Sup. i.R. Ernst Achenbach gestorben

 

„Die Botschaft der Kirche
in die heutige Zeit wieder deutlicher und glaubhafter sagen“

Superintendent i. R. Ernst
Achenbach gestorben

Am Freitag, 10.
September 2010, starb nach langer und schwerer Krankheit Alt-Superintendent
Ernst Achenbach im Alter von 78 Jahren.

Ziemlich genau
16 Jahre und sechs Monate war Ernst Achenbach von 1978 bis 1995
Superintendent des Kirchenkreises Siegen. Zweimal wurde er wiedergewählt.
Während dieser Zeit hatte er die Leitung und Verwaltung des Kirchenkreises
inne, war sozusagen als „pastor pastorum“, als leitender Theologe,
für die Begleitung und Beratung der Pfarrer zuständig und gestaltete
die Verbindung des Kirchenkreises mit der Landeskirche.

Zudem füllte er
zahlreiche weitere Ämter aus. So war er beispielsweise Vorsitzender
des Ständigen Kirchenausschusses der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Dieser Ausschuss berät die Gesetzgebung der Landeskirche. Er war
viele Jahre eins der drei westfälischen Mitglieder im Rechtsausschuss
(später umbenannt in Ordnungsausschuss) der Evangelischen Kirche
der Union. Und Achenbach war Vorstandsmitglied des Diakonischen
Werkes in Münster. Im Kirchenkreis Siegen hatte er von 1978 bis
1989 den Vorsitz der Mitgliederversammlung des Evangelischen Krankenhausvereins
Siegen inne und war später Mitglied des 1989 neu geschaffenen Verwaltungsrates.

Während seiner
Amtszeit hatte sich viel verändert im gemeindegliederstärksten Kirchenkreis
der westfälischen Landeskirche. Das Kreiskirchenamt und die Superintendentur
zogen innerhalb der Siegener Oberstadt von der Pfarrstraße in die
Burgstraße um, wo sie auch heute noch ihren Sitz haben.


Superintendent
i.R. Ernst Achenbach starb im Alter von 78 Jahren.
Von 1978 bis
1995 war er Superintendent des Kirchenkreises Siegen.

Gegründet wurden
die Telefonseelsorge Siegen und die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle
(EFL). Es entstanden die Diakoniestationen Nord, Mitte und Süd sowie
das Evangelische Hospiz Siegerland und die Diakonie erhielt eine
neue Struktur. Die drei evangelischen Krankenhäuser im Siegerland
wurden von einem Verein zur gGmbH umgewandelt.

Wichtig war Ernst
Achenbach die Pflege des reformiert-pietistischen Erbes im Siegerland.
Dazu gehörte für ihn die Verbindung zur Gemeinschaft und zum CVJM.
Hier sah der Superintendent seine Aufgabe, schlichtend und vermittelnd
zu wirken, um ein Auseinanderdriften zu verhindern, was ihm leider
nur teilweise gelungen ist. Zu seinem 60. Geburtstag formulierte
Ernst Achenbach in einem Zeitungsbericht die Aufgabe der Kirche
so: „Die Botschaft der Kirche in die heutige Zeit wieder deutlicher
und glaubhafter zu sagen, so dass Menschen dieser Generation davon
betroffen werden und damit in ihrem Glauben leben können, dies verstehe
ich unter einem neuen Profil der Kirche mit dem gleichen Inhalt,
den die Kirche immer gehabt hat.“ Auch als Superintendent predigte
er die Botschaft der Kirche immer wieder in Gottesdiensten, am liebsten
ohne besonderen Anlass.

Eine herzliche
und freundschaftliche Beziehung pflegte Ernst Achenbach zum Friedenshort.
Sieben Jahre hatte er den Vorsitz des Kuratoriums der Stiftung Diakonissenhaus
Friedenshort inne. Im März 2004 wurde er nach Erreichen der satzungsgemäßen
Altersgrenze verabschiedet. Als Anerkennung und Auszeichnung erhielt
er den nur selten verliehenen „Goldenen Friedenshortstern mit Stein“.

Geboren wurde
Ernst Achenbach 1931 als Pfarrersohn in Niederschelden. Die Mitgliedschaft
im CVJM und im Posaunenchor hat ihn geprägt. Nach seinem Abitur
am Gymnasium Am Löhrtor studierte er in Bethel, Heidelberg, Bonn
und Münster Theologie. Besonders die Theologen Gerhard von Rad,
Walter Kreck, Hans-Joachim Iwand und Heinz Ratschow haben ihn beeindruckt.
Zunächst war er als Vikar in Gronau-Westf. und Schwerte/Ruhr tätig.
Ordiniert wurde er 1961 in Berleburg. Dort hatte er die Jugendpfarrstelle
des Kirchenkreises Wittgenstein inne. Am 1. Januar 1963 wurde er
Pfarrer der Erlöser-Kirchengemeinde Siegen.

Bis 1996 war Ernst
Achenbach als Superintendent gewählt. Aus gesundheitlichen Gründen
musste er kürzer treten und füllte die letzte volle Amtszeit nicht
mehr ganz aus. Er legte Wert darauf, das Bewährte zu erhalten. Die
finanziellen und personellen Kräfte reichten seines Erachtens schon
damals kaum aus, um große neue Aufgaben in Angriff nehmen zu können.

kp