Frustrationstoleranz und vor allem Humor“, so schreibt man uns. „Die ehrenamtliche Mitarbeit ist eine spannende Herausforderung. Um diesen Dienst weiterhin rund um die Uhr abdecken zu können, sucht die Telefonseelsorge Siegen neue Interessenten für die Mitarbeit. Willkommen sind Männer und Frauen, die einen Teil ihrer freien Zeit, manchmal auch nachts, für die Sorgen der Anrufenden zur Verfügung stellen möchten, die Anteil nehmen am Schicksal anderer Menschen und bereit sind, sich ehrenamtlich für diese soziale Aufgabe zu engagieren.“ Die Ehrenamtlichen werden fundiert ausgebildet mit Methoden der Selbsterfahrung und der Gruppendynamik. Die Seelsorgeausbildung ist ganzheitlich ausgerichtet und bezieht Familiengeschichte und Glaubenswurzeln mit ein. Das Lernen der Gesprächsführung bereitet dabei auf die Seelsorgegespräche am Telefon vor. Das Gelernte wird in Fortbildungswochenenden und Studientagen vertieft. Erwartet wird von den Interessenten die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit sich und anderen, Bereitschaft zum Lernen und zur persönlichen Entwicklung, Offenheit für Veränderungen und kontinuierliches Engagement. Nach der Ausbildung, die 18 Monate dauert, erwarten „wir zwei Tagdienste im Monat (jeweils vier Stunden) und jeden zweiten Monat eine Nachtschicht, auch an Wochenenden und Feiertagen, sowie die Teilnahme an Fortbildungen und Supervision.“ Wenn Sie interessiert sind und nähere Informationen erhalten möchten, können Sie sich telefonisch unter 0271 / 5 60 33 montags bis freitags von 8.30 – 12 Uhr oder per Mail ts-siegen@kka-siegen.de melden.

  • 1.700 KILOMETER

Ein wahrer Ohren- und Augenschmaus! Und: Eine einzigartige Glanzleistung beim Benefizkonzert in der Talkirche! Am 10. August. Mitten im Sommer, mitten in der Urlaubs- und Ferienzeit. Trotzdem waren ca. 130 Musikbegeisterte erschienen, um sich vom Blechbläser-Projekt-Ensemble unter der Leitung von Matthias Otterbach das zehn Stücke umfassende Konzertprogramm zu Gehör bringen zu lassen. Der Dirigent ist hier bestens bekannt, steht er doch schon seit einigen Jahren dem CVJM-Posaunenchor Klafeld vor, der regelmäßig in unseren Gottesdiensten mitwirkt und viele Feste und Feierlichkeiten musikalisch gestaltet. Eben dieser Matthias Otterbach hatte die tolle Idee, ein Projekt-Ensemble zu gründen und ein Benefizkonzert zu veranstalten. Zugunsten unseres neuen Gemeindezentrums „mittendrin“. Er rief zehn Freunde und Bekannte aus dem Siegerland und der gesamten Republik zusammen, um nach einem intensiven Probenwochenende das Eingeübte zu präsentieren. Gut 1.700 Kilometer betrug die Anreisestrecke der zwei weiblichen und der acht männlichen Teammitglieder. Vor diesem Engagement kann man nur seinen Hut ziehen und sich in aller Form bedanken!

Brillantes Konzert in der Talkirche
Brillantes Konzert in der Talkirche

Ganz herzlich begrüßte Pfarrer Dr. Martin Klein die Musikerinnen und Musiker im Namen unserer Kirchengemeinde. Diese konnten im ersten Teil des Konzerts vor allem mit Johann Sebastian Bachs „Fuge in g-Moll“ und mit der „Musik für Meditationen“ überzeugen. Nach der Pause gab es mehrere Male noch stärkeren Applaus. Zunächst beim heiteren „Katzenduett“, bei dem die beiden Trompeter Heiko Müller und Tillmann Petersen zu begeistern wussten, dann bei den munteren und humorvollen Sätzen „Mr. Jums und „Borage“ aus „Three Brass Cats“. Nach den Stücken rund um unsere anschmiegsamen und schnurrenden Hausgenossen brillierte das Ensemble mit „Tico Tico“, dem höchsten, schnellsten und lautesten Stück des Abends. Das Publikum belohnte die Meisterleistung mit einem wahren Beifallssturm. Zu Recht! Das Konzert klang aus mit dem Choral „Hinunter ist der Sonne Schein“, bei der Zugabe entschied man sich für „Nun ruhen alle Wälder“. An den Ausgängen wurden dann stolze 1.380 Euro in die „Raschelbeutel“ eingelegt! Ein aufrichtiges Dankeschön an Matthias Otterbach, Jann Hansen, Burkhard Schölpen, Stefan Junk (alle Posaune), an Anne Petersen, Heiko Müller, Kerrin Steensen, Tillmann Petersen, Nils Stenzel (alle Trompete) sowie an Yannik Dilling (Tuba) und Lauritz Stötzel (Horn)! Vielleicht kommt es ja irgendwann zu einer Neuauflage, natürlich mit einem anderen Programm. Die Zuhörerinnen und Zuhörer – so war mehrfach zu vernehmen – hätten dagegen nichts einzuwenden!

  • 3 SITZUNGEN

Unser Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit hat sich in drei der letzten Sitzungen im Jahr 2014 mit der Vorgehensweise bei der Veröffentlichung von Fotos beschäftigt. Am 15. Juli folgte dann folgender Beschluss: „Zukünftig soll auf allen Anmeldeformularen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit der folgende Satz angefügt werden: ´Für die Öffentlichkeitsarbeit unserer Kirchengemeinde (Gemeindebrief, Homepage und hiesige Presse) werden während der/des [Name der Veranstaltung] Fotos gemacht. Wenn Sie mit der Veröffentlichung von Bildern, auf denen man Sie oder Ihr(e) Kind(er) sieht, nicht einverstanden sind, legen Sie bitte bis zum [Datum] schriftlichen Widerspruch ein beim Gemeindebüro der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Klafeld, Koomansstraße 8, 57078 Siegen.´ Die Eltern der Konfirmanden unterschreiben am Anfang der Konfirmandenzeit ebenfalls eine entsprechende Erklärung, die es erlaubt, ausgewählte Bilder für die Öffentlichkeitsarbeit der Kirchengemeinde zu publizieren. Darüber hinaus werden bei öffentlichen Veranstaltungen wie Weihnachtsmarkt, Kinderfest, Spielkarussell usw. entsprechende Hinweise mit dem obigen Satz ausgehängt, um auf die Veröffentlichung hinzuweisen. Bilder von Veranstaltungen der Kitas mit Kindern werden weiterhin nicht auf der Homepage veröffentlicht. Generell muss bzgl. der Publizierung von Fotos immer der Grundsatz eingehalten werden, dass man bei der Auswahl nur Bilder von Situationen nimmt, mit deren Veröffentlichung man selbst auch einverstanden wäre.“

  • 89 AKTIONEN

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort „Limburg“ hören? Bestimmt zuerst an diesen Bischof! Und die unsägliche und haarsträubende und unglaubliche Geschichte um seinen Millionenbau. Davon war aber am 17. August zu keinem Zeitpunkt die Rede, als 23 Frauen, Männer und Kinder im Rahmen der Aktion „Autofrei und Spaß dabei – der Schöpfung zuliebe“ in dem schönen Lahnstädtchen weilten. Das war auch gut so, denn der Ort hat viel mehr zu bieten als den „Protzbischof“ und die Kostenexplosion beim Bau seines Amtssitzes. Zum Beispiel die alte Lahnbrücke. Hier ließen sich die Klafelder nach der Bahnfahrt von Niederschelden über Au und anschließend durch die reizvolle Landschaft des Westerwaldes nieder, um ein Mittags-Picknick zu machen. Die 106 m lange Brücke wurde im 14. Jahrhundert erbaut, auf ihr überquerten im Mittelalter die Via Publica von Köln nach Frankfurt sowie die Straße von Siegen nach Wiesbaden den Fluss. Um 13.30 Uhr wurden die interessierten Exkursionsteilnehmer von einem Stadtführer erwartet. „Er hat uns die Entstehung der Stadt und ihre Geschichte sehr anschaulich nähergebracht. Auch wusste er die drei 6- bis 8-jährigen Kinder in seine Erläuterungen geschickt mit einzubeziehen“, so Barbara Leidel, die unserem Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung seit vielen, vielen Jahren vorsteht. Limburg war früher eine Tuchmacherstadt, und es gab viele reiche Leute. Sie konnten sich Steinhäuser leisten; daher kommt übrigens auch der Ausdruck „steinreich“. Die anderen Bewohner lebten in Fachwerkhäusern. „Viele gut erhaltene Exemplare in der einmalig schönen Altstadt wurden uns gezeigt und deren Bauweise erläutert, auch die Redensart ´unter Dach und Fach´ sowie die verschiedenen Symbole und Muster wie etwa Sonne oder Feuerkranz.“ Die Limburger Altstadt ist bekannt für ihre 120 außergewöhnlichen Fachgeschäfte, für eine gastronomische Vielfalt und für ihre malerischen Gassen und Plätze. Erwähnt seien hier besonders die Salzgasse, der Fischmarkt, die Barfüßergasse und der Kornmarkt. „Von den vielen sehenswerten Bauwerken besichtigten wir das alte Rathaus.“ Vor dem Dom wurde die Gruppe dann von Schwester Elisabeth empfangen. „Ihre Freundlichkeit und ihre Kompetenz haben uns beeindruckt. Auch sie ist bei der einstündigen Führung in einer ganz reizenden Art und Weise auf die Kinder eingegangen.“ Das Bild des Limburger Domes, nach seinem Schutzpatron St. Georg auch Georgsdom genannt, haben Sie sicher schon oft gesehen. Er thront oberhalb der Altstadt. Die hohe Lage auf dem Kalkfelsen über der Lahn und der rot-weiße Anstrich sorgen dafür, dass er von allen Seiten weithin sichtbar ist. Das Gebäude gilt als eine der wunderbarsten Schöpfungen spätromanischer Baukunst; es zeigen sich aber bereits Elemente der Frühgotik. Der Dom wurde in der Zeit von 1190 bis 1235 erbaut, also in relativ kurzer Zeit. Er ist eine dreischiffige Basilika, die äußeren Ausmaße muten mit 54,5 und 34,5 Metern eher bescheiden an. Der Baukörper ist reich gegliedert, aus ihm wachsen sieben Türme hervor. Die Sieben steht dabei für die Anzahl der Sakramente. Die beiden größeren Türme ragen mit 37 Metern Höhe an der Westseite empor und bilden die markante Doppelturmfassade. Innen zeigt sich der Dom hell und freundlich, die modernen Fenster fallen einem sofort ins Auge. „Schwester Elisabeth erzählte mit Begeisterung über das Gotteshaus und erwähnte auch viele interessante Einzelheiten. Auf der Empore wies sie auf die tolle und einzigartige Akustik hin. Folglich stimmten wir gemeinsam den Kanon ´Danket, danket dem Herrn´ an. Es klang herrlich! Unsere Domführerin hatte wahrlich nicht übertrieben!“ Die Exkursion nach Limburg ließen die Dreiundzwanzig in einem wunderschönen Stadtcafé ausklingen. Für die Rückfahrt hatte man eine andere Strecke ausgesucht, und zwar die über Wetzlar. In Geisweid endete der Ganztagesausflug dann um 20.18 Uhr. Man sah nur zufriedene Gesichter; und man hörte nur sehr positive und begeistert klingende Kommentare, wie eigentlich bei allen 89 bisherigen Aktionen von „Autofrei und Spaß dabei“.

  • 27 TEILNEHMER
Gelebte Ökumene in St. Marien
Gelebte Ökumene in St. Marien

Am 11. September trafen sich im Gemeindehaus St. Marien im Wenscht die Pfarrgemeinderäte von St. Marien und St. Joseph mit dem Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Klafeld zum Informations- und Gedankenaustausch. Dieses einmal im Jahr stattfindende Treffen hat Tradition und ist fester Bestandteil der ökumenischen Zusammenarbeit. Es begann mit einer Andacht. Im Rückblick wurden von den 27 Teilnehmern als ökumenische Veranstaltungen u.a. das 44. (!) Kinderfest, die Sternsingeraktion, der Firmenlauf, der Martinszug und das Friedensfest als gelungen bezeichnet und eine Fortsetzung in der Zukunft ausdrücklich gewünscht. Pfarrer Dr. Martin Klein stellte als Vorsitzender des Presbyteriums die neue Jugendreferentin Dorines Dickel vor und berichtete vom Fortgang der Bauarbeiten rund um die Talkirche, die hoffentlich im Frühjahr 2015 beendet sein werden. Ferner sprach er die Planungen eines Mittagstisches für Bedürftige in Geisweid vor. Die Versammlung stellte Überlegungen an, ob dieses Vorhaben nicht auch ökumenisch gestaltet werden könnte.

Pfarrer Karl-Hans Köhle erläuterte die personellen Veränderungen im pastoralen Team und in der polnischen Gemeinde seit dem letzten Jahr. Er erklärte außerdem die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in Heilig Kreuz Weidenau und sprach über die Planungen der Einrichtung einer Citypastoral in Siegen-Mitte. Im November des letzten Jahres sind die neuen Pfarrgemeinderäte gewählt worden. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Arbeit gut angelaufen ist und die Zusammenarbeit im Pfarrverbund klappt. Nicht verschwiegen wurden an diesem Abend aber auch die Probleme, vor denen wir heute schon und in Zukunft stehen werden. Freiwillige und vor allem junge Mitarbeiter zu finden, stellt für alle Gemeinden eine immer größer werdende Herausforderung dar. Wenn Gemeinde vor Ort erhalten bleiben soll, dann braucht es engagierte Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang sehen sich beide Kirchen vor einschneidenden Veränderungen. Auf katholischer Seite geht es um die Errichtung des „Pastoralen Raumes“ bis 2019. Auch in der evangelischen Kirche wird es in Zukunft größere Einheiten geben. Am Ende des Treffens wurden gemeinsame Termine für das nächste Jahr ausgetauscht bzw. festgelegt. Ein kleiner Imbiss, vorbereitet vom Pfarrgemeinderat St. Marien, rundete den harmonisch abgelaufenen Abend ab.

  • 3.070 EURO

Ein herzliches Dankeschön gebührt allen Gemeindegliedern und allen Nicht-Klafeldern, die uns in der letzten Zeit mit kleinen und größeren Geldbeträgen unterstützt haben! Für das Projekt „Beetbepflanzung an der Talkirche“ (Mai/Juni) gingen bisher 904,50 € ein. Da wir aber noch einen weiteren Spendeneingang erwarten, handelt es sich vorerst nur um ein Zwischenergebnis. Dagegen können wir für das Projekt „Neues E-Piano“ (Juli/August) den Endstand vermelden; er lautet 565,00 €. Kommen wir schließlich zum Projekt „GEMEINDE jetzt“. Sie blättern und lesen übrigens gerade in der neusten Ausgabe. In den ersten elf Tagen konnten wir bereits 1.234,50 € auf der Habenseite verbuchen. An dieser Stelle müssen natürlich auch jene 730,00 € Erwähnung finden, die schon in den Monaten Januar bis August für unsere Kirchennachrichten überwiesen oder eingezahlt worden sind. Wir vom Öffentlichkeitsausschuss sind zuversichtlich, dass bei Christine Albertin und Brigitte Veltzke im Gemeindebüro hinter der Talkirche bis zum Jahresende noch weitere Gelder eingehen werden. Denn unser Ziel ist es wieder, dass „GEMEINDE jetzt“ auch im Jahr 2014 ausschließlich durch Spenden und Werbeinnahmen finanziert werden kann. Worum uns übrigens einige andere Kirchengemeinden beneiden. Aber das nur nebenbei! Zum Schluss wieder eine kleine Begebenheit rund um unser „Blättchen“, die mich sehr überrascht hat: Bei meinen Recherchen zur Erstellung der Festschrift „50 Jahre Kita Jasminweg“ besuchte ich eine ältere Frau in Birlenbach. Sie wusste nichts von meinem Kommen. Auf ihrem Wohnzimmertisch sah ich schon im ersten Moment die letzten drei Ausgaben von „GEMEINDE jetzt“, geordnet und in einer Reihe liegend. Sie sagte: „Ich lese sehr oft in unserem Gemeindebrief, und ich bin immer auf dem Laufenden. Erst nach Weihnachten, wenn die erste Ausgabe des neuen Jahres kommt, entsorge ich die sechs alten Hefte!“ Sie sehen: „GEMEINDE jetzt“ ist immer griffbereit. Und: „GEMEINDE jetzt“ wird gern gelesen!

  • 28 MODULE

Dienstag, 16. September, 10 Uhr. Ich bin mit Ulrike Blechert verabredet, mit der Leiterin der Kita Ortsmitte. Aber nicht in der dortigen Einrichtung, sondern wegen des Wasserschadens (wir berichteten) in der „Übergangslösung“ in der Ziegeleistraße 28. „Nummer 28? Die gibt es doch gar nicht“, werden jetzt einige von Ihnen sagen. „Doch! Ab sofort“, lautet unsere Antwort. Als ich aus dem Auto aussteige, sehe ich die Container, die am 11. und 12. September unterhalb der neuen Albert-Schweitzer-Schule, der früheren Waldschule, aufgestellt worden sind. Davor etliche Autos, die der Erzieherinnen und die der vielen Handwerker. „Morgen um 7.00 Uhr kommen die Kinder, dann muss alles fertig sein“, sagt mir Ulrike Blechert nach der Begrüßung. „Dann müssen wir auch Wasser und Strom haben, und das Abwasser sollte abfließen können. Außerdem wird noch ein Zaun aufgestellt. Auf das Internet werden wir aber sicherlich noch etwas warten müssen.“ Von der Modulbauweise bin ich sehr überrascht, das Äußere macht einen sehr gepflegten Eindruck. Und auch innen sieht alles wie neu aus, mit fest installierten Garderobenhaken, mit Lampen, mit Jalousien und Heizkörpern, mit Türen und Nottüren. Und man gar nicht erkennen, dass die Kita aus 28 einzelnen Modulen zusammengesetzt worden ist. Ulrike Blechert: „Die Gruppenräume sind etwas kleiner als üblich, und jede Gruppe wird nur über einen Nebenraum verfügen können. Die U3-Gruppe hat allerdings deren zwei, weil das Team auf den Personalraum verzichtet.“

Mühsamer Großeinsatz in der Kita
Mühsamer Großeinsatz in der Kita

Während des kurzen Gespräches sind die fünf anwesenden Erzieherinnen im Großeinsatz: Tische und Stühlchen kommen an ihren Ort, die vielen Umzugskartons werden ausgeräumt, hier fegt und wischt man, dort wird der Bauteppich ausgelegt. „Gleich kommen die restlichen Möbelstücke aus dem IHW-Park in Eiserfeld; dort wurde alles zwischengelagert und wegen der Schimmelpilzsporen einer Spezialreinigung unterzogen.“ Das Provisorium an der Ziegeleistraße soll ungefähr sechs Monate dauern, dann hofft man, die Einrichtung in der Ortsmitte wieder beziehen zu können. „Ich freue mich schon auf die nächste Einweihungsfeier“, füge ich an. Die Kita-Leiterin bemerkt, dass ich scherze. „Es wird keine dritte Feier geben! Wir werden ohne jedes Getöse zurückkehren, auf ganz, ganz leisen Sohlen!“ Ich mache noch ein paar Fotos, wünsche allen ein „frohes Schaffen“ und verabschiede mich. „Vielleicht müssen wir heute eine Nachtschicht einlegen“, höre ich hinter mir, als ich die „Modul-Kita“ verlasse. Dann werden sicher auch die anderen Team-Mitglieder dabei sein, die sich im Moment auf dem Hohen Rain um die 35 Kinder in der Notgruppe kümmern.

  • 1 KARTOFFELKÖNIG

„Buon giorno“ als Gruß zum Kartoffelbratfest? Da käme man von selber nicht ohne weiteres drauf! Aber wenn man Cristian Viglione heißt, aus Piemont stammt und frisch gebackener Pastor der FeG Sohlbach ist, legt es sich nahe, die Predigt im Kartoffelbratfestgottesdienst (so schöne Wörter gibt es freilich nur im Deutschen!) auf Italienisch zu beginnen. Dann ging es aber in unserer Landessprache weiter, und so konnten alle im überfüllten Saal der freien Gemeinde verstehen, dass die Grundrechenart, die Jesus bei der Speisung der 5.000 gebrauchte, nicht das Multiplizieren, sondern das Dividieren war. Die Gemeinde übte sich dann auch sofort im Teilen, indem sie eine Kollekte für die verfolgten Christen im Irak sammelte. Auch andere trugen ihren Teil zum Gelingen des Gottesdienstes bei: Der Gesangverein „Eintracht“ Buchen-Sohlbach sorgte für den musikalischen, Pastor Martin Klein für den liturgischen Rahmen, und der Kindergarten Sohlbach erzählte und spielte passend zum Fest das „Märchen vom Kartoffelkönig“, der sich nur von denen aufessen lässt, die es am dringendsten brauchen. Ein herzlicher Dank geht auch an die FeG, die ein guter Gastgeber war und es wieder mal hinbekommen hat, auch für größere Menschenmengen ausreichend Platz zu schaffen. Nach dem Gottesdienst ging es wie immer bei der Freiwilligen Feuerwehr in Buchen weiter. Der gutbesuchte Gottesdienst und das zunehmend schöne Wetter lockten mehr Menschen als sonst dorthin, so dass die Reibeplätzchen, die Pellkartoffeln mit Hering, das Grillgut und der Kuchen am Ende gänzlich ausverkauft waren. Die fleißigen Landfrauen und alle anderen Mitwirkenden wird es freuen, dass sich die Mühe gelohnt hat.