Gegründet wurden
die Telefonseelsorge Siegen und die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle
(EFL). Es entstanden die Diakoniestationen Nord, Mitte und Süd sowie
das Evangelische Hospiz Siegerland und die Diakonie erhielt eine
neue Struktur. Die drei evangelischen Krankenhäuser im Siegerland
wurden von einem Verein zur gGmbH umgewandelt.
Wichtig war Ernst
Achenbach die Pflege des reformiert-pietistischen Erbes im Siegerland.
Dazu gehörte für ihn die Verbindung zur Gemeinschaft und zum CVJM.
Hier sah der Superintendent seine Aufgabe, schlichtend und vermittelnd
zu wirken, um ein Auseinanderdriften zu verhindern, was ihm leider
nur teilweise gelungen ist. Zu seinem 60. Geburtstag formulierte
Ernst Achenbach in einem Zeitungsbericht die Aufgabe der Kirche
so: „Die Botschaft der Kirche in die heutige Zeit wieder deutlicher
und glaubhafter zu sagen, so dass Menschen dieser Generation davon
betroffen werden und damit in ihrem Glauben leben können, dies verstehe
ich unter einem neuen Profil der Kirche mit dem gleichen Inhalt,
den die Kirche immer gehabt hat.“ Auch als Superintendent predigte
er die Botschaft der Kirche immer wieder in Gottesdiensten, am liebsten
ohne besonderen Anlass.
Eine herzliche
und freundschaftliche Beziehung pflegte Ernst Achenbach zum Friedenshort.
Sieben Jahre hatte er den Vorsitz des Kuratoriums der Stiftung Diakonissenhaus
Friedenshort inne. Im März 2004 wurde er nach Erreichen der satzungsgemäßen
Altersgrenze verabschiedet. Als Anerkennung und Auszeichnung erhielt
er den nur selten verliehenen „Goldenen Friedenshortstern mit Stein“.
Geboren wurde
Ernst Achenbach 1931 als Pfarrersohn in Niederschelden. Die Mitgliedschaft
im CVJM und im Posaunenchor hat ihn geprägt. Nach seinem Abitur
am Gymnasium Am Löhrtor studierte er in Bethel, Heidelberg, Bonn
und Münster Theologie. Besonders die Theologen Gerhard von Rad,
Walter Kreck, Hans-Joachim Iwand und Heinz Ratschow haben ihn beeindruckt.
Zunächst war er als Vikar in Gronau-Westf. und Schwerte/Ruhr tätig.
Ordiniert wurde er 1961 in Berleburg. Dort hatte er die Jugendpfarrstelle
des Kirchenkreises Wittgenstein inne. Am 1. Januar 1963 wurde er
Pfarrer der Erlöser-Kirchengemeinde Siegen.
Bis 1996 war Ernst
Achenbach als Superintendent gewählt. Aus gesundheitlichen Gründen
musste er kürzer treten und füllte die letzte volle Amtszeit nicht
mehr ganz aus. Er legte Wert darauf, das Bewährte zu erhalten. Die
finanziellen und personellen Kräfte reichten seines Erachtens schon
damals kaum aus, um große neue Aufgaben in Angriff nehmen zu können.
kp
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