Gemeindeversammlung 2019

„Wir sind alle zufrieden!“

Es gibt kurze und sehr lange Gemeindeversammlungen, es gibt welche, die mit einem Stehkaffee beginnen oder mit einem gemeinsamen Mittagessen enden, es gibt gut und weniger gut vorbereitete, es gibt welche, die am Morgen nach dem Gottesdienst oder am Abend stattfinden, es gibt Gemeindeversammlungen, bei denen es hoch hergeht oder bei denen eher leise Töne angeschlagen werden, und letztlich solche, die sehr gut oder nur schwach besucht sind. Wenn man 32 Jahre als Presbyter tätig war, hat man diesbezüglich die unterschiedlichsten Veranstaltungen erlebt…

Frage: Wie verlief die Gemeindeversammlung am 13. November um 19 Uhr in unserem „mittendrin“? Der Besuch war eher etwas unterdurchschnittlich, nur 46 Interessierte hatten sich eingefunden, um informiert zu werden, um Fragen und Anregungen loszuwerden und um Kritik und Lob zu äußern. Vielleicht war das dem Hauptthema des Abends geschuldet; es lautete nämlich „Kirchenwahl am 1. März 2020“. Es könnte ja sein, dass man für das Amt einer Presbyterin bzw. eines Presbyters…

Sei´s drum! Pfarrerin Almuth Schwichow, derzeit Vorsitzende des Leitungsgremiums unserer Gemeinde und per Akklamation dann auch noch Versammlungsleiterin, hatte mit Hilfe von Brigitte Veltzke und Katrin Breitweiser vom Büro alles gut und akribisch vorbereitet. Sie sprach über das Motto der Wahl, gab Erläuterungen zum Wahlverfahren und zur Arbeit des Presbyteriums und der verschiedenen Ausschüsse. Dann erklärte sie, wie Presbyterinnen und Presbyter in ihrem Amt unterstützt werden und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Breiten Raum nahm auch die Beschreibung der Situation in Klafeld ein. Wie fleißige Leserinnen und Leser bereits wissen, sind von derzeit 16 Stellen zwei unbesetzt; zwölf Presbyterinnen und Presbyter wollen weitermachen, zwei langjährige Mitglieder werden am Ende der jetzigen Amtsperiode – wir verweisen auf den Artikel „Kirchenwahl IV“ in dieser Ausgabe von GEMEINDE JETZT – ausscheiden…

Große Freude kam auf, als zwei Wahlvorschläge gemacht wurden: Jonathan Schnurr und Chris Koblenzer. Beide erhielten sofort viele Unterschriften, wie auch die, die eine weitere Amtsperiode anhängen wollen. Jonathan Schnurr sagte sofort zu, Chris Koblenzer erbat sich einen Tag Bedenkzeit, gab aber schon am nächsten Tag seine endgültige Zustimmung. Die beiden Kandidaten werden wir allen Gemeindegliedern in der März/April – Ausgabe vorstellen. Und es gibt noch zwei weitere Interessentinnen, die aber – aus beruflichen Gründen – momentan noch nicht unterschreiben können. Vielleicht kommt es hier zu einem späteren Zeitpunkt zu einer bzw. sogar zu zwei Berufungen. Es wäre zu schön! Und die Freude wäre groß, die Zahl der Presbyterstellen nicht reduziert zu haben…

Nach dem Thema „Kirchenwahl“ rief Pfarrerin Almuth Schwichow den Punkt „Baumaßnahmen“ auf. Kirchmeister Hartmut Heinbach gab umfassend Auskunft über den Stand der Arbeiten an der Remise, über die Parkplatzsituation an der Talkirche, über den städtischen Baum mitten auf dem Bürgersteig, die noch nicht ausreichende Ausleuchtung der Zuwegung zum Gemeindezentrum „mittendrin“ und die geplante Innenrenovierung des inzwischen 113 Jahre alten Gotteshauses. „Hier lassen wir uns Zeit; denn wir wollen die Sache ja wirklich ordentlich machen!“ Der Weihnachtsmarkt und die Benefizveranstaltung von und mit Dieter Freigang am 26. Januar in der Wenschtkirche werden weiteres Geld in die Ansparkasse bringen. Auf die allgemeine Finanzlage angesprochen, sagte der Kirchmeister mit einem gewissen Stolz: „Wir haben einen ´schwarzen´ Haushalt.“ Wie Sie wissen: Vor Jahren sah das noch ganz anders aus…

Jugendpresbyter Jan Ole Greis war es vorbehalten, in den letzten Tagesordnungspunkt „Personelle Veränderung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit“ einzuführen. Was sicherlich vielen schon zu Ohren gekommen ist: Unsere Jugendreferentin Annika Engelbert befindet sich nach der Geburt der kleinen Lydia in Elternzeit. Aber wir haben eine Vertretungskraft gefunden: Chiara Krüger. Sie stellte sich den Gemeindegliedern vor: Sie ist 23 Jahre alt, wohnt mit ihrem Mann in Siegen-Achenbach und studiert an der Uni Siegen „Soziale Arbeit“. Ihre Stelle hier in Klafeld ist befristet bis 14. Oktober. Wir wünschen ihr und ihrem Ehemann Tim, der sie durch ehrenamtliches Mitwirken unterstützt, viel Freude, viele gute Händchen und Gottes Segen! Da es anschließend keine weiteren Wortmeldungen mehr gab und nur noch ein leises „Wir sind alle zufrieden!“ zu vernehmen war, konnte Pfrn. Almuth Schwichow die Versammlung schließen. Mit einem Gebet und guten Wünschen für die Nacht. Nach genau 69 Minuten…    

                                                                                                                                                 Peter-Christian Rose