Rückblick: Männerradtour 2019

10-jährige Jubiläumstour

 Vorweg ein paar wichtige und unwichtige Details der Tour:
 5   Tage Radfahren. Von Mi, dem 22. Mai bis So, dem 26.Mai.
 5   Stunden Anreise mit einem gemieteten Kleinbus mit Anhänger für 
     die Fahrräder bis zum Startpunkt in Alphen/Holland.
 4   Stunden Rückreise mit der Bahn von Venlo nach Kreuztal.
 12  Radfreunde sind bei der Jubiläumstour mitgefahren. Einige 
     konnten aus beruflichen, gesundheitlichen oder anderen Gründen 
     nicht dabei sein, bzw. mussten die Tour vorzeitig abbrechen.
 400 km Radstrecke quer durch Holland von der Küste bis nach Venlo,
     nahe der deutschen Grenze.
 0   Plattfüße oder technische Ausfälle
 0   Regentropfen 

Tatsächlich, wir sind jetzt schon zum 10. Mal auf unserer Männerradtour mit Pastor Frank Boes unterwegs gewesen. Die bisherigen 9 Radtouren führten uns nicht immer, aber meistens, an Flüssen entlang. Wir radelten an der Ruhr, der Mosel, der Erft und Ahr, dem Main und der Tauber, der Ems und Hase, der Lahn, in der Gegend um Grefrath, am Rhein und letztes Jahr in Nordhessen und durch die Rhön. Diesmal, es war ja eine besondere, eine Jubiläumstour, waren wir etwas weiter weg. Wir sind in unserem schönen Nachbarland Holland gefahren. Holland ist ja bekannt für sein sehr gut ausgebautes Radwegenetz. Wir konnten eigentlich immer auf Radwegen fahren und die gingen auch meistens abseits der Straßen. So wird Radfahren wirklich zum Genuss. Dazu kommt noch, dass Holland bekanntlich etwas flacher ist als unser Siegerland, wodurch die Muskulatur beim Radfahren natürlich länger betriebsbereit bleibt, es sei denn der Gegenwind gleicht das wieder aus, so wie am letzten Tag unserer Reise. Wer sich geographisch in Holland auskennt kann sich den Routenverlauf ja gut vorstellen: Wir sind in Alphen, etwa 30 km südwestlich von Amsterdam, gestartet, dann Richtung Westen ans Meer nach Katwijk gefahren von wo uns der Weg an der Küste entlang nach Zandvoort, unserm ersten Quartier, führte. Am nächsten Tag ging´s weiter, zunächst noch an der Küste entlang, dann aber Richtung Westen ins Landesinnere nach Enkhuizen, dem Ziel der zweiten Etappe. Enkhuizen liegt direkt an dem etwa 30 km langen Damm zwischen Ijsselmeer und Markermeer. Da mussten wir am nächsten Tag drüber. Auf diesem Damm gibt es nur eine Straße für Autos, die für Fahrräder verboten ist und einen Fahrradweg. Einen Schrecken bekamen wir als am Beginn des Damms ein Schild darauf hinwies, dass der Fahrradweg nur auf den ersten 10 km benutzbar sei, danach wegen Bauarbeiten gesperrt. Der Umweg um das Markermeer herum wäre für uns viel zu lang gewesen. Wie passt das zu dem sehr gut ausgebauten Radwegenetz in Holland? Ganz einfach, es gab einen kostenlosen Busshuttle der uns und unsere Räder nach den noch befahrbaren 10 km abholte und bis zum Ende des Damms fuhr. Da konnten wir wieder die Räder besteigen und weiter in südöstlicher Richtung nach Apeldoorn unserem dritten Etappenziel fahren. Die vierte Etappe führte uns zunächst von Apeldoorn in den Nationalpark Hoge Veluve. Dieser Nationalpark hat eine eingezäunte Fläche von mehr als 5000 Hektar, bestehend aus Heidefeldern, Wäldern, Sandverwehungen, Mooren und vielen Wander- und Radwegen. Der Park und das schöne Wetter luden uns natürlich zu einer gemütlichen Rast ein. Wir wären gerne noch länger in dem Park geblieben, aber das ging nicht da ja noch ein gutes Stück Weg vor uns lag. Also mussten wir die Pause beenden und wieder auf den Sattel steigen um unser Tagesziel Nijmegen zu erreichen. Am nächsten Tag, dem letzten der Reise, war der Bahnhof in Venlo das Etappenziel. Der Weg dorthin verlief meist nahe der Maas und zweimal auch mit einer kleinen Fähre darüber hinweg auf die andere Flussseite, was jeweils eine interessante und willkommene Abwechslung zum „Trampeln“ war. So erreichten wir am Nachmittag dann den Bahnhof in Venlo, das Ziel der Jubiläumsradtour. Von dort ging es mit dem Zug zurück in unserer Heimat und wir kamen am Abend nach fünf gut ausgefüllten Fahrradetappen wieder zu Hause an.

Martin Wüst

Das Foto zeigt uns in Lelystad, am Markermeer vor einem Nachbau der „Batavia“, einem holländischen Handelsschiff aus dem 17. Jahrhundert.