Weltgebetstag aus Vanuatu 2021

Auch der Weltgebetstag fiel in diesem Jahr ganz anders aus als sonst. Schon die Vorbereitung, zu der wir uns immer ab Mitte Januar in einem ökumenischen Kreis treffen, hat mir gefehlt. Wir lernen das Land kennen, aus dem die Gebetsordnung kommt, seine Menschen und die besonderen Herausforderungen. Wir überlegen, wie wir den Gottesdienst ansprechend gestalten können, wie wir die Kirche schmücken und was wir anschließend essen und trinken wollen und probieren die teils recht exotischen Rezepte natürlich auch selbst aus. Der Projektchor und die Musiker proben, und am ersten Freitag im März fügt sich das alles immer wieder auf wunderbare Weise zusammen. In diesem Jahr haben fünf von uns an einer Zoom-Konferenz teilgenommen, zu der der Bezirksverband der Frauenhilfe eingeladen hatte, und überlegt, welche Ideen wir – je nach Infektionslage – in den Gemeinden Klafeld und St. Marien umsetzen können. Fast 200 Überraschungs-Tüten haben wir gepackt und an unsere Frauenkreise und andere, die sich dafür interessiert haben, verteilt. Neben der Gebetsordnung, der Postkarte mit dem Titelbild, einem Rezept, einer Samentüte, einem Segensbändchen und einer Mini-Flagge des Inselstaates Vanuatu war darin auch ein landestypischer Imbiss zu finden: Früchtetee mit Hibiskus, der Nationalblume Vanuatus, sowie – passend zu den vielen Kokospalmen, die dort wachsen – ein Bounty oder Raffaello. Damit konnte man den Weltgebetstag zu Hause mitfeiern, sei es für sich oder bei den Gottesdiensten im Fernsehen, Radio oder Internet.

Am Weltgebetstag war die geschmückte Wenschtkirche nachmittags für zwei Stunden geöffnet. In dieser Zeit konnte man Musik und Bilder aus Vanuatu auf sich wirken lassen, die Gebetsordnung lesen, auf dem Abendmahlstisch eine Kerze anzünden und ein stilles Gebet für die Menschen in Vanuatu sprechen. Natürlich hätten wir auch in diesem Jahr lieber einen fröhlichen Gottesdienst miteinander gefeiert, aber „in Corona-Zeiten war das eine ganz gute Idee und Umsetzung“, wie jemand meinte. Allen, die dazu beigetragen haben, und auch denen, die die Spendentüten und Überweisungsträger genutzt haben, um die Projekte des Weltgebetstages zu unterstützen, danke ich ganz herzlich. In den Spendentüten befanden sich  immerhin 467 Euro, also etwa die Hälfte von dem, was sonst bei der Kollekte am Weltgebetstag zusammenkommt. Mit den Spenden, die zusätzlich überwiesen oder in St. Marien abgegeben wurden, also wieder ein beachtlicher Betrag! Vieles, aber eben doch nicht alles war an diesem Weltgebetstag anders als sonst.

Im nächsten Jahr reisen wir nicht so weit. Die Gebetstordnung für den 4. März 2022 kommt aus England, Wales und Nordirland und steht unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“. Ich grüße Sie mit dem Leitspruch Vanuatus, der auch auf dem Wappen des Landes zu sehen ist: „In Gott bestehen wir.“ Mögen auch wir die kommende Zeit gut bestehen und den Weltgebetstag im nächsten Jahr wieder alle gemeinsam feiern.

Ihre Pastorin Almuth Schwichow