Predigt, Sonntag, 20.12.2020

VIERTER ADVENTSONNTAG

Predigt 1. Mose 18, 1-3 und 9-15. 

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn Jesus Christus.  

Einführung

An meinem ersten Tag in unserem Gemeindehaus, als ich in der Dienstbesprechung war, sah ich an einer der Wände das Wort aus dem Evangelium nach Lukas 1, 37: „Denn bei Gott ist nichts unmöglich“, Seitdem bis heute haben mich diese Worte sehr ermutigt.

Dieses Jahr haben wir eine sehr schreckliche Situation der Corona Pandemie. Aber in dieser Situation möchte Gott zu uns sprechen. Unser Gott schweigt nicht. Wir erzählen von der Hoffnung, dass Weihnachten ein bisschen Ruhe und Frieden einkehren möge.

Liebe Gemeinde: Der biblische Text für unseren 4. Advent erzählt auch vom Warten auf ein Kind, und doch erzählt er ganz anders. Er erzählt uns vom Warten, vom Gefunden werden und einem befreienden Lachen. 

Sarah und Abraham sind alt, selbst für heutige Vorstellungen richtig alt. Abraham 99 und Sarah 89 Jahre. Sie sind ein kinderloses Paar.

Für Sarah gilt das noch mehr als für Abraham. Er hat einen Sohn (Ismael) mit Hagar, der Sohn ist inzwischen 13 Jahre alt. Abraham hat mit seiner Situation Frieden geschlossen. Für Sarah ist die Not größer.

Sie hat gewartet, lange, dass sich die Verheißung erfüllen möge, die Abraham von Gott erhalten hatte: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein. (1. Mose 15, 5)  Jetzt wartet sie nicht mehr, sie ist des Wartens müde, es ist vorbei. In diesem Moment beginnt unsere Geschichte.

Brüder und Schwestern: Wir kennen das wohl alle, wir wünschen uns etwas so sehr: endlich Weihnachten, wenn nur die Prüfungen vorbei sind, die große Liebe. Wir wünschen uns auch materielle Dinge: eine eigene Wohnung, eine tolle Reise. Immer stehen diese Wünsche für eine tiefe Sehnsucht. Wenn ich das habe, dann ist alles gut. Nur – die Erfüllung hält nicht immer, was die Sehnsucht verspricht und wir beginnen auf ein neues Ziel zu warten. Doch wenn wir das Warten vergessen und loslassen, ganz unerwartet, geschieht das Wunder.

Abraham sitzt schläfrig in der Mittagshitze am Eingang seines Zeltes, als Gott vorbeikommt. Nicht im Traum, im Sturm oder im Feuer, nein, er kommt ganz undramatisch, ganz persönlich vorbei. Abraham erkennt ihn sofort. 

Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. ( 1. Mose 18, 1-3)

Der Herr und seine zwei Begleiter, die zwei Engel, die kurze Zeit später weiter nach Sodom und Gomorra gehen, setzten sich zu Abraham, der sie reichlich bewirtete. Gott fragt nach Sarah: Wo ist Sara, deine Frau?

Er antwortete: Drinnen im Zelt. (1. Mose 18, 9).Wie es sich damals für eine sittsame Frau gehört, sitzt Sarah, nachdem sie für das Essen gesorgt hat, nicht bei den Männern, sondern hinter einer Zeltwand. Dort ist sie zwar vor den Augen verborgen, kann aber alles gut hören.

Was sie zu hören bekommt, lässt sie lachen, nicht lauthals, aber zutiefst: Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür des Zeltes. (1. Mose 18, 10)  Und Sarah lacht!! Ungläubig: Nun ich alt bin, soll ich noch der Liebe pflegen, und mein Herr ist auch alt! Darum lachte sie bei sich selbst. (1. Mose 18,12)

Brüder und Schwestern: Ein wunderbares Lachen. Es ist aus der Not geboren; es ist ein Lachen, das über die Situationen des Lebens noch staunen kann, ein Lachen, das sich selbst nicht mehr so ernst nimmt, eines das tief aus dem Innersten kommt.

Freunde in Christus: Gott hat ihr Lachen gehört und fragt: Warum lacht Sara und spricht: Meinst du, dass es wahr sei, dass ich noch gebären werde, die ich doch alt bin?  Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? (1. Mose 18, 13-14) Können Sie sich diesen Schreck vorstellen, Gott hat gehört, dass ich lache, er könnte ja meinen, dass ich ihn auslache…das tue ich ja auch. Sarah bekommt einen großen Schreck und sie leugnet: Ich habe nicht gelacht.

Gott, der Herr, antwortet freundlich, aber bestimmt: Es ist nicht so, du hast gelacht. (1. Mose 18, 15) Wir hören sofort einen versteckten Tadel, doch ich denke, Gott meint etwas anderes. Er macht Sarah Mut, zu ihrem Lachen zu stehen. Das Unmögliche wird sich erfüllen. Sarah bekommt einen Sohn, und Gott bestimmt für ihn den Namen Isaak.

Liebe Gemeinde: Mit Gottes Verheißung bekommt alle Not ein Lachen, kommt die Liebe und als Zeichen der Liebe ein Kind in die Welt.  Sarahs Geschichte rührt mich und sie lässt mich nachdenken über mein eigenes adventliches Warten und Erwarten. Worauf warte ich und erwarte ich überhaupt noch etwas von Gott?

Der Engel sagt zu Maria dieselben Worte, wie damals zu Sarah: bei Gott ist kein Ding unmöglich. (1. Mose 18, 14 und Lukas 1, 37) Weihnachten ist Gottes Verheißung an uns. Mit Weihnachten kommt Gottes Liebe und als Zeichen seiner Liebe sein Sohn in unsere Welt.

Fazit

Brüder und Schwestern in Christus: Ich weiß, dass jeder von uns etwas wünscht. Grundsätzlich hat niemand alles. Ich habe auch meine Not, meine Frau hat ihre eigenen Wünsche, und unser Sohn hat seine eigenen Wünsche und Kairos auch.

Aber persönlich bin ich sehr ermutigt von dem heutigen Wort. Das Wort Gottes sagt uns: „Vor unserem Gott ist nichts unmöglich.“

Die alte Dame, bekannt als Sarah, wurde schwanger, auf der anderen Seite wurde eine junge Frau Maria, die ebenfalls Jungfrau war, ohne Mann schwanger. Dies ist das Werk unseres Gottes.

Liebe Freunde in Christus: Worüber machen Sie sich Sorgen? Worauf wartet ihr noch? Was hast du zu Gott gebetet? Dieser vierte Advent lehrt, den Verheißungen unseres Gottes zu vertrauen. Es spielt keine Rolle, wie lange oder wie weit es ist oder ob die Situation nicht günstig ist. Unser Gott ist noch mächtig und treu.

Trotzdem kennt unser Gott unsere Situationen und hat ein wahres und ewiges Lachen füruns vorbereitet.

Ich wünsche ihnen und euch FrohE weinachten!

Der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, bewahre unsere

Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen

Pfr. David Mushi