„Heute haben wir besonders gute Freunde empfangen!“

Endlich mal keine Presbyteriumssitzung, keinen Gottesdienst vorbereiten, kein Protokoll schreiben, keine Finanzberatungen, keine Ausschusssitzung, kein Telefonat, keine E-Mails lesen und beantworten müssen … Dafür: Eine kleine Auszeit, geselliges Beisammensein, ein Besuch bei Freunden, einmal innehalten und verschnaufen, eine Stadtbesichtigung, miteinander essen und klönen und lachen … Wir meinen: Das alles muss auch seinen Platz haben, wenn man als Mitglied des Presbyteriums Woche für Woche den vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten und hauptamtlichen Verpflichtungen nachgeht, wenn man Zeit und Kraft opfert und sich für unsere Kirchengemeinde einsetzt! Die diesjährigen Reiseleiter: Unsere beiden Pfarrer. Der schon bekannte Reisetag: Fronleichnam. Das diesjährige Reiseziel: Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Wo wir kurz vor zehn in der Didierstraße im Stadtteil Biebrich von Eberhard Münch und Maria Acconci-Münch aufs Herzlichste empfangen wurden.

Zu Gast bei Ehepaar Münch in Wiesbaden
Zu Gast bei Ehepaar Münch in Wiesbaden

„Ehepaar Münch?“, werden Sie fragen. Und sich bestimmt erinnern: „Der großartige Künstler und seine Frau“ und „Die tolle Kunstausstellung im Herbst letzten Jahres in unserem neuen Gemeindezentrum mit 40 Bildern und 1.200 Besuchern!“ Richtig! Im Innenhof des Anwesens berichtete uns Eberhard Münch von den Anfängen seines Schaffens („Schon als Kind begeisterte ich mich fürs Malen und Zeichnen“) und beschrieb uns seinen bisherigen Lebensweg als Maler. In den Innenräumen – ehemals eine Scheune sowie ein Kuh- und Schweinestall – gab er uns eloquent und mit seinem ureigenen Humor interessante Einblicke in sein gestalterisches Wirken. In ganz Deutschland ist er inzwischen ein gefragter Künstler und ein Fachmann für moderne Malerei und sakrale Raum- und Wandgestaltung. Bei der letztgenannten Tätigkeit wird er von seiner Ehefrau unterstützt und begleitet. Man gestaltet Chorräume, ganze Kirchen, Trauerhallen und Schulen, man organisiert Ausstellungen und führt „Tage der offenen Tür“ durch. Eberhard Münch arbeitet auch mit Glas, Metall, Holz, Stein und Textilien, die Werke seiner Malerei sind inzwischen in Kalendern und auf unzähligen Karten abgebildet. Dann zeigte uns der gläubige Katholik sein riesiges Atelier mit unzähligen Entwürfen, Modellen und bereits fertigen Arbeiten und mit all seinen Werkzeugen und den verschiedenen Materialien und Farben; Maria Acconci-Münch führte uns durch die Galerie im Obergeschoss und bewirtete uns mit Süßigkeiten, Kaffee und anderen Getränken. Neben der natürlichen Herzlichkeit, der beeindruckenden Kompetenz und der enormen Schaffenskraft der beiden bleiben uns sicherlich vier Sätze in guter Erinnerung: „In Klafeld waren wir besonders gern!“, „Wir beide sind ein tolles Team“, „Meine Frau und ich haben ein schönes kreatives Leben“ und „Heute haben wir keine Kunden oder irgendwelche Leute empfangen, sondern gute Freunde!“

Nach dem sich anschließenden Mittagessen im Dilthey-Haus und einem Spaziergang durch den Biebricher Schlosspark stand für die Klafelder eine Führung in der Innenstadt an. Wiesbaden ist mit seinen fünfzehn Thermal- und Mineralquellen übrigens eines der ältesten Kurbäder Europas. In zwei Gruppen wurde uns die Geschichte der Stadt nähergebracht. Beeindruckend auch die gesamte Palette der Sehenswürdigkeiten und das besondere Flair der hessischen Metropole am Rhein! Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wenn ich alles aufzählen und erläutern würde. Deshalb mein Tipp: Statten Sie Wiesbaden einen Besuch ab, wenn Sie die Stadt noch nicht kennen sollten; Sie werden es nicht bereuen. Der herrliche Tag endete für die Klafelder in einem der schicken Straßencafés, auf einer gemütlichen Restaurantterrasse oder in einem der vielen Biergärten. Übrigens: Die nächste kurze gemeinsame Auszeit gibt es für das Presbyterium erst wieder in 700 Tagen, am 31. Mai (Fronleichnam) 2018. Denn in den ungeraden Jahren steht kein Ausflug an, sondern dann warten immer drei arbeitsreiche Studientage im Haus Nordhelle!

Peter-Christian Rose