Männerradtour 2018

Männerradtour die 9., diesmal in Nordhessen und der Rhön. 9 Radler, 2 zum ersten Mal dabei, trafen sich am Mittwoch, dem 6. Juni, um gemeinsam den Weg unter die Räder zu nehmen.
Die Satteltaschen waren gepackt, die Reifen aufgepumpt und der Adrenalinspiegel angehoben. Zunächst ab Siegen mit dem Zug bis Glauburg-Stockheim. Dort stellte Pastor Boes uns und unsere Tour noch mit einem Gebet unter Gottes Segen, so wie jeden Morgen zu Beginn. Dann konnte uns nichts mehr aufhalten. Auf dem sehr gut ausgebaut und ausgeschilderten Radweg, dem Vulkanradweg, eine alte Bahntrasse, kamen wir zügig voran, obwohl es eigentlich immer ganz leicht bergauf ging. Nach einer Zwischenrast in Geldern erreichten wir am späten Nachmittag unser Tagesziel, das Kolping-Feriendorf in Herbstein. Am nächsten Tag war Fulda einer der Höhepunkte des Tages. Eine sehr schöne Stadt, wo wir den Dom und die Michaelskirche (Baujahr ab 817), eine der ältesten Kirchen Deutschlands, besichtigten. Da Fulda etwa auf halber Tagesetappe lag, bot sich hier auch eine längere Rast mit leiblicher Stärkung an. Ein Insidertipp hatte uns dazu die „Wiesenmühle“ empfohlen, ein Gasthaus mit wunderschönem Biergarten direkt an der Fulda gelegen. Der Weiterweg gestaltete sich dann zunächst etwas schwierig, da wir nicht mehr auf dem Radweg waren und uns zunächst ein paar Kilometer auf Straßen durch die Stadt quälen mussten, bis wir wieder auf der richtigen Spur waren. Die „richtige Spur“ war jetzt der Milseburgradweg, wieder eine ehemalige Bahntrasse. Die hatte auch den Vorteil, dass einem eigentlich sehr steilen Abschnitt sein Schrecken durch einen 1,2 km langen Tunnel genommen wurde. Danach ging es bis zum Tagesziel in Tann-Lahrbach nahezu nur noch bergab. Aufgehalten wurden wir doch noch ein wenig durch einen „Plattfuß“ kurz vor dem Ziel und auch am nächsten Tag gab´s noch mal einen, aber das war schon alles, was wir bei der diesjährigen Tour an technischen Problemen meistern mussten. Auch von Unfällen blieben wir verschont. Point Alpha war ein erstes Etappenziel für den nächsten Tag. Point Alpha ist ein Grenzmuseum an der damaligen innerdeutschen Grenze. Dort war zur Zeit des kalten Krieges ein amerikanischer Beobachtungspunkt des DDR-Grenzgebiets. Heute sind dort auf einem großen Territorium einige der damals dort stationierten Hubschrauber, Panzer, Unterkünfte der Soldaten und Vieles mehr ausgestellt, und es werden umfangreiche Information zu der damaligen politischen und militärischen Situation gegeben. Als Beobachtungspunkt liegt Point Alfa natürlich auf einem Berg, was das für Fahrradfahrer bedeutet, kann man sich vorstellen. Nach längerer Pause dort oben mussten wir aber weiter, denn wir hatten noch einen weiten Weg bis zum Tagesziel vor uns. Dieser Weg gestaltete sich nach dem Motto: „nach dem Berg ist …“ na, man weiß schon! Trotzdem blieb zwischendurch noch Zeit zum Besuch einer Eisdiele in Hünfeld. Das Tagesziel war der Landgasthof Porta in Schlitz-Pfordt. Dort konnten wir uns dann ausruhen und uns für die nächste, letzte Etappe, stärken. Diese letzte Etappe führte nach Alsfeld, von wo aus es dann mit dem Zug wieder zurück nach Siegen ging. Zur Mittagszeit gab es eine Zwischenrast in Hopfgarten bei unserem ehemaligen Pastor Burkhard Schäfer. Der hatte einen deftigen Linseneintopf gekocht und Getränke parat, was beides nach dem mehrmaligen Bergauf und Bergab und einem kleinen Irrweg nötig war. Der restliche Weg bis zum Bahnhof in Alsfeld war dann nicht mehr lang. Nach etwa 4 Stunden Fahrzeit war die Heimat wieder erreicht.
Nun bleiben uns von der ganzen Tour nur noch die Erinnerungen an das Erlebte, an die geselligen Abende, das durchweg schöne Wetter, ein paar Schweißtropfen und Fotos. Aber in die Erinnerung mischen sich immer wieder Gedanken darüber, wo uns die Tour im nächsten Jahr, die Jubiläumstour-10-Jahre, wohl hinführen wird, denn: „nach der Tour ist vor der Tour“.

Martin Wüst