Es gibt ein neues Presbyterium

Am 20. März war er dann plötzlich da, der große Tag für unsere Kirchengemeinde, der Tag mit Verabschiedungen und Einführungen, der Tag des neuen Presbyteriums. Die einen waren mit gemischten Gefühlen zum Gottesdienst in die Talkirche gekommen, die anderen eher mit gespannten und erwartungsfrohen Empfindungen.

Zu feierlichen Orgelklängen zogen alle Mitglieder unseres Leitungsgremiums in das altehrwürdige Kirchenschiff ein. Ja, und um gleich bei der Musik zu bleiben: Einen besonderen festlichen Rahmen bekam der Gottesdienst an Palmsonntag durch die stimmgewaltige Mitwirkung des Kirchenchores unter dem Dirigat von Andrea Stötzel und durch das ausdrucksstarke Orgelspiel vom KMD Ulrich Stötzel. Die Predigt hielt Pfarrer Frank Boes über Phil 2,5-11. Er verknüpfte die wie ein Hymnus klingenden Bibelverse mit dem Geschehen vor zweitausend Jahren am Sonntag vor Ostern in Jerusalem und dem heutigen Festtag in der Kirchengemeinde Klafeld. „Auch wir haben allen Grund zu feiern. Denn viele arbeiten mit, viele engagieren sich, ob ehrenamtlich in Gruppen, Ausschüssen, Chören und Arbeitskreisen oder aber im Haupt- und Nebenamt. So kommt es nicht von ungefähr, dass bei uns nach den schwierigen Jahren eine spürbare Aufbruchstimmung zu vernehmen ist.“

Vor der Einführung
Vor der Einführung
Bei der Verabschiedung
Bei der Verabschiedung

Aber auch in einer Kirchengemeinde stehen immer mal wieder Personalwechsel an. Da gibt es Rücktritte, hier enden Amtsperioden, dort geht jemand in den wohlverdienten Ruhestand. So auch in Klafeld. Pfarrerin Almuth Schwichow oblag es, Paul-Heinrich Groos, Heidi Soose und Christine Albertin zu verabschieden. Die drei waren zusammen 67 Jahre für uns hier in Klafeld tätig; die beiden erstgenannten gehörten dem Presbyterium an, Christine Albertins Wirkungsbereich lag im Gemeindebüro. Die Laudatorin fand nette und anerkennende Worte, überreichte schöne Blumensträuße und dankte den Dreien für ihren Einsatz und ihre Zuverlässigkeit, die Gottesdienstbesucher belohnten die Leistungen mit jeweils lang anhaltendem Applaus. Über die Verdienste von Paul-Heinrich Groos und Heidi Soose haben wir ausführlich in der letzten Ausgabe von „GEMEINDE JETZT“ (S. 41 – 43) berichtet, bezüglich Christine Albertin verweisen wir auf den gesonderten Artikel in diesem Heft.

Sehr feierlich ging es auch bei den Einführungen zu, die von Pfarrer Dr. Martin Klein geleitet wurden. Zwölf Presbyterinnen und Presbyter traten eine weitere Amtsperiode an, drei – Uli Veltzke, Martin Schnutz und Jan Ole Greis – wurden neu ins Klafelder Leitungsgremium aufgenommen. Die Zeremonie endete mit dem Versprechen aller Gewählten, mit der Bestätigung und dem Segenszuspruch, mit biblischen Voten und der „Anrede an die Gemeinde“, mit einem Gebet und Buchgeschenken „Was ist eigentlich evangelisch?“. Wieder starker Beifall der Gottesdienstbesucher, einige Minuten später auch für das Grußwort des Weidenauer Presbyteriums. Helmut Otto, selbst erst zwei Wochen im Amt, überbrachte die guten Wünsche unserer Nachbargemeinde. Er erinnerte an die seit 1874 bestehende Verbindung und dankte für den Dienst unserer Pfarrerin und unserer Pfarrer in Weidenau. Auch vor und nach dem Orgelnachspiel noch einmal Beifallsbekundungen. Für unsere Kantorin und Chorleiterin zum Geburtstag und für das „Ständchen“ ihres Ehemannes an „der Königin aller Instrumente“.

Nach dem Gottesdienst Händeschütteln, Glückwünsche und herzliche Umarmungen. Dann postierten sich alle Mitglieder des neuen Presbyteriums zu einem Gruppenfoto am linken Treppenaufgang vor der Kirche; das Ergebnis ist auf der Titelseite zu sehen.

Bevor man sich im neuen „mittendrin“ zum gemeinsamen Mittagessen versammelte, stand im alten Pfarrhaus noch die konstituierende Sitzung des neuen Leitungsgremiums an. Mit ersten Personalentscheidungen: So wird unsere Kirchengemeinde bis 2020 neben Pfr. Dr. Klein, Pfrn. Schwichow und Pfr. Boes durch Presb. Hartmut Heinbach, Presbn. Gerlinde Panthel und Presb. Peter-Christian Rose vertreten sein. Als sachkundige Gemeindeglieder haben folgende Personen ihre langjährige Arbeit beendet: Winfried Krahl (Finanz-, Personal- und Bauausschuss), Marga Kölsch, Erika Nöll, Edith Kunze (alle Diakonie-Ausschuss), Gisela Scheffel (Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung), Inge Behm (Ausschuss für Tageseinrichtungen für Kinder) und Peter Heinrich (Theologischer Ausschuss). Herzlichen Dank auch von dieser Stelle für das treue und engagierte Mitwirken!

Neuer Vorsitzender des Presbyteriums wird ab 1. April Pfarrer Frank Boes, er löst seinen Amtskollegen ab, der die Geschicke unserer Kirchengemeinde in den beiden letzten Jahren kompetent und umsichtig leitete. Aufrichtigen Dank an Pfarrer Klein! Dem „Neuen“ wünschen wir für die verantwortungsvolle und nicht immer leichte Tätigkeit auch von dieser Stelle viel Kraft, Fingerspitzengefühl und Gottes Segen! Und noch zwei Beschlüsse wurden gefasst: Finanzkirchmeister bleibt Hartmut Heinbach, er kann seine überaus erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Als Nachfolger für Paul-Heinrich Groos im Amt des Baukirchmeisters wählte das Presbyterium Wolfgang Birkefeld. Herzliche Glück- und Segenswünsche! Nach allen Wahlen lautes Beifallklopfen. Und ein Gebet des „Noch-Vorsitzenden“. Besonders hervorzuheben ist die Dauer der Sitzung; sie betrug gerade einmal elf Minuten!

So verlief der 20. März, der große Tag für unsere Kirchengemeinde. Die eine oder der andere wird sich noch lange an ihn erinnern. Wegen der feierlichen Verabschiedungen und Einführungen, wegen des Fotoshootings bei ungemütlichem Wetter, wegen des gemeinsamen Mittagessens. Aber auch deshalb: Wann wurde in einem Gottesdienst schon einmal so oft und so anhaltend geklatscht? Und: Wann gab es schon einmal eine so kurze Presbyteriumssitzung?

Peter-Christian Rose