125 Jahre Kirchenchor – Grund zu musikalischem Lob und Dank

Kirchenchor in den 50er Jahren

Wussten Sie eigentlich, dass der Kirchenchor Klafeld ein paar Jährchen älter ist als die Kirchengemeinde Klafeld? Das mag Ihnen vielleicht seltsam vorkommen, aber es ist tatsächlich so. Im Jahr 1893 gehörte Klafeld noch zur Kirchengemeinde Weidenau. Und für diese „obere Gemeinde“ wurde dann von Pfarrer Bergmann der „Kirchenchor der oberen Gemeinde“ gegründet.

Der Chor zählte damals übrigens gut 100 Mitglieder und es gab einige, uns heute sehr streng vorkommende Regeln: So durften nur unverheiratete Frauen im Chor mitsingen, und es war für alle Sängerinnen und Sänger verboten, an Tanzlustbarkeiten teilzunehmen. Auch „Zuchtlosigkeit“, insbesondere dreimaliges unentschuldigtes Fehlen in den Übungsstunden, führte zum Ausschluss aus dem Chor!!

Diese Regeln konnten sich zum Glück im Laufe der nun 125 Jahre seines Bestehens nicht halten, und so singen heute ca. 50 Frauen (auch verheiratete!) und Männer im Kirchenchor, tanzende und nicht tanzende, Protestanten und Katholiken, Leute aus Geisweid, Setzen, dem Wenscht und sogar von „noch weiter her“. Was das unentschuldigte Fehlen angeht, genügt mittlerweile der strenge Blick unserer (ansonsten sehr netten) Chorleiterin als Strafe….. .

Und in dieser bunten, heiteren Mischung freuen sich alle über das Jubiläum, das der Chor in diesem Jahr feiern kann. Und das wollen wir mit Ihnen zusammen tun, indem wir auch im Jubiläumsjahr Gottesdienste musikalisch mitgestalten. Freuen Sie sich außerdem auf ein ganz besonderes Konzert im Herbst.

Wenn man Geburtstag feiert, dann lädt man Gäste ein. Die Sänger/Innen des Kirchenchores haben dies schon im Vorfeld getan.
Beim Jubiläumskonzert am Samstag, den 3. November in der Talkirche werden die beiden Kinderchöre `Singsalabim´ der Kirchengemeinde Klafeld, die `Liederstrolche´ der Musikschule Wilnsdorf und Mitglieder des Jugendchores Cantanima – alle unter der Leitung von Kantorin Andrea Stötzel – gemeinsam musizieren. Im Zentrum des Konzertes wird die „Missa Kwela“ von Andreas Schmittberger stehen, eine generationenverbindende Komposition aus dem Jahr 2017.
Die Komposition ist sowohl musikalisch als auch besetzungstechnisch reizvoll. Und was das Schönste daran ist: Sie bietet einem Erwachsenen-Chor die Möglichkeit, mit seinem musikalischen Nachwuchs gemeinsam zu musizieren.
Die Kinderchöre übernehmen die Rolle der Solostimme sind damit im wahrsten Sinne des Wortes „tonangebend“. Stilistisch verbindet die Missa Kwela Elemente afrikanischer und südamerikanischer Rhythmen mit der europäischen Musiktradition. Gregorianik und Mehrstimmigkeit stehen gleichberechtigt neben einfachen liedhaften Melodien und zündenden Trommelrhythmen.
Schon beim Einstudieren haben alle Sänger/Innen, obwohl die Proben recht anspruchsvoll, mitunter auch anstrengend sind, viel Freude.
Ein wunderbares Geschenk für uns ist , dass streckenweise drei Generationen einer Familie beteiligt sind. Auch einige Kinderchor-Eltern haben sich zu diesem besonderen Projekt hinreißen lassen.
So werden neben einem erweiterten Kammerorchester mit Holz- und Blechbläsern und zwei Percussionisten nahezu 120 Sänger/Innen auf der Bühne stehen. Ein interessantes und auch aufregendes Projekt für uns.
Neben der Missa Kwela werden auch noch der „Lobgesang“ von Johann Georg Herzog, das Halleluja aus Händels Messias und ein Trompetenkonzert erklingen.
Genauere Informationen erhalten Sie rechtzeitig über den nachfolgenden Gemeindebrief, Flyer und Plakate.

Sie dürfen jedenfalls gespannt sein, das können wir Ihnen versprechen!!!

Jutta Winchenbach und Andrea Stötzel