Christi Himmelfahrt ….

… und viele neugierige Blicke

 

Sie gehören zusammen, der Himmelfahrtstag, der Ev. Allianz-Gottesdienst und der Klafelder Markt. Seit 2010. Als man am 13. Mai den Zusammenhalt der hiesigen Christen über die Gebetswoche hinaus deutlich machte und Christus unter freiem Himmel gemeinsam bezeugte. Pastor Werner Jung von der Freien evangelischen Gemeinde im Wiesental nannte die erste Veranstaltung ihrer Art damals „eine Proklamation des Glaubens in der Öffentlichkeit“. Daran hat sich auch nach acht Jahren nichts geändert. Geändert hat sich nur die Zahl der Gottesdienstbesucher. Sie stieg von anfangs 250 auf nunmehr 420. Ein Grund zur Freude! Und ein Grund, sehr dankbar zu sein!
Jetzt also der achte Open-Air-Gottesdienst. Im 500. Jahr nach Beginn der Reformation. Da feiert man

besonders gern, haben doch alle Beteiligten der Evangelischen Allianz in der Reformation gemeinsame Wurzeln. Pastor Christof Nickel von der FeG Geisweid hieß die große Besucherschar bei angenehmen Temperaturen und einem fast wolkenlosen Himmel herzlich willkommen. Sogleich richtete er seinen Blick

Helmut Schnell und seine bekannte Brass - Band: Erste Klänge um 10.44 Uhr
Helmut Schnell und seine bekannte Brass – Band:
Erste Klänge um 10.44 Uhr

auf eine ganz aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Insa-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Ev. Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) zum Fest Christi Himmelfahrt. Danach verbindet jeder zweite Deutsche (48 %) mit dem kirchlichen Feiertag den Vatertag. Fünf Prozent halten Himmelfahrt gar für eine Luftfahrtschau; weitere 8 % konnten gar keine Antwort geben. Und nur für 39 Prozent geht es an diesem Tag um die Auffahrt Jesu in den Himmel. Will heißen: Nur noch zwei von fünf Deutschen wissen, was an diesem Tag gefeiert wird! Erschreckende Zahlen, die aber nicht sonderlich überraschten.
Überrascht zeigten sich dafür viele Passanten von der Veranstaltung auf dem Klafelder Markt. Von dem frohen Gesang und der engagierten Liedbegleitung der Brassband. Von den Gebeten, vom andächtigen Zuhören bei der Lesung und der Predigt. „Was machen die hier?“, „Warum beten sie zusammen?“ und „Sie singen von einem König, einem Retter, einem Tröster, einem Herrn.“ Das oder Ähnliches wird der Einen oder dem Anderen durch den Kopf gegangen sein. Beim Morgenspaziergang, auf dem Weg zu Verwandten, zum Bus oder zur Bank. Es war deutlich zu beobachten: Viele Leute verlangsamten ihre Schritte und blickten neugierig auf die große Menschenmenge. Manche blieben sogar stehen und lauschten der flotten Musik und den Worten, die durch die gute Technik schon von Weitem zu vernehmen waren.
Die Predigt hielt in diesem Jahr unser Pfarrer Dr. Martin Klein. Er legte ihr den vorgesehenen Text (1. Könige 8,22-24 und 26-30) zugrunde, das Gebet des Königs Salomo bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem. „Er war für Israel der Ort, an dem Gott wie nirgends sonst gegenwärtig war. Seine Wohnung bei den Menschen. Sichtbares Zeugnis seiner Zusage: ´Ich bin euer Gott, und ihr seid mein Volk.´“ Dann wurde ein Bogen geschlagen vom Alten zum Neuen Testament, vom damaligen Tempel in Jerusalem zu Jesus Christus. Und die Zuhörerschaft erhielt Antworten auf die Fragen, die sich uns heute stellen: „Wo ist Gott?“, „Wo können wir ihm begegnen?“ und „Wo begegnet er uns?“ Zunächst: „Er ist nicht exklusiv an einem bestimmten Ort oder an bestimmten Orten mehr als an anderen. Er ist auch nicht nur in der Natur oder nur im menschlichen Herzen. Und er ist auch nicht einfach überall. Sondern er ist in Jesus Christus. Überall wo

Pastor Dr. Bensel, Pfr. Dr. Klein und Pastor Nickel: Letzte Absprachen um 10.59 Uhr

Menschen sich zu Christus bekennen, wo sie in seinem Namen Gottesdienste feiern und in seinem Namen handeln, da ist Gott gegenwärtig. Deshalb ist er hier bei uns auf dem Klafelder Markt.“ Und eine zweite Antwort: „Aber: Gott ist nicht nur da, wo etwas bewusst im Namen Jesu Christi geschieht. Denn wer einmal durch Christus Gott gefunden hat, der kann ihn nun tatsächlich überall entdecken.“ Es lohnt sich, die Predigt in Gänze zu lesen! Sie finden sie auf unserer Homepage, eingestellt am 26. Mai.
Die Veranstaltung klang – wie immer – mit einem gemeinsamen Mittagessen aus. Und mit wertvollen Gesprächen und Begegnungen. Und mit der Möglichkeit, sich besser kennenzulernen. Alles in allem: Wieder einmal hat sich gezeigt, dass die einzelnen Gemeinden der Ev. Allianz im nördlichen Teil der Stadt Siegen gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Übrigens: Die Kollekte des Open-Air-Gottesdienstes betrug exakt 1.187,61 Euro, sie kommt in diesem Jahr der Jugendarbeit der Deutschen Zeltmission zugute. Allen Spenderinnen und Spendern sei herzlich gedankt!

Peter-Christian Rose