Die Bibel im Gespräch

„Zwischen den Testamenten – oder: Was sind eigentlich die Apokryphen?“

Mittwoch, 20. Juli, 19:30 Uhr, Gemeindehaus Tal

Schon mal was von Jesus Sirach gehört? Oder von der „Weisheit Salomos“? Oder von den Makkabäern? Wenn ja, dann sind Sie wohl eher katholisch als evangelisch, denn für die katholische Kirche benennen diese Namen biblische Bücher, die zum Alten Testament gehören. In evangelischen Bibeln sind sie dagegen nicht zu finden, und wenn doch, dann nur in einem Anhang zum Alten Testament, als sogenannte „Apokryphen“. Das ist keine treffende Bezeichnung, denn „verborgen“ (griechisch apokryphos) waren diese Schriften nie. Sie haben nur das Pech, dass sie uns auf Griechisch, nicht auf Hebräisch überliefert sind. Deshalb hat das orthodoxe Judentum, das nur Hebräisch zuließ, sie aus seiner Bibel ausgeschlossen. Und viel später hat Martin Luther es genauso gemacht. Er hielt die „Apokryphen“ zwar für gut und nützlich zu lesen, aber nicht der Heiligen Schrift gleichzuachten – mit der Folge, dass viele Evangelische sie kaum kennen. Die katholische Kirche hat dagegen immer am vollen Umfang der Bibel des griechischsprachigen Diasporajudentums festgehalten. Zu Recht, wie ich finde, denn ohne die „Apokryphen“ fehlt der Bibel ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament.

Grund genug also, dass wir uns als evangelische Christen einmal näher damit beschäftigen. Das soll bei „Bibel im Gespräch“ im Juli geschehen – mittels einer kurzen Einführung und der Beschäftigung mit einigen ausgewählten Texten. Es gibt dabei manche Schätze zu entdecken, die allzu vielen Bibellesern bisher „verborgen“ waren. Herzliche Einladung dazu!

Ihr Pastor Klein