Kurz notiert Januar / Februar 2023

EKD-Synode

Zuerst startete die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie fand in diesem Jahr vom 6. bis 9. November in Magdeburg mit 128 Mitgliedern statt.

Das Kirchenparlament fasste einen Beschluss zum Thema „Frieden – Gerechtigkeit – Bewahrung der Schöpfung.

Der einstimmig verabschiedete Beschluss fasst wichtige Positionen zusammen, so auch die klare Haltung zum Angriffskrieg gegen die Ukraine. „So unstrittig die Solidarität mit den Opfern in diesem Krieg ist, so unterschiedlich sind die Meinungen darüber, welche konkreten Mittel zur Unterstützung der Ukraine geeignet und ethisch zu rechtfertigen sind“, so die Präses der Synode, Anna-Nicole Heinrich. „Es ist gut, wenn die Kirchen einen Raum bieten, um über solche Fragen offen und in gegenseitigem Respekt zu sprechen. Uns eint dabei das Bewusstsein, dass dieser Krieg so schnell wie möglich beendet werden muss. Am Ende müssen Verhandlungen stehen, die einen Rückzug der russischen Truppen und die Wiederherstellung der Souveränität der Ukraine zum Ziel haben.“ Nur so könne deutlich gemacht werden, dass militärische Aggression und imperiale Ansprüche nicht belohnt werden. „Krieg kennt nur Verlierer. Gewonnen werden kann nur ein gerechter Friede“, zitierte Heinrich den Beschluss in der Abschlusspressekonferenz. 

Als wichtigen Schritt wertete die Präses die Beschlüsse zur Aufarbeitung und Schutz vor sexualisierter Gewalt. „Die Vorstellung des Beteiligungsforum, sein Bericht und die Impulse waren für mich – und ich glaube für die ganze Synode – eindringlich und auch ermutigend und das bei allen Fragen, die offen sind, bei allen drängenden Problemen, derer wir uns gemeinsam bewusst sind“, so Heinrich. „Ich bin dankbar und hoffnungsvoll, dass in der neuen Struktur des Beteiligungsforum gemeinsam um gute und angemessene Schritte gerungen und diese dann in die Umsetzung gebracht werden können.“ 

Entschlossenheit hat die Synode auch beim Thema Klimaschutz gezeigt. Sie unterstrich die in der Klimaschutzrichtlinie der EKD festgehaltene Roadmap und ermutigte die Landeskirchen die Klimaneutralität bereits 2035 umzusetzen. Darüber hinaus fasste sie den Beschluss bei allen PKW-Fahrten im kirchlichen Kontext ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen einzuhalten, um Treibhausgas-Emissionen spürbar zu reduzieren. Zudem unterstützt sie politische Bemühungen um ein zeitnahes allgemeines Tempolimit von höchstens 120 km/h.

Landessynode

Die Landessynode fand digital am 18. und 19. November statt.

Zu 90 Prozent klimaneutral bis 2035, das ist das Ziel der westfälischen Kirche. Dazu hat sie verbindliche Schritte beschlossen. Die Maßnahmen betreffen das Flächen- und Gebäudemanagement, energetische Sanierungen, die Mobilität sowie das Beschaffungswesen.

Des Weiteren wurde der Haushalt für 2023 verabschiedet. Dabei sind die Ausgaben für die Pfarrbesoldung der größte Posten. Finanzdezernent Arne Kruppke nannte unter anderem den Ukraine-Krieg, hohe Inflationsraten, steigende Energiekosten und eine zu erwartende Rezession als ökonomische Risikofaktoren. Mit Blick auf sinkende Mitgliederzahlen und aktuelle Krisen mahnte er zu einem harten Sparkurs.

Zudem sagte Präses Annette Kurschus dem Land Nordrhein-Westfalen auf dessen Bitte Hilfe bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu.

Kreissynode

Zum letzten Mal fand die Kreissynode in der CVJM Bildungsstätte Wilgersdorf nur mit Mitgliedern des Kirchenkreises Siegen statt. Von 123 Stimmberechtigten waren 93 anwesend. Pfarrer Iljewski aus Freudenberg hielt die Synodenpredigt.

Ab sofort gibt es einen Bevollmächtigten Ausschuss für den nun gemeinsamen Kirchenkreis Siegen – Wittgenstein. Er ist bis auf zwei Ausnahmen so besetzt wie die jeweilig früheren Kreissynodalvorstände.

Die Geschäftsordnung, die Finanzsatzung und die Satzung des Evangelischen Kirchenkreises Siegen – Wittgenstein wurden bei einer Enthaltung einstimmig beschlossen. In Zukunft gibt es keine Regionen, sondern Synodalräume. Insgesamt hat der neue Kirchenkreis 36 Kirchengemeinden und ist nicht mehr in Regionen, sondern in Solidarräume gegliedert. Unsere Kirchengemeinde bildet mit Weidenau den Solidarraum 6.

Der rechtliche Rahmen ist somit gesetzt. Der Bevollmächtigten-Ausschuss ist ein Jahr im Amt und muss den neuen Kreissynodalvorstand (KSV) vorbereiten. Superintendent Stuberg bleibt weiter, durch das Landeskirchenamt bestimmt, im Amt.

Im Januar 2024 gibt es dann Wahlen für die Presbyterien und den KSV.

Der Haushalt wurde bei zwei Gegenstimmen und sieben Enthaltungen beschlossen. Trotz steigender Kirchensteuereinnahmen gibt es, bedingt durch den dramatischen Rückgang von Gemeindegliedern, Rezession in Europa und Energiekrise, einen drastischen Sparkurs. Die von der Landessynode beschlossene Klimapauschale von 4 Prozent schränkt die Gemeinden zusätzlich noch weiter ein. Wir müssen mit gut 31.000 Euro weniger im Jahr 2023 auskommen. Über den Klafelder Haushalt werde ich dann in der nächsten Ausgabe berichten.

Nach dem Mittagessen folgte eine längere Rede des Superintendenten. Er berichtete von Besucherschwund an allen Ecken und Kanten nach der Pandemie. Die Seelsorge aus der Distanz war wie Rudern gegen den Wind. Der Glaube scheint keine Rolle zu spielen. Sind wir entwöhnt?

Die nächste synodale Versammlung findet dann am 14. Juni 2023 mit beiden Kirchenkreisen statt.

Hartmut Heinbach