Auf ein Wort…..

Immer wieder sonntags kommt
die Erinnerung  …

Kennen Sie das
auch? Sie bekommen eine Einladung und statt sich zu freuen …

O nein, nicht
schon wieder was.

Der Terminkalender
ist voll. Es entsteht die Neigung, sich nichts mehr aufdrücken zu
lassen. Und so manche schöne Feier wird nicht mehr genossen, sondern
abgearbeitet. Jeder ist froh, wenn es vorbei ist. Ruhe wird zum
kostbaren Gut, dass ich mir regelrecht erkämpfen muss. Ich glaube
allerdings, dass der Terminkalender nicht das eigentliche Problem
ist. Auch nicht, wie ich damit umgehe, ob ich z.B. auch nein sagen
kann.

Ich möchte es
einmal als die Unruhe der Seele bezeichnen. Vielen Menschen sieht
man es geradezu an, wie unruhig sie innerlich sind. Und die Menschen,
mit denen ich darüber ins Gespräch komme, bestätigen das. Es ist
ganz eigentümlich. Sie wissen von ihrer Ruhelosigkeit, können auch
belastende Faktoren in ihrem Leben als Grund dafür anführen und
doch. Sie wissen, dass es etwas ganz anderes ist. Sie wissen, dass
ihnen etwas fehlt, aber sie können es nicht greifen und vor allem
haben sie keine Lösung. Wie in einem Gefängnis sind sie in dieser
Ruhelosigkeit gefangen ohne direkt krank zu sein. Die meisten haben
mit dieser Unruhe leben gelernt, sich arrangiert. Und dennoch ist
die tiefe Sehnsucht in ihnen zu spüren, endlich sich fallen lassen
zu können, die Seele zu entspannen.

Jesus lädt uns
ein, genau das zu tun. „Kommt her, die ihr mühselig und beladen
seid, ich will euch erquicken.“ Es ist ein Wort, das er genau zu
solchen Menschen spricht. Menschen, in denen diese Sehnsucht zu
spüren ist.

Warum entziehen
sich viele dieser Einladung? Jeden Sonntag lädt die Kirche ein,
sich den Worten Gottes und den Worten Jesu zu stellen. Aber es wird
darin keine Kraft mehr vermutet. Es wird wie eine Einladung behandelt,
die man zum Glück auch ausschlagen kann.

Das ist schade.
Denn immer wieder sonntags kommt die Erinnerung.
Die Erinnerung
an einen Gott, der mich und alles andere Leben so großartig geschaffen
hat.
Die Erinnerung an Jesus Christus, in dem Gott selbst zu
uns Menschen gekommen ist.
Die Erinnerung, dass wir von Gott
geliebt werden, egal was wir getan haben.

Ich als neuer
Pfarrer in dieser Gemeinde möchte genau das weitergeben: diese frohe
Botschaft. Sonntags in den Gottesdiensten, mit den Kindern und Jugendlichen,
in den Gruppen oder zu Hause bei den Menschen, die ich besuche.
Lassen Sie sich erinnern. Mit allen in der Gemeinde engagierten
Menschen versuche ich diese Erinnerung wach zu halten und ihnen
nahe zu bringen. Nicht nur am Sonntag.

Ihr
Frank Boes