Am 1. März 2020 ist es wieder soweit: die Presbyterien der westfälischen Kirchengemeinden werden neu zusammengesetzt. Die „Kirchenwahl 2020“ findet statt. Bis dahin ist zwar noch viel Zeit. Aber die Erfahrungen der vergangenen Kirchenwahlen haben gezeigt, dass man kaum früh genug beginnen kann, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und wichtige Weichen zu stellen.
Stimmt! Gleichzeitig werden wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, umfassend über dieses Ereignis informieren. Und natürlich auch darüber, wer von den jetzigen Mitgliedern nicht mehr antreten möchte, ob wir in unserer Kirchengemeinde überhaupt genügend Kandidatinnen und Kandidaten finden und ob es vielleicht sogar zu einer „echten“ Wahl kommt.
Wissen Sie eigentlich, wann die allererste Kirchenwahl stattfand? Berichtet wird darüber in der Apostelgeschichte; in ihr werden die Gründung der Kirche und die Verbreitung des Christentums im Römischen Reich behandelt. Im sechsten Kapitel in den Versen 1 bis 7 ist zu lesen:
Als die Gemeinde immer größer wurde, kam es zu einem Streit zwischen den griechisch-sprechenden Gliedern und denen mit hebräischer Muttersprache. Die erste Gruppe beschwerte sich darüber, dass ihre Witwen bei der täglichen Verteilung von Lebensmitteln zu kurz kämen. Man berief eine Gemeindeversammlung ein. Die zwölf Apostel sagten, dass sie sich nicht um diese Angelegenheit kümmern könnten, die Verkündigung habe eindeutig Vorrang. Deshalb sollte man sieben vertrauenswürdige Männer wählen. „Ihnen wollen wir diese Aufgabe übertragen. Wir können uns dann ganz dem Gebet und der Verkündigung widmen.“ Die Idee kam gut an, und so wurden geeignete Kandidaten gesucht. Letztendlich wählte man Stephanus, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus. Diese sieben Männer brachte die Gemeinde zu den Aposteln. Die beteten für sie und führten sie unter Handauflegung in ihre Ämter ein.
Peter-Christian Rose