25-jähriges Bestehen Heimatverein Birlenbach

Großes Fest zum SILBERJUBILÄUM

Zunächst noch einmal herzliche Glückwünsche an den Heimatverein Birlenbach, der Ende August sein 25-jähriges Bestehen feiern konnte. Und viele anerkennende Worte für das große Engagement in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten für den Stadtteil und seine Bürger! Es ist schon erstaunlich und beispielhaft zugleich, was die Frauen und Männer um den Vorsitzenden Jürgen Bohn zustande bringen. Jährlich werden viele Veranstaltungen geplant und ausgerichtet, vom Neujahrstreff bis hin zum Jahresabschlussessen. Und es finden stets zahlreiche Aktivitäten statt, von der Pressearbeit bis hin zum Aufstellen eines Weihnachtsbaumes in der „Dorfmitte“. Alles wird unentgeltlich erledigt. Und das in einer Zeit, in der für viele Menschen das Wort „Ehrenamt“ ein Fremdwort zu sein scheint. Das mag am 1. September 1992 noch anders gewesen sein, als der Heimatverein gegründet wurde und ihm gleich 77 Personen beitraten. Bis zum jetzigen Jubiläum stieg die Zahl der Mitglieder auf 286 an, vier weitere unterschrieben beim Fest. Das teilte Jürgen Bohn der erwartungsfrohen Besucherschar während des Gottesdienstes am Sonntagmorgen mit.

Pünktlich um zehn Uhr hatte der CVJM-Posaunenchor Setzen unter dem Dirigat von Volker Nöll im Zelt Groß und Klein mit frohen Weisen begrüßt. Den Gottesdienst leitete Pfarrerin Almuth Schwichow, die 1993 nach Klafeld kam und seit dieser Zeit für die evangelischen Christen in Birlenbach und im Hüttental

Pfarrerin Almuth Schwichow beim Interview mit Jürgen Bohn und Karl Hochhardt
Pfarrerin Almuth Schwichow beim Interview
mit Jürgen Bohn und Karl Hochhardt

zuständig ist. Schon am Freitagabend hatte sie beim Festkommers die Glückwünsche der Kirchengemeinde überbracht. Zur Feier des Tages trug sie über ihrem schwarzen Talar mit dem weißen Beffchen nun eine festliche und farbenfrohe Stola. Auch sie hieß alle Gottesdienstbesucher herzlich willkommen und kündigte an, dass das Thema „Heimat“ im Mittelpunkt der nächsten Stunde stehen würde. In einem Interview befragte sie mit Karl Hochhardt und Jürgen Bohn zwei der drei bisherigen Vorsitzenden zu den Bereichen „Gründung des Vereins“, „Mitgliederentwicklung“, „Aufgaben und Aktivitäten“ und eben auch „Heimat“. Dazu führten die beiden aus, Heimat sei da, wo man geboren wurde und aufgewachsen ist, wo man mit der Familie wohnt und viele Freunde und Bekannte hat, wo sich der Lebensmittelpunkt befindet, wo man sich geborgen und sicher fühlt.

Auch Psalm 23, einer der bekanntesten Bibeltexte überhaupt, führte zum Thema hin. Die letzten Worte „… und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar“ lenken den Blick in die Zukunft, in das Vaterhaus. Dort ist Christus als verherrlichter Mensch schon eingetroffen, um auch uns dort eine Stätte zu bereiten. Nach der Lesung (Johannes 1,35-39) durch Presbyter Karsten Krupp, der auch im Vorstand des Vereins mitarbeitet, sowie dem Lied „Auf Seele, Gott zu loben! Gar herrlich steht sein Haus …“ äußerte sich auch Pfarrerin Schwichow zum Begriff „Heimat“. Sie sei in ihrem bisherigen Leben schon oft umgezogen; in Geisweid sei sie dann heimisch geworden; ihre Heimat bleibe aber nach wie vor Ostfriesland, wo sie das Licht der Welt erblickte, mit all den Deichen, den vielen Schafen, den roten Klinkerhäusern, den leuchtenden Rapsfeldern, dem frischen Wind und dem gemütlichen Teetrinken. In der Predigt fragte sie dann: „Wo war Jesus zu Hause?“ Das wollten auch seine ersten Jünger damals von ihm wissen. Nach seiner Zeit in Nazareth zog er ja umher, hatte keinen festen Wohnsitz. Zum einen erkundigten sie sich ganz buchstäblich nach seiner Bleibe, der Wohnung. Zum anderen bezog sich die Frage auf das Zuhause Jesu, auf seine wirkliche Heimat; und der Evangelist hatte dabei schon den Vater im Blick. Jesus war also trotz allem nicht heimatlos. Seine Antwort an die Jünger war gleichzeitig eine Einladung: „Kommt und seht!“ Und an späterer Stelle versicherte er ihnen: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.“ Das bedeutet: Es gibt genügend Platz für alle! Wir sind eingeladen! Entscheiden muss aber jeder selbst, ob er die Einladung annimmt.

Die am Schluss des Gottesdienstes eingesammelte Kollekte betrug knapp 250 Euro. Wie schon 2011 beim Dorfjubiläum „550 Jahre Birlenbach“ soll sie dem Förderverein der Grundschule zugutekommen. Deren Leiterin, Monika Becker, zeigte sich auch prompt erfreut und sehr dankbar. Und: Sie weiß mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch schon einige Dinge, die von dem Geld angeschafft werden könnten!

Peter-Christian Rose