Lebhaft, witzig, kreativ …

Glückwünsche und Blumen zu Beginn des ersten Arbeitstages am 18. August
Glückwünsche und Blumen zu Beginn des ersten Arbeitstages am 18. August

Nach einem Auswahlverfahren, der Vorstellung im erweiterten Jugendausschuss und einem Gespräch mit den Mitgliedern des Presbyteriums beschloss unser Leitungsgremium in seiner Sitzung am 30. Juni 2014, Dorines Dickel ab 18. August als Jugendreferentin einzustellen. Inzwischen sind einige Wochen vergangen. Viele haben „die Neue“ schon gesehen oder mit ihr gesprochen. Denn:  Dorines Dickel hat bereits an mehreren Treffen, Sitzungen und Gottesdiensten teilgenommen, sich beim Kinderfest, beim Konfi-Wochenende und beim Blocktag eingebracht und zum ersten Mal mit ihrer Konfirmandengruppe gearbeitet. Und am 28. September ist sie in einem feierlichen Gottesdienst, in dem u.a. das Teeny-Team, Mitglieder des Kinder- und Jugendausschusses und der Chor „Wegweiser“ mitwirkten,  in der Wenschtkirche in ihr Amt eingeführt worden. Heute wollen wir sie allen Gemeindegliedern mit Hilfe eines Interviews etwas näher vorstellen.

Liebe Dorines, du hast einen nicht alltäglichen Lebenslauf. Du bist 1990 in Marburg geboren, hast aber bis Mitte 2009 nur wenige Jahre in Deutschland gelebt. Und du sprichst neben Deutsch als Muttersprache auch fließend Englisch und Tagalog. Das musst du unseren Gemeindegliedern zu Beginn unbedingt erklären.

  • Dorines Dickel: Gerne. Schon von klein auf bin ich viel gereist und geflogen. Meinen ersten Flug erlebte ich mit drei Monaten, als sich meine Eltern, mein Bruder und ich nach Chicago aufmachten, wo mein Vater seinen „Master“ machte und Englisch lernte. Aufgewachsen bin ich dann auf den Philippinen, wo meine Eltern sechzehn Jahre lang als Missionare arbeiteten. Dort besuchte ich später eine internationale Schule (Brent International School). Nach jeweils fünf Jahren kamen wir zum „Gemeinde-Aufenthalt“ für zwölf Monate zurück nach Deutschland. Hier besuchte ich also die erste und dann auch die sechste Klasse. Insgesamt bin ich dreisprachig aufgewachsen. Tagalog ist übrigens die Hauptsprache von den insgesamt 120 gesprochenen Sprachen auf den Philippinen.

Im Mai 2009 hast du dein Internationales Abitur (International Baccalaureate) bestanden. Womit hast du die Zeit bis zum Beginn des Studiums überbrückt?

  • D.: Mit einem FSJ, einem Freiwilligen Sozialen Jahr, bei der Allianz-Mission. Es hieß „FSJ on Tour“. Wir – ein Team von sechs jungen Menschen und unser Leiter – waren mit einem Caddy in ganz Europa unterwegs, um in unterschiedlichen Gemeinden Einsätze zu absolvieren. So halfen wir z.B. bei einem Kinderfest, in Jugendgruppen und in Kindergottesdiensten und verteilten Flyer für einen Alpha-Kurs, den wir dann auch mitgestalteten.

Von 2010 bis 2014 bist du an der CVJM-Hochschule in Kassel ein- und ausgegangen.

  • D.: Ja, das stimmt. Belegt hatte ich die beiden Studiengänge „Soziale Arbeit“ und „Religions- und Gemeindepädagogik“. Das Studium mit abschließender Prüfung zum „Bachelor“ (B.A.) dauerte acht Semester. Während dieser Zeit habe ich auch ein 23 Wochen-Praktikum im CVJM Nürnberg-Kornmarkt e.V. abgeleistet. Dazu gehörten einmal schulbezogene Jugendarbeit und die Arbeit mit jungen Erwachsenen, aber auch das Mitwirken in einem Café für offene Arbeit und bei Gesamtveranstaltungen sowie die Organisation von verschiedenen Projekten.

Wie hast du von der Stellenausschreibung hier in Klafeld erfahren?

  • D.: Durch meinen Vater, der mir die Stellenausschreibung in die Hand drückte. Er selber hatte sie von einem hiesigen Presbyter bekommen.

Was waren deine allerersten Eindrücke von unserer Kirchengemeinde?

  • D.: Zu allererst hat mich die Ökumene ganz positiv überrascht, die hier in Klafeld gelebt wird. Dazu muss ich sagen, dass mein Vater am Theologischen Seminar Ewersbach studiert hat und zurzeit Pastor in der FeG Weidenau ist. Es ist schön zu wissen, dass man hier willkommen ist, auch wenn man bis vor Kurzem noch nicht der Evangelischen Landeskirche angehörte.

Wie bist du aufgenommen worden, von den Kindern und Jugendlichen, von den verschiedenen Gremien und den Hauptamtlichen sowie von den Gemeindegliedern?

  • D.: Sehr gut und mit großer Offenheit und Herzlichkeit. Überall. Toll war die Begrüßung mit guten Wünschen und einem Blumenstrauß an meinem ersten Arbeitstag am Wenschter Gemeindezentrum. Ein besonderes Dankeschön geht auch an alle, die mir mein neues Arbeitszimmer renoviert und beim Aufstellen der Möbel geholfen haben und die mir helfen, mich in alles einzuarbeiten.

Du wirst hier in unserer Kirchengemeinde bestimmt Bewährtes fortführen, aber mit Sicherheit auch neue Akzente setzen wollen. Gibt es schon Vorüberlegungen?

  • D.: Ja, einige. Zum Beispiel denke ich an Musicals mit Kindern und Jugendlichen, an generationsübergreifende Angebote, Musik und das Trainee-Programm. Auch möchte ich mit Schulen zusammenarbeiten. Aber es ist gut, eins nach dem anderen anzugehen. Auch ist es noch zu früh, ins Detail zu gehen, weil ich für mein ressourcenorientiertes Arbeiten erst wissen muss, auf was ich zurückgreifen und aufbauen kann.

Worauf kommt es dir in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besonders an?

  • D.: Dass Kinder und Jugendliche authentische und ehrliche Vorbilder erleben und dass der Glaube für sie dadurch greifbarer wird. Ich will mithelfen, an Gottes Reich zu bauen, da ich mehr und mehr merke, was es für ein Segen ist, das „Kostbarste“ weiterzugeben.

Hast du eine musikalisch künstlerische Ader?

  • D.: Ich denke schon. Ich bin in einer künstlerisch-talentierten Kultur und einer musikalischen Gemeinde großgeworden und bei einer sehr musikalischen Mutter aufgewachsen. Zum Entspannen spiele ich am liebsten Gitarre oder auf der Querflöte; auch singe ich gern. Lobpreis- und Worshipsongs gehören seit meiner Kindheit zu mir: Schon mit neun Jahren sang ich in einem Lobpreis-Team, den meine Mutter und ich später mit der Querflöte und der Klarinette begleiteten. In der Schule engagierte ich mich als Sängerin bei Musicals oder aber in der Tanz-AG. Während der Aufenthalte in Deutschland sang ich bei „Adonia“ mit. Zur Erklärung: Adonia organisiert Musical-Camps für Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland. Ja, es stimmt: Musik ist ein großes Hobby von mir!

Wie würdest du dich selbst beschreiben?

  • D.: Lebhaft, witzig, kreativ, eine Lebens-Genießerin. Aber auch zielstrebig, einsatzfreudig, aufgeschlossen und zuverlässig. Mir liegt die Teamarbeit, weil ich eine sehr kontaktfreudige Person bin, aber auch das selbstständige Agieren, weil ich gut eigene Konzepte entwickeln kann.

Was wünschst du unserer Kirchengemeinde für die nächsten Jahre?

  • D.: Dass wir alle viel Geduld miteinander haben, dass wir den Mut haben, neue Dinge auszuprobieren, dass wir stärker generationsübergreifend arbeiten und dass wir darauf vertrauen, dass uns Gott bei all unseren Bemühungen hilft und uns segnet.

Liebe Dorines, wir wünschen dir viel Freude und die Kraft und den Mut, die Dinge, die du dir vorgenommen hast, erledigen zu können. Und wir wünschen dir, dass du bei allen Vorhaben immer wieder spürst, dass du damit nicht allein bist, weil andere für dich beten und dich unterstützen und weil Gottes guter Geist mit dabei ist! Vielen Dank für dieses Gespräch.

Peter-Christian Rose