Gnadenkonfirmation in Klafeld am 10. Juli 2016

Premiere:

Feier der ersten Gnadenkonfirmation in Klafeld

Zum ersten Mal fand in der 118-jährigen Geschichte unserer Kirchengemeinde eine Gnadenkonfirmation statt. Sie wurde am 10. Juli mit einem Festgottesdienst gefeiert. Schon eine Stunde vorher herrschte in der Talkirche und im Gemeindezentrum „mittendrin“ rege Betriebsamkeit. Hier sang sich der Kirchenchor ein, dort versammelten sich nach und nach die Hauptpersonen dieses Tages, um noch eine Tasse Kaffee zu trinken, um fotografiert zu werden und um letzte Dinge für die Feierlichkeiten abzuklären. Bei einigen Frauen und Männern – ihre Konfirmationen hatten im April 1946 vor Ort stattgefunden – war eine gewisse Nervosität nicht zu übersehen.

Dann endlich der Einzug der zwanzig Jubilarinnen und Jubilare in das ihnen so vertraute Gotteshaus. Mit dem Psalmvers „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein“ wurden sie von Pfarrerin Almuth Schwichow besonders herzlich begrüßt. „In den letzten zwei Jahrzehnten konnte ich schon die Goldene, die Diamantene und die Eiserne Konfirmation mit Ihnen feiern. So freue ich mich, heute auch diesen besonderen Tag mit Ihnen begehen zu können.“

Wie ein roter Faden zogen sich das Thema „Gnade“ sowie die 40 Jahre dauernde Wanderung des Volkes Israel und das Gespräch zwischen Gott und Mose sowie die lange Wegstrecke der Jubilarinnen und Jubilare in den letzten sieben Jahrzehnten seit ihrer Konfirmation durch den Festgottesdienst. Alle Lesungen, Gebete, Lieder und auch die Predigt waren darauf abgestimmt. Es wurde zurückgeblickt und nach vorne geschaut. „Es gab schöne und fröhliche Strecken, aber auch sehr beschwerliche. Aber wie Mose können wir uns auf Gott verlassen. Er geht mit uns, immer und den gesamten Lebensweg. Mit allem, was uns bewegt, können wir zu ihm kommen. Er hilft uns. Er kennt uns mit Namen, und wir haben vor seinen Augen Gnade gefunden.“ Jede der fünfzehn Jubilarinnen und jeder der fünf Jubilare bekam vor der Abendmahlsfeier ein Gnadenwort zugesprochen. Man gedachte der Verstorbenen und derjenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht hatten kommen können. Der Kirchenchor Klafeld unter der Leitung von Kantorin Andrea Stötzel bereicherte den Festgottesdienst mit wunderschönen Liedern und Chorälen.

027Mit einem gemeinsamen Mittagessen, mit Unterhaltung, guten Gesprächen, dem Austausch von Erinnerungen und dem Anschauen unzähliger Fotos sowie einem gemütlichen Kaffeetrinken wurde der besondere Gedenktag von den Gnadenkonfirmanden und ihren Angehörigen im neuen Gemeindezentrum Klafeld „mittendrin“ fortgesetzt. Ob die Jubilarinnen und Jubilare im Jahr 2021 – dann stände die „Kronjuwelen-Konfirmation“ an – noch einmal zusammenkommen werden? Auf diese Frage wollte niemand eine verbindliche Antwort geben, auch nicht Alfred Sünkel, der Sprecher des jetzigen Organisationsteams: „Fünf Jahre sind eine lange Zeit.“

Peter-Christian Rose