Projekt November/Dezember 2013: Brot für die Welt

In dieser Ausgabe von „Gemeinde jetzt“ stellen wir Ihnen das Projekt „Lernen statt heiraten!“ im afrikanischen Land Kamerun vor, das von „Brot für die Welt“ finanziert wird. Wir bitten Sie herzlich, diese gute und wichtige Arbeit zu unterstützen. Spenden können in den beiden nächsten Monaten und darüber hinaus noch bis zum Osterfest 2014 auf das Konto der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Klafeld (Nr. 30 306 872) bei der Sparkasse Siegen (BLZ 460 500 01) mit dem Kennwort „Projekt Kamerun“ überwiesen werden. Eine Spendenbescheinigung stellen wir Ihnen gerne aus.

„Brot für die Welt“: Spendenaufruf für das Projekt

„Lernen statt heiraten!“

Kamerun. Die meisten Mädchen im Norden des Landes besuchen nie eine Schule. Oder sie müssen diese frühzeitig abbrechen, weil sie schon als Kind verheiratet werden oder ihrer Familie zur Hand gehen müssen. Ein Lichtblick ist da die Initiative AVENIR FEMME (AF): Sie hilft jungen Frauen, ihren Schulabschluss nachzuholen oder eine Ausbildung zu machen.

Clarisse Daiawe hörte zum ersten Mal bei einer Nachbarin von AVENIR FEMME (Zukunft für Frauen). Die Aussicht, vielleicht eine Ausbildung zur Schneiderin machen zu können, ließ ihr Herz höher schlagen. Als Kind war sie fünf Jahre lang zur Schule gegangen. Doch als ihr Vater starb, musste sie den Schulbesuch abbrechen, um zum Lebensunterhalt ihrer großen Familie beizutragen. Die junge Frau überlegte: Ohne die Zustimmung eines männlichen Familienmitglieds konnte sie sich nicht für den Kurs anmelden. Überzeugen ließen sich ihre Brüder schließlich von dem Argument, dass sie als gelernte Schneiderin später einmal gut verdienen kann.

Initiative von engagierten Frauen: AVENIR FEMME wurde 1995 von sieben Frauen in Maroua gegründet, der wichtigsten Stadt in Kameruns Provinz „Äußerster Norden“. „Wir wollen Mädchen helfen, nicht mehr so früh heiraten zu müssen“, erklärte Estelle Madanagole, Lehrerin und Gründungsmitglied von AF. Mit 18 Schülerinnen fing die Organisation an. Heute sind es jedes Jahr bis zu 100 junge Frauen, die bei AF das Lesen, Rechnen und Schreiben lernen, einen Schulabschluss nachholen oder sich zur Schneiderin ausbilden lassen.

„Wir haben eine Flamme entzündet“: Abends sitzt Clarisse vor dem Gehöft ihrer Familie und wartet, bis auch der letzte Fisch verkauft ist. Sie ist müde, es war ein langer Tag für die 22-Jährige. Dennoch blickt sie mit Zuversicht in die Zukunft. Bald steht ihre Schneiderinnenprüfung an. In der Zwischenzeit spart sie für eine Nähmaschine, mit der sie anschließend zu Hause die ersten selbst entworfenen Kleidungsstücke nähen will. Ihr großer Traum ist ein eigenes Atelier auf dem Markt in Maroua. „Wir haben mit unserer Arbeit eine Flamme entzündet“, sagt die Verwaltungsratsvorsitzende von AF, Moussa Tchitoya, treffend.

Hier die Kosten für:

Maßband, Näh- und Stecknadeln, Schere und Lineal für eine Schülerin:   € 10

Stoff für drei Pagnes (Hüfttücher):   € 25

Eine Nähmaschine:   € 120