Ausflug nach Marburg

Am Samstag, den 17. September, fand der letzte autofreie Ausflug 2022 nach Marburg statt.

Leider waren wir nur 9 Teilnehmer. Um kurz nach 8 Uhr ging es in Geisweid zunächst in Richtung Siegen los. Nach ca. 30 Minuten weiter über Gießen mit Umstieg nach Marburg. Ankunft 10:20 Uhr.

Nach einer kurzen Orientierungsphase ging es fußläufig an der Elisabeth Kirche vorbei hinauf in die Oberstadt zum Treffpunkt: historischer Marktplatz am Marktbrunnen. Dieser Brunnen und das im spätgotischen Stil erbaute Rathaus – mit dem berühmten Gockel auf dem Giebel des Treppenturms – präsentieren sich damals wie heute als Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Hier übernahm unsere kompetente und wirklich gute Stadtführerin, Frau Richter, unsere kleine Gruppe für ca. zwei Stunden.

Die für Marburg so typische lebendige Symbiose aus alt und neu wurde uns erklärt, und welche Persönlichkeiten Marburg geprägt haben. Die wesentlichen sind, neben wichtigen hessischen Landgrafen, natürlich die heilige Elisabeth und der Nobelpreisträger Emil von Behring.

In den zahlreichen Gassen stößt man auf zahllose Dokumente und Spuren der Gebrüder Grimm, Martin Luther und eben auch von Behring. In Marburg gab es schon sehr früh jüdisches Leben. Zahlreiche Häuser und andere Zeugnisse belegen dies.

Im Herbst 1529 wurde Marburg zu einem Ort weltpolitischer Bedeutung: Landgraf und Reformator Phillipp der Großmütige lud die Vertreter der beiden zerstrittenen protestantischen Richtungen, die Lutheraner und die Reformierten, zu einem Versöhnungsgespräch ein: dem Marburger Religionsgespräch.

Über verwinkelte Gassen ging es weiter in Richtung Schloss hinauf. Von der Lutherkirche mit ihrem schiefen Turm hatten wir einen schönen Ausblick über die Stadt und das Lahntal.

In einem aufwendigen Sanierungskonzept wurden in Marburg zahlreiche Fachwerkhäuser saniert. Die Einwohner haben sich aktiv gegen das „plattmachen“ und gegen den Baustil der 60er und 70er Jahre gestemmt. Das Ergebnis ist ein ureigener historischer Charme.

Nach der Führung wurde ein Speisecafé aufgesucht. Wir kamen damit einem Regenschauer zuvor. Ansonsten konnten wir uns übers Wetter nicht beschweren. Wir bummelten gemächlich durch die Altstadt hinab in Richtung Bahnhof, diesmal mit einem Besuch der Elisabeth Kirche.

Die Bahnfahrt war kurzweilig, und wir kamen pünktlich in Siegen an. Leider mussten wir eine halbe Stunde auf die Weiterfahrt nach Geisweid warten.

Fazit: Es war ein schöner Ausflug mit Gesprächen und Begegnungen. Es gab Wissenswertes und Informatives zu erfahren. Reisen bildet.