Neues aus Gemeinde und Presbyterium Juli/August 2014

von Peter – Christian Rose und Lukas Hermeling

  • Hilfe durch Spenden

Heute können wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, gleich drei Endstände vermelden: Für das Projekt „Brot für die Welt/Kamerun – Lernen statt heiraten“ (November 2013 bis Ostern 2014) erhielten wir insgesamt 2.933,53 Euro. Das Projekt „Konfirmandenarbeit“ in den Monaten Januar und Februar wurde mit 345,00 Euro bedacht. Für die Kinderbibelwoche (März/April) schließlich konnten Christine Albertin und Brigitte Veltzke im Gemeindebüro hinter der Talkirche 1.745,99 Euro auf der Habenseite verbuchen. Wir bedanken uns für alle Einzahlungen und Überweisungen, für jeden Euro und für jeden Cent! Und Sie können sicher sein: Wir gehen auch in Zukunft ganz verantwortungsvoll mit Ihren Spendengeldern um.

  • Fortbildung in Nordhelle
KiGoDi Tal Nordhelle 2014
Vier, die aus nichts etwas machten

„Aus nichts was machen.“ Dieses Motto nahm ein 4-köfpiges Team des Kindergottesdienstes der Talkirche Mitte März 2014 zum Anlass, nach Nordhelle zu fahren und an einer Wochenend-fortbildung unter der Leitung von Pfarrerin Kerstin Othmer-Haake vom westfälischen Verband für Kindergottesdienst teilzunehmen. An dem Wochenende konnten die Teilnehmer unserer Gemeinde gemeinsam mit vielen Mitarbeitern anderer Kirchengemeinden einmal selbst ausprobieren, wie man mit wenig Material tolle und spannende Kunstwerke entstehen lassen kann. Am Freitagabend entstanden so zum Beispiel in kleinen Gruppen und jeweils einem Umzugskarton, vielen Taschenlampen und Cuttermessern mehrere Häuser. Mit den Messern durften dann Fenster in die Häuser geschnitten werden, durch welche anschließend mit den Taschenlampen das Innere des Hauses entdeckt werden konnte. Am Samstag ging es dann darum, wie man biblische Geschichten mit einfachsten Methoden aber dennoch spannend und abwechslungsreich erzählen kann. In mehreren Workshops konnte jeder einmal selbst ausprobieren, wie man am besten mit verschiedensten Handpuppen Geschichten aus der Bibel auf die Bühne bringt. Auch wenn das Wochenende sehr arbeitsintensiv war, blieb sowohl abends, aber auch zwischen den einzelnen Einheiten genügend Zeit für das gemeinsame Miteinander. So ließ es sich zum Beispiel ein Teil der Mitarbeiter am Samstagabend nicht nehmen, bis in die frühen Morgenstunden die Kegelbahn im Haus Nordhelle unsicher zu machen. Darüber hinaus war es auch einmal interessant, von den Teilnehmern anderer Gemeinden zu erfahren, wie anderswo Kindergottesdienst gefeiert wird. Abgerundet wurde das gesamte Wochenende mit einem gemeinsamen Gottesdienst aller anwesenden Gruppen, bevor es nach dem Mittagessen zurück nach Siegen ging. Da die Fortbildung auf äußerst positive Resonanz bei allen Mitarbeitern gestoßen ist und an dem Wochenende im März nur ein kleiner Teil des Mitarbeiterteams teilnehmen konnte, hat der Vorbereitungskreis des Kindergottesdienstes beschlossen, einen weiteren Fortbildungstag im Oktober 2014 in unserer Gemeinde zu organisieren. Hierzu sind dann alle interessierten Jugendmitarbeiter aus unserer Kirchengemeinde herzlich eingeladen.

  • Mittagstisch für Bedürftige

16. Mai – 14.53 Uhr: Wie viele Frauen und Männer werden gleich zum ersten Treffen kommen? Besteht in unserer Gemeinde überhaupt Interesse, beim Klafelder Mittagstisch für Bedürftige mitzuwirken? Nur zwei von vielen Fragen, die sich einem Mitglied des Presbyteriums im Vorfeld einer solchen Herausforderung stellen. Inzwischen ist es 17.01 Uhr: Im großen Saal des Gemeindehauses Tal sind alle Plätze besetzt, 22 Interessierte haben sich eingefunden, um nach einer Vorstellungsrunde über die eigene Motivation zu sprechen, um Fragen zu stellen, um Informationen zu bekommen, um ganz unverbindlich zu erläutern, in welchem Bereich man sich einen Einsatz vorstellen kann, um gemeinsam zu überlegen usw. Pfarrerin Almuth Schwichow, die Vorsitzende unseres Diakonieausschusses, und die anwesenden Mitglieder des Presbyteriums sind überrascht, dass so viele gekommen sind und sich für Menschen engagieren wollen, die von Armut betroffen oder bedroht sind. „Ich will mitmachen und helfen“, „Es ist auf jeden Fall ein gutes und lohnendes Projekt“, „Ich fühlte mich sofort angesprochen“, „Aus beruflichen Gründen kann ich nur im organisatorischen Bereich mitwirken“, „Ich habe Zeit“, „Toll, was die Kreuztaler auf die Beine gestellt haben!“, „Wir haben dann mit Menschen zu tun, die wir sonst nicht erreichen“, „In der jetzt folgenden Lebensphase möchte ich etwas Sinnvolles tun“, „Ich brauche noch weitere Informationen“ und „Der geplante Mittagstisch ist ein tolle Erweiterung unseres diakonischen Angebots.“ Zehn Aussagen. Zehn von vielen anderen. Aber sie spiegeln genau das Meinungs- und Stimmungsbild in der Gruppe wider. Pfarrerin Almuth Schwichow berichtet über den Armutsbericht der Stadt Siegen und über die geplante Zusammenarbeit mit der Siegener Tafel. Was aber werden jetzt die nächsten Schritte sein? Noch vor oder kurz nach den Sommerferien soll Christine Benfer vom Kreuztaler Mittagstisch zu einem zweiten Treffen eingeladen werden. Es wäre toll, wenn dann noch weitere Interessierte hinzukommen würden! Und: Der nächste Diakonie-Gottesdienst am 19. Oktober wird sich intensiv mit dem Thema „Armut“ beschäftigen. Es ist 18.21 Uhr: Das oben erwähnte Mitglied des Presbyteriums begibt sich auf den Heimweg, erleichtert, zufrieden, optimistisch, motiviert, eine gewisse Aufbruchsstimmung verspürend.

  • Verbundenheit durch Grußworte  

Mal ehrlich! Wissen Sie, wie lange es schon Konfirmationen gibt? Ich wusste es bis vor Kurzem nicht. Dabei feiert die Aufnahme junger Christen in die Erwachsenengemeinde in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Die Konfirmation wird 475 Jahre alt! Im Jahr 1539 wurde in Ziegenhain, einem kleinen Städtchen in Nordhessen, eine Gemeindeverordnung verabschiedet, in der erstmals eine Konfirmation vorgesehen war. Als Vater der „Bestärkung der Kindstaufe“ gilt der Straßburger Reformator Martin Bucer.Seit dem 19. Jahrhundert gibt es die Konfirmation in ganz Deutschland. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Konfirmanden mit etwa 250.000 Mädchen und Jungen recht stabil geblieben. Dies entspricht Schätzungen zufolge mehr als 90 Prozent aller evangelischen Jugendlichen eines Jahrgangs. In unserer Kirchengemeinde wurden 55 Mädchen und Jungen in die Gemeinde der Erwachsenen aufgenommen. Mit der Einsegnung wurde ihnen die Zulassung zum Abendmahl und das Recht zur Patenschaft ausgesprochen. Am 4. Mai gratulierte Presbyterin Ute Kwarteng den festlich gekleideten Konfirmandinnen und Konfirmanden im Gottesdienst in der Talkirche. Sie hatte einen Karabiner mit zum Rednerpult genommen: „Gott hat uns zugesagt, dass er mit seiner Liebe immer bei uns bleibt, dass er unser guter Hirte ist. Das ist für mich wie ein Sicherungsseil im Hochseilgarten. Jetzt habt ihr euch durch eure Konfirmation (mit dem Karabiner) in das Sicherungsseil, das Gott uns anbietet, selbst eingeklinkt.“ Und sie fuhr fort: „Ich möchte euch einladen, den Weg weiter mit Gott zu gehen, ich möchte euch einladen, euch hier in der Gemeinde einzubringen, euch hier einzuklinken.“ Das sprach eine Woche später auch Jugendpresbyter Lukas Hermeling an, er lud die Jugendlichen ein, an den verschiedenen Gottesdiensten und am Gemeindeleben „mit euren Talenten und Fähigkeiten“ aktiv teilzunehmen. Und: „Von vielen weiß ich schon, dass sie nach der Konfizeit an verschiedenen Angeboten in der Jugendarbeit mitwirken möchten. Das freut mich, denn nur so können wir für Kinder und Jugendliche – und für Erwachsene natürlich auch – als Kirche lebendig bleiben.“ Im Konfirmationsgottesdienst am 4. Mai im Wenscht wurde auch ein Grußwort verlesen, aber nicht von einer Presbyterin oder einem Presbyter, sondern von einem Mitglied des kath. Pfarrgemeinderates St. Marien. Das hat in der „Gartenstadt“ schon eine jahrzehntelange Tradition. Es ist gut und wohltuend, dass die ökumenischen Beziehungen wenigstens auf der untersten Ebene funktionieren! Alexander Patt überbrachte die Grüße des Pfarrgemeinderates, des Seelsorgeteams und der gesamten Kirchengemeinde sowie folgenden Wunsch: „Ihr habt euch selber einen Konfirmationsspruch gewählt, der euch immer wieder an den heutigen Tag erinnern kann. Ich wünsche euch, dass dieser euch in eurem Leben als erwachsene Christen begleitet und trägt.“ Im Gegenzug war Presbyter Peter-Christian Rose am 18. Mai bei den Feierlichkeiten zur Heiligen Erstkommunion zugegen, als elf Mädchen und Jungen in die volle Tischgemeinschaft mit Jesus aufgenommen wurden. Jedes Kommunionkind wurde namentlich begrüßt. Warum? Der Gast hatte aus den Anfangsbuchstaben aller Vornamen Wörter und dann einen Satz gebildet, den er in den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte: JA, JESUS CHRISTUS LIEBT DICH; LEITET DICH, LÄSST DICH NICHT LOS. Danach ging er auf das Verbindende und auch auf das Trennende in den ökumenischen Beziehungen ein; er beklagte, dass katholische und evangelische Christen immer noch nicht zusammen Eucharistie feiern können. „Aber wir haben Geduld, und wir geben die Hoffnung nicht auf. Lasst uns, lassen Sie uns gemeinsam an der begonnenen Einheit weiterarbeiten und für sie beten!“ Am Schluss überreichte Peter-Christian Rose den vier Mädchen und den sieben Jungen jeweils eine rote Rose und wünschte ihnen für den weiteren Lebens- und Glaubensweg Gottes Segen.

  • Post vom Kirchenladen

Unser Presbyterium und der Öffentlichkeitsausschuss erhielten im April Post vom Kirchenladen „offenBar“ in der Kölner Straße 8 in Siegen. Gerhild Jung und Raimar Leng schreiben, dass die Einrichtung seit nunmehr sechs Jahren existiert. „Für uns Mitarbeitende ist das Anlass zur Dankbarkeit und Freude. 15 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass der Laden von Dienstag bis Freitag (nachmittags) und Samstag (vormittags) geöffnet sein kann. Auch Sie als Kirchengemeinden tragen dazu bei, dass das Angebot im Laden attraktiv und aktuell bleibt, indem Sie uns regelmäßig Ihre Gemeindebriefe zur Verfügung stellen oder Veranstaltungsplakate vorbeibringen. Schönen Dank!“ Der Kirchenladen „offenBar“ bereichert die Einkaufsmeile in der Siegener Oberstadt mit einem Angebot der besonderen Art. Im Vordergrund stehen Gespräche, Begegnungen und Informationen, z.B. über Veranstaltungen, die 29 Kirchengemeinden und die verschiedenen Einrichtungen des Kirchenkreises; erwähnt seien hier vor allem die Telefonseelsorge und die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle. Aber auch das Warenangebot kann sich sehen lassen; Geschenkartikel, Bücher, Schmuck, Kaffee und diverse Kleinartikel werden angeboten. Und drittens: Eingebunden in den Kirchenladen ist die Wiedereintrittsstelle des Kirchenkreises Siegen: Menschen, die aus der evangelischen Kirche ausgetreten sind, können hier schnell und relativ problemlos wieder eintreten. Allein in den ersten fünf Jahren haben 165 Frauen und Männer davon Gebrauch gemacht. Darüber ist man in Siegen erfreut und ausgesprochen dankbar. Dem können wir uns in Klafeld nur anschließen! Sie sind auf den Kirchenladen neugierig geworden? Dann schauen Sie doch einfach mal rein. Man freut sich auf Sie!  

  • Begrüßung in Kohlhagen
Ausflug Kohlhagen
Zehn, die man als Pilger begrüßte

„Wir begrüßen heute herzlich die Pilgergruppe der ev. Kirchen-gemeinde Klafeld-Geisweid“: Mit diesem Schild wurden wir am Eingang der Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“ in Kohlhagen am 18. Mai willkommen geheißen. Und auch in den Pfarrnachrichten für alle Gemeinden des Pastoralen Raumes Kirchhundem und im Internet hatte man unser Kommen angekündigt. Welch nette Geste! Dabei waren wir gar keine Pilgergruppe, sondern zehn Frauen und Männer beim neuerlichen Sonntagsausflug im Rahmen von „Autofrei und Spaß dabei – der Schöpfung zuliebe“. Diese Aktion gibt es bei uns bereits seit 1994, jetzt fand zur Saisoneröffnung 2014 die 86. (!) „Tour“ statt. Mit der Bahn und zwei Taxibussen gelangten wir über Hilchenbach nach Brachthausen, Ausgangspunkt unserer Wanderung zur Kirche in Kohlhagen. Bei herrlichem Sonnenschein genossen wir die frischen und ganz unterschiedlichen Grüntöne, das Gezwitscher der Vögel, die satten Wiesen und die angenehme Temperatur in den Wäldern. Hier tolle Ausblicke auf Täler und Berge, da am Wegesrand das Schattenblümchen, das Wiesenschaumkraut, wilde Narzissen und der blaue Ehrenpreis. Auffällig waren auch die riesengroßen Flächen mit Blaubeersträuchern; Blüten und Fruchtansätze konnten wir aber nur vereinzelt sehen. Am „Gut Ahe“ vorbei gelangten wir zur schon erwähnten Wallfahrtskirche, um deren Betreuung sich die beiden schon betagten Schwestern Tomasa und Cherubina kümmern. Letztere begrüßte uns im ansteigenden Mittelgang des Gotteshauses. Die Kirche in gotisierendem Barock errichtete man in der Zeit von 1703 bis 1707, die zerstörte Vorgängerkirche wurde erstmals im Jahr 1490 erwähnt. Schwester Cherubina zeigte und erklärte uns den Valentinsaltar, den Hochaltar und den kleinen Altar, alle reich verziert und vergoldet, anschließend die Fenster mit den Seligpreisungen, die Kanzel, die historische Orgel und die Doppelmadonna, ganz zentral von der Decke hängend. Interessant die Heizung durch die Abwärme der vielen Opferkerzen nach dem Herausfiltern der Rußpartikel. „In das Gotteshaus hier strömen jedes Jahr ca. 30.000 Besucher, Pilger und Wallfahrer“, wusste unsere Kirchenführerin stolz zu berichten. Nach einer Stärkung mit Waffeln und Kaffee im und neben dem alten Küsterhaus nahmen wir mit weiteren 100 Menschen an der Maiandacht teil. Kurz nach 19 Uhr trafen wir wieder in Geisweid ein. Ein herzliches Dankeschön an Barbara Leidel und ihren Ehemann Burkhard für den wunderschönen Nachmittag!

  • Sommerpause im Café

Von Ende Juni bis Mitte August bleibt das „Café im Pfarrhaus“ geschlossen. Darauf möchten wir auch an dieser Stelle ausdrücklich hinweisen, damit an den jeweiligen Sonntagen niemand vor verschlossenen Türen steht. Erfahrungsgemäß kommen in der Urlaubs- und Ferienzeit wesentlich weniger Gäste zu dem inzwischen sehr beliebten Treffpunkt, aber auch viele „Servicekräfte“ aus den Gruppen, Chören und Ausschüssen unserer Kirchengemeinde sind dann verreist. Geöffnet ist das „Café“ wieder am 17. August, dann ist der Frauentreff Wenscht für das Backen der Kuchen und Torten, für das Decken und Dekorieren der Tische, für das Kaffeekochen, das Servieren und das Geschirrspülen verantwortlich. Für den Monat September haben sich der Kirchenchor (7. 9.) und das Presbyterium (21. 9.) in die Terminliste eingetragen. Für Sie, liebe Leserinnen und Leser, heißt es dann nur noch: Kommen, entspannen und genießen. Herzliche Einladung!