Interview mit dem „Neuen“

 

8. November 2008 – Interview
mit dem „Neuen“:

„ Ich hatte schon Angst um
meine Figur … “

Vor
genau 100 Tagen, am 1. August, nahm Pfarrer Frank
Boes seinen Dienst hier bei uns in Klafeld auf.
Zeit, eine erste kleine Zwischenbilanz zu ziehen.

Ich
schelle am Pfarrhaus in der Johann-Hus-Straße, um
ihn zu interviewen. Niemand öffnet. Ich treffe Pfarrer
Boes hinter der Talkirche: Er hilft beim Umzug des
Gemeindebüros vom Ruhrstgarten in die erste Etage
des ehemaligen Pfarrhauses. Seine Frau Charlotte
hat für die fleißigen Helferinnen und Helfer einen
leckeren Kuchen gebacken. Auch Elisabeth macht sich
nützlich, indem  sie kleinere Teile nach oben
trägt, während ihr Bruder Johannes draußen im Kinderwagen
eingenickt ist.

Hier nun meine zehn Fragen und seine zehn
Antworten:

Vor
genau 100 Tagen begann dein Dienst in unserer Gemeinde. Wie hast
du dich mit deiner Frau und deinen beiden Kindern in Klafeld eingelebt?

Manchmal
denke ich, dass wir schon viel länger hier leben; so viel ist schon
passiert. Die Kontakte werden immer intensiver und das tut mir und
meiner Familie sehr gut.

Gab
es in den vergangenen vierzehn Wochen schon ein überragendes Ereignis,
Erlebnis, ein Highlight? Oder mehrere?

Neben
vielen schönen Erfahrungen bei meinen Besuchen hat mich besonders
der Erntedankgottesdienst in Setzen gefreut. Die gute Zusammenarbeit
mit dem Kindergarten und dem Posaunenchor war beispielhaft.

Wie
bist du von den Gemeindegliedern – auch in den Gruppen und Kreisen
– aufgenommen worden?

Der Mütterkreis
im Tal hat gleich zur Begrüßung ein opulentes Büfett für mich zusammengestellt.
Ich hatte schon Angst um meine Figur, als ich das alles sah. Auch
in den anderen Gruppen wurde ich mit viel Herz und Freude begrüßt.

Was
hat dich bewogen, schon recht bald in unseren Kirchenchor einzutreten?

Das
stand für mich von vornherein fest. Ich habe immer schon im Chor
gesungen. Leider musste ich mich jetzt für einen Chor entscheiden.
Für mehr reicht die Zeit nicht.

Wie
gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Almuth Schwichow, Martin Klein,
Wolfgang Hofheinz, den beiden Kirchmeistern und den anderen Presbyterinnen
und Presbytern?

Mit meiner Kollegin
und meinen Kollegen verstehe ich mich gut. Sehr offen tauschen wir
uns in unseren wöchentlichen Dienstbesprechungen aus und planen
unsere gemeinsame Arbeit. Die beiden Kirchmeister leisten eine hervorragende
Arbeit, und die Presbyterinnen und Presbyter sind sehr engagiert
und bringen sich zusätzlich mit vielen Anregungen und Ideen ein.
So kann es weitergehen!

In
der Predigt am Tag deiner Einführung gabst du an, dass dir zwei
Tätigkeiten besonders wichtig sind, die Wortverkündigung und das
diakonische Handeln. Haben sich inzwischen weitere Schwerpunkte
ergeben?

Ja. Einer ist die neu
strukturierte Konfirmandenarbeit. Sie ist zwar zeitintensiv aber
auch sehr spannend und macht viel Freude. Daneben ist die Arbeit
mit den Kindergärten ein Schwerpunkt geworden. Die Entwicklung zum
Familienzentrum ist schon eine große Herausforderung.

Hinter
der Kirchengemeinde Klafeld liegt ein schwieriger Weg, der auch
noch nicht zu Ende ist. Einiges haben wir verloren, einiges hat
sich verändert. Was haben wir deiner Meinung nach gewonnen?

Gewonnen
haben wir noch nichts. Aber wir sind auf einem guten Weg, die Menschen
zu überzeugen. Wenn sie sich an die neuen Strukturen gewöhnt haben,
wird auch der Blick für das Erreichte frei sein. Ich weiß aber auch,
dass der Weg dahin noch weit ist.

Der
Gemeindeaufbau geht weiter. An welchen „Baustellen“ sollte kurz-
und mittelfristig gearbeitet werden?

Für
ein Zusammenwachsen der Gemeinde sollten wir noch mehr gemeinsame
Veranstaltungen und Projekte planen und ins Leben rufen. Ich denke
da an Festtage wie Himmelfahrt oder an Ausflüge. Wir müssen die
Menschen zusammenbringen und so gemeinsam am Reich Gottes bauen.

Neben
Pfarrer Martin Klein bist auch du ein passionierter Radfahrer. Ist
es in den ersten Wochen schon zu einer gemeinsamen Tour gekommen?
Wenn ja, wohin?

Leider noch nicht!
Wir haben zu sehr unterschiedlichen Zeiten Freiraum. Allein bin
ich schon bis zur Siegquelle und nach Kirchen und Freudenberg geradelt.
Zum Radfahren ist es hier sehr schön, wenn auch oft anstrengend.

Was
machst du in deiner Freizeit außer dem Singen und dem Radeln? Wobei
kannst du am besten entspannen?

In
meiner freien Zeit bin ich gern mit meiner Familie zusammen. Im
Urlaub, wenn ich ein bisschen mehr Zeit am Stück habe, lese ich
auch gern.

Vielen Dank. Wir
wünschen dir auch weiterhin viel Kraft und Freude und Gottes Segen
für deinen Dienst hier in unserer Gemeinde!

Peter – Christian Rose