10 Jahre Talkirchen-Orgel

Ein stimmungsvolles Konzert zum Jubiläum mit Andrea und Ulrich Stötzel

Zehn Jahre ist es schon her, dass die Renovierung der Talkirche abgeschlossen wurde. Und es hat sich gelohnt. Davon kann sich die Gemeinde jeden Sonntag in den Gottesdiensten überzeugen. Aber es ist auch ein Grund, zu feiern. Am 29.10.2019 fand mit unserer Kantorin Andrea Stötzel und ihrem Mann KMD Ulrich Stötzel ein stimmungsvolles und vielseitiges Jubliläumskonzert statt. Ohne die damalige Spendenbereitschaft u.a. der Gemeindemitglieder hätte das große Projekt „Orgelrenovierung durch die Orgelbaufirma Mebold“ niemals Realität werden können. Dies machte Pfarrer Klein in seiner Begrüßung den über hundert Zuhörern deutlich. Und danach folgte ein vielseitiges, stimmungsvolles und fesselndes Orgelkonzert mit vier Händen und zwei Füßen. Ulrich Stötzel gab gewohnt sachkundig und kurzweilig eine Einführung in die dann folgenden Stücke. So erfuhr man beispielsweise, dass Johann Sebastian Bach einige Orgelwerke sogar im Weimarer komponiert hat. Dort hatte ihn sein „Arbeitgeber“ für vier Wochen wegen Halsstarrigkeit einsperren lassen. Insgesamt konnte man eine spannende musikalische Zeitreise mit bekannten und weniger bekannten Werken der Renaissance von Komponisten wie Tomkins und Scheidt,  aus dem Barock u.a. mit Stücken von Johann Sebastian Bach und Christian Kellner und aus der Hochromantik mit einer Orgelsonate von Adolf Friedrich Hesse  erleben. Packende Werke des 20. Jahrhundert – „Boléro“ von Maurice Ravel und „Pomp and Circumstance“ von Edgar Elgar – vollendeten die höchst unterhaltsame Reise. Spätestens beim „Boléro“ konnte man hören und sehen, was Orgelmusik alles vermag. Andrea und Ulrich Stötzel haben die Orgel mit diesem anspruchsvollen Stück auf eine wunderbare und ungehörte Weise zum Klingen gebracht. Dieses Geburtstagskonzert war ein Genuss für alle Zuhörer, der mit viel Applaus belohnt wurde. Und zum Abschluss wehte noch ein königlicher Wind durch die Kirche. Als Andrea und Ulrich Stötzel „Pomp-And-Circumstance“ von Edgar Elgar spielten, hätte sich kein Zuhörer gewundert, wenn die englische Königin in der Talkirche Einzug gehalten hätte.

Charlotte Boes

Foto: Sascha Müller-Harmsen