Die 5. Tonne ist geschafft!

Erfolg bei der 41. Aluminium – Sortier – Aktion

Typisches November-Wetter: Trist und nicht richtig hell, der Himmel zeigt sich grau und bewölkt, die Luft ist feucht, die Temperatur liegt gerade einmal bei 7,5 Grad; im Rohbau des neuen Gemeindezentrums an der Talkirche ist es sehr zugig und ungemütlich. Trotzdem zeigt sich unser Aluminium-Sortier-Team überaus gut gelaunt und voller Tatendrang und auch ein wenig stolz. Denn man weiß, dass heute die 5. Tonne geschafft wird.

Als der Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung unter der Leitung von Barbara Leidel vor zwanzig Jahren mit der Sammlung, dem Sortieren und dem Verkauf des hochwertigen Materials begann, ahnte niemand, dass die Aktion in unserer Kirchengemeinde so erfolgreich verlaufen würde. Für die ersten 1.000 kg brauchte man fast acht Jahre, jetzt wird diese Menge immer schon nach gut zwei Jahren erreicht. Ich meine: Dem Ausschuss und den freiwilligen Helferinnen und Helfern muss man Lob und höchste Anerkennung zollen. Und herzlich danken für die Idee, das außergewöhnliche Engagement und das Bemühen, Gottes gute und schöne Schöpfung zu bewahren!

Alusortieraktion 5 Tonnen 2014Doch zurück zum 15. November: Im späteren Gemeindesaal stehen unzählige Säcke, die man von den Sammelstellen geholt hat, und eine überdimensionierte Tischplatte. Ab 9 Uhr legen sich elf Personen tüchtig ins Zeug, darunter zwei Konfirmandinnen und der siebenjährige Louis. Die Säcke werden ausgeschüttet, dann erfolgt die Sortierung in „Rein-Alu“ und „Bunt-Alu“. Leider sind auch immer wieder Abfälle dabei, die eigentlich in den Gelben Sack oder in die Restmülltonne gehören. Aber das Team hat gelernt, mit allen Unannehmlichkeiten umzugehen. Gegen Mittag ist die Arbeit geschafft. Und am Montag bringt man das sortierte Aluminium zu einer Recyclingfirma in Buschhütten. Das Ergebnis: 209 kg, dazu 3 kg Kupfer und 1,75 kg Messing. Der Erlös diesmal 230,00 Euro. Ein herzliches Dankeschön an Barbara Leidel, Uli Veltzke, Presbyterin Rosel Joppich, Marlies Crepon, Pfarrer Frank Boes, Ute Setzer, Presbyterin Katrin Breitweiser, Burkhard Leidel, Ann-Cathrin Ponwitz, Lara Müller, Louis Crepon und auch an jene, die diesmal verhindert waren!

Die Aktion des Ausschusses zur Bewahrung der Schöpfung, damals nannte er sich noch „Umweltausschuss“, begann eigentlich schon mit der Verteilung des Gemeindebriefs für die Monate September/Oktober 1993. Man rief die Gemeindeglieder dazu auf, Aluminium einzusparen. „Wenn es sich trotzdem nicht vermeiden läßt, daß Aluminium im Haushalt anfällt, sammeln wir es und führen es dem Recycling zu. Denn bei der Herstellung von Aluminium aus Alu-Schrott wird die Umwelt erheblich weniger belastet. Es werden – im Vergleich zur Herstellung aus Bauxit – bis zu 95 % Energie eingespart, zusätzlich auch noch giftige Reststoffe wie Kohlenmonoxyd und schwermetallhaltige Rotschlämme.“

„Konnten bei der ersten Alu-Sortier-Aktion im Frühjahr 1994 genau 32 kg verkauft werden, sind es jetzt immer so 180 bis 240 kg. Und das zweimal pro Jahr“, weiß Barbara Leidel zu berichten. Das Rekordergebnis wurde am 21. November 2009 erzielt, als man 260 kg zum Recyceln bringen konnte. „Jetzt stehen wir bei 5.190 kg!“ Dann blättert die sehr engagierte Ausschussvorsitzende noch einmal in ihren Unterlagen und sagt voller Genugtuung: „Die 41 bisherigen Aktionen haben uns einen Reingewinn von 3.835 Euro beschert!“ Und was wurde mit dem Geld gemacht? Man kaufte Blumenzwiebeln für die Außenanlagen der Kindergärten, schaffte Energiesparlampen an, besorgte Material für Fledermaus- und Insektenkästen, kaufte Apfelbäume und eine Linde, bestellte Broschüren und diverse Fachbücher, begrünte Wände mit wildem Wein und erwarb Datenlogger für Temperatur- und Feuchtemessungen in den Kirchen, und auch die Zertifizierung („Grüner Hahn“) konnte mit den Geldern finanziert werden. „Der jetzt noch verfügbare Restbetrag von rund 2.500 € soll für energiesparende Maßnahmen im neuen Gemeindezentrum ´mittendrin´ an der Talkirche verwendet werden.“

Aufgrund all dieser Zahlen und Fakten werden jetzt hier bei uns vielleicht noch weitere Leute mittun und das im Haushalt anfallende Aluminium sammeln. Zumal man unsere Aktion schon in anderen Teilen des Landes unterstützt, in Münster und in Weidenau, in Ostfriesland und in Kaan-Marienborn, in Weinheim und in Achenbach, in Bremen, in Kreuztal und in Herborn! Verwandte und Bekannte von hiesigen Gemeindegliedern haben sich von der Idee anstecken lassen, heben das wertvolle Metall auf und bringen es bei Besuchen mit nach Geisweid. Ja, unser großartiges Projekt macht Schule. Und das ist auch gut so!

Peter – Christian Rose