Neues aus Gemeinde und Presbyterium

von Peter-Christian Rose

O 38 Arbeitsgruppen

Mehr als 600 Ehrenamtliche trafen sich am 11. Februar in Dortmund zum bereits fünften „Tag der Presbyterinnen und Presbyter“. Wie alle vorhergehenden war es wieder ein Tag der Fortbildung und des Austauschs und nicht zuletzt der geistlichen Besinnung und Ermutigung, dieses Mal unter dem Leitmotiv „… denn euch ist viel anvertraut.“ Von unserer Kirchengemeinde nahm Gerlinde Panthel an der Veranstaltung teil. Bei der Eröffnung in der voll besetzten St. Reinoldi-Kirche dankte Präses Annette Kurschus den Presbyterinnen und Presbytern „für die Kraft, die Zeit und die Gebete, die Sie sich dieses kirchliche Ehrenamt kosten lassen.“ Und sie führte aus, dass Mut dazu gehöre, sich diesem Amt überhaupt zu stellen. Schließlich bezeichnete sie den beispielhaften Einsatz in den Leitungsgremien der Gemeinden als „kostbaren Schatz unserer Kirche“. In fünf Foren konnten sich die Presbyterinnen und Presbyter dann inspirieren und für den Dienst stärken lassen. Breit gefächert waren die Themen der 38 Arbeitsgruppen am Nachmittag: Fragen der Leitung unter geistlichen Perspektiven, neue Gemeindeformen, Gottesdienst, Kirche und Geld, religiöse Vielfalt. Und: Wie kann Kirche einladend und attraktiv sein? Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Gerlinde Panthel hat es nicht bereut, in Dortmund mit dabei gewesen zu sein; für sie war der 11. Februar ein sehr schöner Tag mit vielen wertvollen Eindrücken und Impulsen.

O 9 Alphörner

Alphornklang: Ungewohntes Hörerlebnis
Alphornklang: Ungewohntes Hörerlebnis

Premiere! Und was für eine! Die Gruppe „Alphornklang Setzen“ existiert ja bekanntlich seit Oktober 2015. Wir kennen sie und ihre Musik von den beiden letzten Weihnachtsmärkten. Auch bei vielen anderen Anlässen, zuletzt beim Konzert „Klangreisen“ des MGV „Harmonie“ Setzen, der Gruppe „Ton-Rebellion“ und des CVJM-Posaunenchores Setzen, haben die Bläserinnen und Bläser ihr Können schon unter Beweis gestellt. Jetzt aber die erste Mitwirkung in einem Gottesdienst. Am Sonntag Invokavit, dem ersten Sonntag in der Passionszeit. In unserer Talkirche. Nach einleitenden Worten durch Pfarrer Frank Boes begrüßte Volker Nöll die Besucherinnen und Besucher. Dabei bat er gleich um Verständnis, dass das im Vorbericht angekündigte „längste in F-Dur gestimmte und orchesterspielbare Alphorn der Welt“ aus organisatorischen Gründen nun doch nicht zu sehen und zu hören sein würde. Dafür konnte er Hubert Hense, einen der besten Alphornbauer Europas, vorstellen. Er war mit seiner Ehefrau Veronika am Morgen eigens aus Anröchte, südlich von Lippstadt gelegen, angereist, um die Premiere in der Talkirche mitzuerleben. Zumal einige der „Setzer Alphörner“ in seiner Werkstatt hergestellt worden sind. Bei allen Stücken „Choral für Luzern“, „Gloria“ und „Nun danket alle Gott“ waren die Gottesdienstbesucher ganz begeistert und angetan vom Klang der Instrumente, deren Verbreitungsgebiet eigentlich die Schweiz, Österreich und die bayerischen Alpen umfasst. Es gab immer wieder großzügigen Applaus. So wundert es nicht, dass auch während des sich anschließenden Kirchkaffees weitere Lieder zum Besten gegeben wurden. Hier die Titel: „Triumphmarsch aus Aida“, „Marianderl Walzer“ und „Allgäuer Alphorn-Polka“. Ja, auch der 9-köpfigen Gruppe selbst machte das Musizieren sichtlich Spaß. „Denn der Klang in der Talkirche ist toll und wirklich unbeschreiblich schön!“ Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei Stefan Wohlfahrt und Volker Nöll sowie bei Martin Wüst, Selina Balkau, Jürgen Katz, Ilona Hofmann, Christine Müller, Florian Wohlfahrt und David Wüst für die engagierte musikalische Mitgestaltung des Gottesdienstes, denn auch die Liedbegleitungen mit Posaunen und Trompeten waren von der Gruppe übernommen worden.

O 6.336 Euro

Was die Finanzen unserer Kirchengemeinde betrifft, so liegen die „mageren“ Jahre hinter uns. Trotzdem, liebe Leserinnen und Leser, sind wir weiterhin auf Ihre Unterstützung – sprich: Spenden – angewiesen. Das sagen wir ganz ehrlich und unverblümt. Denn ohne Ihre Hilfe könnten wir viele Dinge nicht in Angriff nehmen oder in bewährter Weise fortführen! Der Finanzkirchmeister und das gesamte Presbyterium freuen sich über jede Bareinzahlung und über jede Überweisung. Hier ein kurzer Überblick über die letzten Geldeingänge: Für das Projekt „Brot für die Welt – Was zählt, ist der Mensch / Gesundheitsversorgung in Myanmar (Birma)“, das von November bis Ostern läuft, erhielten wir weitere 1.496,60 €. Der Zwischenstand beträgt somit 4.705,81 Euro. In den Monaten Januar und Februar baten wir Sie um Spenden für „Diakonische Aufgaben“ in Klafeld. Hier konnten durch Brigitte Veltzke und Katrin Breitweiser in unserem Gemeindebüro insgesamt 400,00 Euro auf der Habenseite verbucht werden. Last but not least: Für das Projekt „Kinderbibelwoche“ (März und April) sind bisher auch 400,00 Euro auf unser Konto überwiesen worden. Vermelden können wir zusätzlich folgende Spendeneingänge: Orgel Talkirche (20,00 €), „Gemeinde Jetzt“ (100,00 €), „mittendrin“ (150,00 €) und Klafelder Mittagstisch (560,00 €). Wir bedanken uns bei allen, die unsere Arbeit so eindrucksvoll unterstützt haben und dies auch weiterhin tun wollen. Dabei können Sie absolut sicher sein: Wir gehen ganz verantwortungsvoll mit Ihren Spendengeldern um!

O 110 Bestattungen

Die folgenden Zeilen könnte man mit „Statistik“ oder „Amtshandlungen im Jahr 2016“ überschreiben. Getauft wurden 39 Kinder, Konfirmanden und Erwachsene aus unserer Kirchengemeinde (2015: 48). Die Zahl der Konfirmierten blieb mit 52 (53) nahezu konstant. Trauen ließen sich zwölf hiesige Ehepaare, im Vorjahr waren es noch 16 gewesen. Wieder angestiegen ist die Zahl der Austritte, und zwar von 35 auf 55; darüber zeigte sich das Presbyterium in seiner Sitzung am 25. Januar recht besorgt. Inzwischen hat es begonnen, sich erneut mit dieser Thematik zu befassen. Zu vermelden sind zum Schluss noch eine Aufnahme in die evangelische Kirche (2015: keine) und 110 Bestattungen. Das sind sehr viele, waren im Vorjahr doch nur 76 Gemeindeglieder beerdigt worden.

O 3 Jugendgottesdienste

Jugendband: Modernes Liedgut
Jugendband: Modernes Liedgut

„Jugendgottesdienste mache ich sehr gerne. Obwohl die Planungen und die konkreten Vorbereitungen sehr arbeitsintensiv sind“, sagte mir Anfang März Dorines Dickel, unsere überaus engagierte Jugendreferentin. „Aber ich habe ja ein tolles Team einschließlich der Band“, schob sie hinterher. „Wir arbeiten sehr gut zusammen. Am Anfang konnte jede/r seine eigenen Ideen einbringen. Und wir haben viele Dinge ausprobiert, dabei war auch ein Tanz-Theater.“ Die Jugendgottesdienste, zu denen zwischen 25 und 45 Personen kommen, fanden bisher abends statt. Jetzt will man Neuland betreten und drei Mal bei Sonntagmorgen-Gottesdiensten mitwirken. „Damit kann die Gemeinde unsere Arbeit noch stärker wahrnehmen, außerdem werden sich unsere ´Konfis´ noch besser angesprochen fühlen.“ Am 21. Mai geht es um das Thema „Taufe“. Im Mittelpunkt stehen die Fragen „Was ist die Bedeutung der Taufe?“, „Warum taufen wir?“ und „Was heißt es, ein guter Pate bzw. eine gute Patin zu sein?“ Am 16. Juli, im Gottesdienst zum Tag der Schöpfung, dreht sich dann alles um das Thema „Elektromüll“. Und schließlich am 3. September, am ersten Sonntag nach den Sommerferien, wird das Jugendgottesdienst-Team bei der Begrüßung der neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden mitwirken. Bislang haben noch nicht sehr viele Erwachsene an den Jugendgottesdiensten teilgenommen. Aber es lohnt sich! Das teilte uns jetzt auch Ute Setzer in einem kurzen Brief mit. Sie war Ende letzten Jahres neugierig geworden und wollte wissen, wie ein solcher Gottesdienst heute abläuft. „Das Thema war die Bibel als Buch. Ein Gastprediger von der ´Werkstatt Bibel´ erzählte für mich manch Neues. Am Schluss konnte ich noch ein paar Worte mit ihm wechseln. Insgesamt wurde viel gesungen und viel musiziert. Es war ein interessanter Gottesdienst für die Jugendlichen, für mich und für die anderen Erwachsenen. Ich bin froh, ihn besucht zu haben.“ Diesem positiven Resümee ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Vielleicht sollten wir nur noch einmal ganz herzlich zu den drei besonderen Gottesdiensten einladen!

O 222 Eintritte

Der Kirchenladen „offenBar“ in der Kölner Straße in Siegen konnte unlängst Geburtstag feiern; aus diesem Anlass trafen sich die Mitarbeitenden zu einer kleinen Feierstunde mit Frühstück. Rückblick: Am 1. März 2008 hatte der „vielfältige“ Treffpunkt seine Türen geöffnet. Jedes Jahr kommen jetzt zwischen 2.000 und 2.500 Gäste zum Kaffeetrinken, zum Weltladenverkauf oder um sich zu informieren. Pfarrer Raimar Leng dankte als Leiter der Einrichtung allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. Das Angebot, im Laden (wieder) in die evangelische Kirche einzutreten, hätten bislang 222 Personen wahrgenommen. Zweimal pro Woche sei das möglich; wenn (ebenfalls ehrenamtlich) eine Pfarrerin oder ein Pfarrer anwesend ist. „offenBar“ habe sich in all den Jahren zu einem Ort entwickelt, an dem sich neben den spontanen Gästen auch zahlreiche Gruppen treffen und viele andere Veranstaltungen stattfinden.

O 1 Lutherbildnis

Lutherbildnis: Brandneues Kunstwerk
Lutherbildnis: Brandneues Kunstwerk

Viele werden es inzwischen gesehen haben: Ein Bildnis von Martin Luther (Siehe auch Foto auf der Titelseite) ziert seit Kurzem die Wärmepumpe zwischen der Talkirche, dem neuen Gemeindezentrum „mittendrin“ und dem alten Pfarrhaus. Gemalt wurde es von der bekannten Künstlerin Tzveta Grebe aus Kreuztal. Sie hat in den letzten acht Jahren schon viele Dutzend Stromkästen und Wandflächen in Siegen und den umliegenden Stadtteilen künstlerisch gestaltet. Wie viele es tatsächlich sind, weiß sie nicht genau: „Bei 60 habe ich aufgehört zu zählen.“ Für Geisweid ist es jetzt ihr zweites Kunstwerk. Das erste, das Wappen von Klafeld, kann man in der Passage zwischen der Rathausstraße und dem Parkplatz an der B 54 bewundern. Tzveta Grebe arbeitet eng mit Martin Zielke zusammen; er hat 2004 die Initiative „Siegen sind wir“ ins Leben gerufen, „um mitzuhelfen, die Stadt ein Stückchen lebens- und liebenswerter zu gestalten“. Die Künstlerin mit bulgarischen Wurzeln ließ sich nach Annahme des Auftrags zunächst einmal vom Ideengeber, unserem Baukirchmeister Wolfgang Birkefeld, durch die Räumlichkeiten des dreiteiligen Bauensembles führen. Nach der Besichtigung der 111 Jahre alten Talkirche und der Betrachtung der dortigen Fenster wusste sie dann sogleich, welche Elemente man zur Bemalung der Wärmepumpen-Verkleidung „mit nach draußen nehmen“ könnte: „Das Bildnis von Martin Luther kommt auf die Vorderseite, die Nachgestaltung der Kirchenfenster auf die beiden Seiten und auf die Rückwand.“ Nach dem endgültigen Plazet des Presbyteriums galt es, die zehn Einzelteile der Verkleidung abzumontieren und zur Künstlerin nach Kreuztal zu schaffen. „Denn bei dem schlechten Wetter im Februar und in der ersten Märzwoche konnte ich die Arbeit unter keinen Umständen vor Ort erledigen!“ Am 10. März wurde das Kunstwerk im Beisein von Tzveta Grebe und Martin Zielke präsentiert und vorgestellt. Von unserer Kirchengemeinde waren Kirchmeister Wolfgang Birkefeld und Presbyter Armin Gotthardt sowie Pfarrer Frank Boes als derzeitiger Vorsitzender des Presbyteriums und Pfarrer Dr. Martin Klein zugegen. Tzveta Grebe, die im Museum für Gegenwartskunst und als Kunstlehrerin und als freischaffende Künstlerin tätig ist, sprach über die „Heimarbeit“ und erklärte die Farbauswahl und so manches Detail des nun fertig gestellten Objektes. So spiegelt sich zum Beispiel der Kirchturm in dem „Fenster“ auf der rechten Seite. Beim Malen, so die Kreuztalerin, sei sie zusätzlich durch den im Februar gezeigten Fernsehfilm über den großen Reformator und seine Ehefrau, Katharina Luther, inspiriert worden. Überaus zufrieden mit dem Kunstwerk zeigten sich die Vertreter unserer Kirchengemeinde. „Es passt sich gut in das dreiteilige Bauensemble ein und ist ein weiterer kleiner Beitrag der Kirchengemeinde Klafeld zum Reformationsjubiläum.“ Zudem lobte man die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Künstlerin. Auch Martin Zielke war angetan von der Arbeit: „2018 nehmen wir auf jeden Fall ein Foto dieses Lutherbildnisses in den Jahreskalender unserer Initiative auf.“ Nebenbei bemerkte er, dass die bemalten Objekte in der Stadt Siegen inzwischen überregional bekannt seien, so wie auch die Künstlerin selbst. Bei ihr gibt es in diesem Jahr keinen Mangel an Aufträgen: „Noch zwanzig Projekte warten darauf, realisiert zu werden!“

O 4 Hauptfarben

Im März absolvierte unser Küster Jörn Ackerstaff drei Tage lang einen Lehrgang in der Tagungsstätte Villigst in Schwerte. Eine Einheit befasste sich u.a. mit der Liturgie und den liturgischen Farben. Sie sind den verschiedenen Zeiten und Festtagen des Kirchenjahres zugeordnet und werden im Gottesdienst durch die wechselnden Altar- und Kanzelbehänge, die sogenannten Antependien, sichtbar. Im evangelischen Kirchenjahr gibt es hauptsächlich vier Farben: Weiß, Violett, Rot und Grün. Weiß als Symbol des Lichts ist die Farbe der Reinheit, der Vollkommenheit, der Wahrheit und der Freude. Es ist daher die Farbe der Christusfeste wie Weihnachten, Gründonnerstag, Ostern und Christi Himmelfahrt. Auch das Fest der Dreieinigkeit (Trinitatis) und der Ewigkeitssonntag haben die weiße Farbe. Violett ist die Farbe der Buße, der Besinnung und der Umkehr; sie wird in der Vorbereitungszeit auf die hohen Feste verwendet, also in der Advents- und in der Passionszeit und auch am Buß- und Bettag. Rot ist die Farbe des Feuers, der Liebe, der Kraft Gottes und Heiligen Geistes und der Feste, die mit ihm verbunden sind: Pfingsten, Reformationstag und Konfirmation. Grün schließlich ist als Hauptfarbe der Natur die Farbe des Wachsens und Reifens. Grün ist daher die Farbe fast aller Sonntage nach Epiphanias bis zum Beginn der Passionszeit und der vielen Sonntage nach Trinitatis. Schwarz, eine liturgische Nebenfarbe, ist als Farbe der Trauer die Farbe des Karfreitages, dem Todestag Jesu. An diesem Tag kann man aber auch alle Antependien und alle Farben aus der Kirche entfernen. Übrigens: Die Seite 1476 und auch die folgenden bis 1508 in unserem Gesangbuch „eg“ befassen sich mit der angesprochenen Thematik.