Chorausflug 2008

Der Kirchenchor auf Reisen

Unser Kirchenchor
kann nicht nur gut und erfrischend singen, er bietet auch eine gute
Chorgemeinschaft. Das zeigt sich im Zusammenhalt in Krisenzeiten
einzelner Mitglieder, aber auch bei fröhlichen Anlässen wie Feiern
und gemeinsamen Ausflügen.

Der diesjährige
Jahresausflug hatte die altehrwürdige Kaiserstadt Speyer am Rhein
zum Ziel. Die Vorsitzende Edith Groos hatte (zusammen mit ihrem
Ehemann) wieder alles bestens vorbereitet. So konnte es am Samstag,
6. September um 7 Uhr in Geisweid losgehen. In Speyer bezog die
Reisegruppe das Hotel am Technikmuseum am Rande der Altstadt. Ein
Teil der Gruppe besuchte dieses seit 1991 entstandene imposante
Museum gleich nach der Ankunft. Zu sehen waren u.a. 70 Flugzeuge,
ein U-Boot, 50 Auto-Oldtimer, 40 historische Feuerwehrfahrzeuge,
Eisenbahnen aus aller Welt und vieles andere mehr.

Andere ließen
sich von Pfr. Schäfer durch den monumentalen Kaiserdom führen. Vor
fast 1000 Jahren entstand er als (damals) größte Kirche des Abendlandes
und Symbol kaiserlicher (salischer) Macht. „Der Kaiserdom ist ein
Gefäß so reicher historischer Erinnerungen, wie sie kein anderes
Baudenkmal unseres Vaterlandes besitzt“ – so formulierte es einst
der große Kunstgeschichtler Georg Dehio.

Nachmittags gabs
(in zwei Gruppen) eine ausgedehnte sachkundige Stadtführung. U.a.
ging es in den Judenhof mit der Ruine der mittelalterlichen Synagoge
und dem gut erhaltenen Ritualbad (um 1110 errichtet). Speyer beherbergte
im Mittelalter eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden nördlich
der Alpen. Man sprach damals von den „Weisen von Speyer“, hochbedeutenden
jüdischen Gelehrten. Ein Teil der Gruppe bestieg zum Abschluss noch
das Altpörtel, eins der ältesten und größten Stadttore in Deutschland.
Am Abend gab es eine fröhliche Einkehr bei gutem Essen und pfälzer
Wein.

Am Sonntag hatte
der Chor die Ehre, im Gottesdienst der Gedächtniskirche mitwirken
zu können. Diese gewaltige Kirche wurde von 1893 bis 1904 gleichsam
als protestantisches Gegenüber zum Kaiserdom errichtet. Spenden
aus der gesamten evangelischen Christenheit ermöglichten den Bau
dieser gewaltigen neugotischen Kathedrale. Der Turm ist mit 104
m Höhe der höchste Kirchturm der Pfalz. Sehenswert sind auch die
prachtvollen Glasfenster. Sie geben einen Querschnitt der deutschen
Glasmalerei um 1900. Die Chorfenster stiftete Kaiser Wilhelm II.
Die Orgel mit 97 Registern ist die größte in Südwestdeutschland
und ursprünglich eine Stiftung der deutschen Kirchenchöre. Die „Gedächtniskirche
der Protestation“ erinnert an den Speyerer Reichstag von 1529, der
die Freistellung des religiösen Bekenntnisses zurücknehmen wollte,
die 3 Jahre zuvor – ebenfalls auf einem Reichstag in Speyer – beschlossen
worden war. Dagegen protestierten 1529 sechs evangelische Reichsfürsten
und 14 Reichsstädte. Seitdem hat sich die Bezeichnung „Protestanten“
für die Evangelischen eingebürgert.

Nach einem Stadtbummel
durch verträumte und romantische Altstadtgassen und einem zünftigen
Mittagessen im „Domhof“ ging es zur Schiffsanlegestelle am Rhein.
Eine eineinhalbstündige Schifffahrt zu den Altrheinarmen ließen
alle bei Sonnenschein die „Natur-pur“ erleben.

Abends kehrte
eine sehr zufriedene und fröhliche Reisegruppe nach Geisweid zurück
– randvoll mit schönen Erlebnissen, Eindrücken und Begegnungen.
Die Schriftführerin Annette Weber hatte das alles wieder in wohlgesetzte
Reime gebracht, die sie auf der Rückfahrt zum Besten gab.

Man darf sich
schon wieder auf den nächsten Ausflug freuen – Pläne dafür gibt
es schon!