20. Solidaritätsmarsch

Bei der 20. Auflage:
Zum ersten Mal ökumenisch!

„Das Wetter stimmte, die Vorbereitung durch den Gottesdienst war sehr gut, die Organisation im Gemeindehaus lief reibungslos, die Stimmung war hervorragend, die evangelische Gemeinde war stark vertreten, überall spürte man Freude und Optimismus. Es war eine echte Jubiläumsveranstaltung.“ Frage: Wovon ist hier wohl die Rede? Antwort: Ganz einfach! Vom 20. Siegerländer Solidaritätsmarsch, der am 2. April im Wenscht stattfand. Organisiert hatten ihn der „Eine-Welt-Kreis“ im katholischen Pastoralverbund Hüttental-Freudenberg und der Pfarrgemeinderat von St. Marien in Kooperation mit unserer Kirchengemeinde. Und um es schon vorweg zu sagen: Der „Jubiläumsmarsch“, zugleich der erste seiner

Los geht´s: Wandern für die andern!
Los geht´s: Wandern für die andern!

Art in ökumenischer Verbundenheit, sollte ein voller Erfolg werden! Die Aktion startete um 11 Uhr mit einem Gottesdienst, an dem auch Pirmin Spiegel, der Hauptgeschäftsführer von MISEREOR, teilnahm. Alles drehte sich um die Frage: Was können wir für eine gerechtere Welt tun? Der Ehrengast brachte es auf den Punkt: „Dort im Süden liegt Afrika, die Menschen dort haben gute Ideen, geben wir ihnen mit unserer Spende eine Chance!“ Mit im Gottesdienst auch Pfarrer Herbert Korfmacher, vielen Geisweidern noch bekannt als warmherziger und zugleich gradliniger Seelsorger und Pastor von St. Marien. In seiner Amtszeit von 1968 bis 1994 wuchs die Ökumene in der „Gartenstadt“, sie gedieh und blühte förmlich auf. Herbert Korfmacher musste an diesem Morgen viele, viele Hände schütteln. Die von Gottesdienstbesuchern und die von vielen der 230 Wanderer, die nach einer Stärkung im Gemeindehaus auf den Beginn des Solidaritätsmarsches warteten. Der erfolgte nach kurzen Ansprachen von Ulrich Gödde (Pfarrgemeinderat), Willi Zeumer (Eine-Welt-Kreis), Pfr. Karl-Hans Köhle und Pirmin Spiegel, dem es vorbehalten war, das Startband zu durchschneiden. Angeboten wurden drei Rundkurse von fünf, zehn oder fünfzehn Kilometern Länge; sie führten um den Steimelskopf, durchs Langenbachtal bzw. weiter nach Meiswinkel. Ihre Wanderschuhe hatten auch viele evangelische Gemeindeglieder geschnürt, unter ihnen auch unsere beiden Pfarrer Frank Boes und Dr. Martin Klein. Willi Zeumer verkündete in einem Dankschreiben vom 20. April den Erlös der „Spendenwanderung“: 14.344,97 Euro! Er nannte den Betrag „eine unglaubliche Summe“, die ihn „sprachlos“ mache. Er bedankte sich bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Natürlich auch bei dem engagierten Helferkreis und bei den Frauen der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) in St. Marien. Und er fügte hinzu: „Wir sind uns der hohen Verantwortung bewusst, die Sie uns durch Ihre Spenden übertragen haben, und werden jeden Euro ohne Abzug in das Projekt ´Wandel durch starke Frauen in Uganda´ fließen lassen.“ Dieses Projekt soll es Frauen in dem ostafrikanischen Land ermöglichen, ihre Kinder und sich gesund zu ernähren. Dazu können sie sich in Kursen landwirtschaftliches Wissen aneignen und außerdem die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen. Sie sichern den Lebensunterhalt der Familien; mit den Überschüssen aus der Garten- und Feldarbeit sind sie zusätzlich in der Lage, Kleidung, Schulgebühren für ihre Kinder und so manch anderes zu bezahlen. „Wir stärken diese Frauen, machen ihnen Mut und spenden Hoffnung und Kraft“, so Willi Zeumer. Der erste Solidaritätsmarsch – früher nannte man ihn Hungermarsch – fand übrigens auch im Wenscht statt. Am 22. März 1998. Auf Anregung von Pater Bernd Hartwig und des dortigen Liturgie-Kreises.

Peter – Christian Rose