Aus dem Frankenland ins Siegerland

Interview mit Annika Engelbert, unserer neuen Jugendreferentin

Nach Sichtung aller Bewerbungen und einem Auswahlverfahren sowie nach insgesamt drei Vorstellungsgesprächen beschloss unser Presbyterium am 18. Dezember 2017, also schon vor gut acht Monaten, Annika Tesch ab 1. September als neue Jugendreferentin einzustellen. So wurde frühzeitig Klarheit geschaffen, wer die Nachfolge von Dorines Hermeling antritt; außerdem entsteht keine Vakanzzeit und „die Neue“ kann von der „alten Häsin“ sogar vier Wochen lang eingearbeitet werden. Was wieder einmal beweist: Die Kinder- und Jugendarbeit hat in unserer Kirchengemeinde einen besonders hohen Stellenwert!

In der Sitzung des Presbyteriums in Klafeld

Aber zurück zu unserer neuen Jugendreferentin. Und zu ihrem Nachnamen, um alle Unklarheiten zu beseitigen. Der lautete bis zum 16. Juni Tesch, nach der Eheschließung in Wissen nun Engelbert. Einige werden „die Neue“ vielleicht auch schon gesehen haben. Denn: Sie hat an zwei Tagen bei der Kinderbibelwoche „reingerochen“, an der Märzsitzung des Presbyteriums im Gemeindezentrum „mittendrin“ teilgenommen und im Lobpreisgottesdienst „Auf dem Weg nach Emmaus“ am 22. April in der Gosenbacher Kirche die Predigt gehalten. Am 30. September soll sie im Wenscht in ihr Amt eingeführt werden. Heute wollen wir sie allen Gemeindegliedern mit Hilfe eines Interviews etwas näher vorstellen.

Liebe Annika, zunächst gratulieren wir nochmals ganz herzlich zu eurer Eheschließung. Wir wünschen dir und deinem Ehemann für den gemeinsamen Lebensweg alles erdenklich Gute und Gottes reichen Segen!

Annika Engelbert: Vielen Dank!

Zu Beginn des kurzen Fragegesprächs möchten wir gerne erfahren, wo du aufgewachsen und zur Schule gegangen bist.

A. E.: Ich bin 1995 in Siegburg geboren. Gewohnt habe ich mit meinem Bruder und meinen Eltern als Pfarrfamilie in Hennef, Königswinter, Wuppertal und Wissen. Nach dem Realschulabschluss in Wissen machte ich 2013 mein Fachabitur an der dort ansässigen Berufsschule mit dem Zweig Sozialassistenz.
Von 2013 bis 2017 bist du an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut ein- und ausgegangen.
Im schönen Niederbayern habe ich Soziale Arbeit studiert und den Abschluss als staatlich anerkannte Sozialarbeiterin gemacht.

Im September letzten Jahres hast du in Nürnberg deine erste Stelle angetreten.

Bei den Kinder-Power-Tagen in Nürnberg

A. E.: Schon während des Studiums hatte ich den Wunsch, später in einem christlichen Umfeld zu arbeiten. Als ich dann von der freien Stelle beim CVJM Nürnberg erfuhr, war mir klar, dass ich dort gerne arbeiten würde, obwohl diese auf nur ein Jahr befristet war. Meine Schwerpunkte lagen in diesem Jahr in der Leitung verschiedener Projekte für Kinder. Dazu gehörten beispielsweise die Lego-Tage, Kinder-Power-Tage, Zeltlager und wöchentliche Angebote wie Kinderturnen und Jungschar, zusätzlich regelmäßige Treffen der Mitarbeitenden.
Mit einer ev. Kirchengemeinde veranstaltete ich in Kooperation Kinderbibeltage, mit den Innenstadtkirchen führen wir die TOHUWABOHU-Kirche durch, um Kindern und ihren Familien Kirche erlebbar zu machen.
Meine Aufgaben im Bereich der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten lagen in der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in die Programme des CVJM. Um dort Beziehungen aufzubauen, bot ich eine Kinderbetreuung und Nachmittagsprogramme in einer Gemeinschaftsunterkunft an.

Wie hast du von der Stellenausschreibung hier in Klafeld erfahren?

A. E.: Als Julian und ich wussten, dass wir im nächsten Jahr heiraten, stand schnell fest, dass ich nach Siegen kommen werde. Da mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen große Freude bereitet und ich meinen Glauben sehr gerne mit anderen teile, war es ein großer Wunsch, dies auch bei meiner nächsten Stelle machen zu können. Daher sah ich mir die Stellenanzeigen auf der Homepage der EKD regelmäßig an und freute mich sehr, als ich die von Klafeld entdeckte.

Was hat dein Interesse an der Stelle und an unserer Kirchengemeinde geweckt?

A. E.: Ich habe mir sofort die Homepage angesehen und war begeistert, wie lebendig die Kinder- und Jugendarbeit in eurer Kirchengemeinde sein musste. Ich merkte, dass die Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde besonders am Herzen liegt. Auch die Tatsache, dass so viele Menschen ehrenamtlich mitarbeiten, hat mich erfreut.

Wie hast du das Vorstellungsgespräch am 15. Dezember erlebt?

A. E.: Ich war bei der Fahrt zum Vorstellungsgespräch wirklich aufgeregt und war viel zu früh da, um auf keinen Fall zu spät zu kommen. Als ich aber dann zur „ausgewählten“ Zeit ausgestiegen bin, war jede Nervosität verschwunden. Von Anfang an wurde ich so herzlich begrüßt und aufgenommen. Es war mehr ein Kennenlernen als ein typisches Vorstellungsgespräch.
Als mir von euren Angeboten in der Kinder- und Jugendarbeit erzählt wurde, hatte die jeweilige Person ein Lächeln auf dem Gesicht, sodass ich noch mehr Lust bekam, mir diese Dinge selbst anzusehen.

Du wirst hier in unserer Kirchengemeinde bestimmt Bewährtes fortführen, aber mit Sicherheit auch neue Akzente setzen wollen. Gibt es schon Vorüberlegungen?

A. E.: Erst einmal freue ich mich, die Gemeinde mit ihren bestehenden Angeboten kennenzulernen. Nach der Zeit des Kennenlernens kann ich dann entscheiden, wo ich sehe, dass neue Akzente gesetzt werden können. Ideen habe ich natürlich trotzdem schon. Es ist mir ein Anliegen, Kirche in die Stadt zu tragen, um Kinder und Jugendliche in ihrem gewohnten Umfeld erreichen zu können. Das kann an verschiedenen Orten geschehen, eben dort, wo Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen (z.B. auf dem Spielplatz / in der Einkaufsstraße). Zudem möchte ich Kirche und Gottesdienst erlebbar und attraktiv gestalten, sodass Kinder und Jugendliche auch gerne in den Sonntagsgottesdienst kommen.

Worauf kommt es dir in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besonders an?

A. E.: Sie zu nehmen wie sie sind. Ihre Stärken zu unterstreichen. Ihre Bedürfnisse zu erkennen. Ihnen in allen Maßen Wertschätzung entgegen zu bringen. Darin Gottes Liebe in vollem Maße weiterzugeben.

Was sind deine Stärken?

A. E.: Ich denke, es ist eine Stärke von mir, Beziehungen aufzubauen und auch vorhandene zu pflegen. Jede/-n Einzelne/-n auch in einer Gruppe wahrzunehmen. Mir fällt es leicht, positiv zu denken und Herausforderungen mutig anzugehen. Bei Projekten habe ich einen Blick für das Gesamte und bin generell in meiner Arbeit sehr zuverlässig.

Welche Hobbys hast du? Sind auch musikalisch-künstlerische darunter?

A. E.: Ich liebe es, die Natur in Ruhe wahrzunehmen und gehe deshalb gerne wandern, ob in den Bergen, im Wald oder am Meer. Hier kann ich auftanken und Gott begegnen. Auch habe ich das Glück, mein Hobby zum Beruf zu machen. Kinder- und Jugendarbeit hat mir schon immer große Freude bereitet. Seit 11 Jahren bringe ich mich ehrenamtlich in unterschiedlichen Kinder- und Jugendgruppen und -freizeiten ein. Dort bin ich ganz ich selbst und kann Gottes Liebe weitergeben. Ich singe wirklich gern. Doch mehr als die Rolle des schief singenden Engels habe ich damals im Kindermusical (zurecht) nicht bekommen. Dafür ist aber mein Mann begeisterter Musiker, der dieses Defizit ausgleichen kann.

Wie würdest du dich selbst beschreiben?

A. E.: Gottvertrauend, aufmerksam, ruhig, auch mal albern, witzig, begeisterungsfähig.

Was wünschst du dir und unserer Kirchengemeinde für die nächsten Jahre?

A. E.: Ich wünsche mir eine lebendige Gemeinde, in der viel gelacht wird, in der man ehrlich zueinander ist. In der Gemeinde soll jede/-r in ihrer / seiner Einzigartigkeit willkommen sein. Mein Wunsch ist es auch, dass wir gemeinsam immer weiter wachsen und Gott in den Mittelpunkt stellen.

Liebe Annika, wir wünschen dir für deine neue Aufgabe hier in Klafeld viel Freude und den Elan und die Kraft und den Mut, die Dinge, die du dir vorgenommen hast, auch erledigen zu können. Und wir wünschen dir, dass du bei allen Vorhaben immer wieder spürst, dass du damit nicht allein bist, weil andere für dich beten und dich unterstützen und weil Gottes guter Geist mit dabei ist! Vielen Dank für dieses Gespräch.

Peter-Christian Rose