Neues von der Orgel

Von der Orgel ist nur noch
das Gehäuse geblieben !!!

Die Orgel der Talkirche gibt’s
nicht mehr!!

Am 30. August
war es soweit. Zwar lange angekündigt, aber kaum vorstellbar: Die
Orgel wurde abgebaut. Was geblieben ist: das denkmalgeschützte Orgelgehäuse.
Der Blick zur Orgelempore ist – wie viele Gottesdienstbesucher bereits
gemerkt haben – schon etwas gewöhnungsbedürftig. Das leere Orgelgehäuse
gleicht einer Ruine.

Leider muss die
Gottesdienstgemeinde nun leider vorerst mit dem Klavier vorlieb
nehmen.

Und trotzdem wird’s
nun erst richtig spannend: Der Bau der neuen Talkirchen-Orgel hat
in der Orgelbauwerkstatt Mebold (Siegen-Breitenbach) bereits begonnen.
Ab Anfang Januar lohnt es sich auch, den fleißigen Orgelbauern in
der Werkstatt einmal über die Schultern zu schauen. Von diesem Angebot
sollten wir alle regen Gebrauch machen, denn kaum eine Gemeinde
hat die Möglichkeit, die Entstehung ihrer Orgel so hautnah in der
Orgelbauwerkstatt verfolgen zu können.

Hier aber noch
einmal eine Kurzzusammenfassung für alle, die die „Orgelgeschichte“
nicht so intensiv verfolgt haben: mit der Einweihung der Kirche
1906 wurde fast zeitgleich eine Orgel der Orgelbaufirma Link aus
Giengen a.d. Brenz fertig gestellt. Dieses, mehr durch romantische
Klangfarben geprägte Instrument entsprach in der Nachkriegszeit
nicht mehr dem schon etablierten neobarocken Klangideal. In den
fünfziger und sechziger Jahren führte die Firma Kemper zwei gravierende
Eingriffe an der alten Link-Orgel durch, die letztendlich dazu führten,
dass das Instrument klanglich seine Geschlossenheit einbüßte und
auch in der Technik ein permanenter Sorgenfall wurde.

Nach eingehender
Beratung mit verschiedenen Orgelsachverständigen – auch die Denkmalpflege
wurde eingeschaltet – konnte es für uns als Gemeinde nur eine Lösung
geben:
„Eine neue Orgel im alten Gehäuse“ unter partieller Verwendung
historischen Pfeifen-Materials. Besonderer Wert wird darauf gelegt,
dem Instrument auch wieder seine alten romantischen Farben zurückzugeben.
Dies schlägt sich in Registernamen wie Geigenprinzipal, Gambe, Salicional,
Vox coelestis (Stimme des Himmels), Violon und Cello nieder. Aber
auch die klassische Orgelmusik soll in dem neuen Instrument ihr
Zuhause finden.

Für
die Orgellandschaft des Siegerlandes und darüber hinaus
wird die neue Talkirchen-Orgel in ihrer Individualität
eine große Bereicherung darstellen. Und für unsere Kirchengemeinde
wird sie mit ihren vielfältigen Möglichkeiten zur lebendigen
Gottesdienstgestaltung beitragen können.

Dank
vieler Initiativen und der enormen Spendenbereitschaft
in unserer Gemeinde und darüber hinaus konnte in verhältnismäßig
kurzer Zeit immerhin so viel Geld gesammelt werden,
dass der Bau nun beginnen konnte. Bis zur Fertigstellung
im nächsten Jahr ist allerdings noch – auch in finanzieller
Hinsicht – ein engagierter Endspurt angesagt.

Pfeifenversteigerung
auf dem Bürgerfest am 12. Oktober und der traditionelle Weihnachtsmarkt
rund um die Talkirche am 2. Advent sollen ein Stück weiter zum Ziel
bringen. Auf Pfeifenpatenschaften können nach wie vor übernommen
werden.

Falls jemand Interesse
an einem Besuch in der Orgelbauwerkstatt hat, so möge er sich doch
mit mir oder den drei Pfarrern unserer Gemeinde in Verbindung setzen.

Andrea Stötzel