Neues aus der Gemeinde und Presbyterium

Neues aus Gemeinde und Presbyterium

von Peter – Christian Rose

  • Diakoniestation: Weihnachtsfeier

Am 29. November
lud die Diakoniestation Geisweid 80 pflegebedürftige Frauen und
Männer in den großen Saal des Wenschter Gemeindezentrums ein, um
sie mit einem abwechslungsreichen Programm zu verwöhnen. Die fünfzehn
 Mitarbeitenden der Station hatten ein tolles Kuchenbuffet
aufgebaut, außerdem trugen sie verschiedene Lieder vor. Schwester
Renate Wagner spielte auf der Gitarre und Schwester Gabriele Schneider
las die Weihnachtsgeschichte vor. Die Ansprache von Pfarrer Dr.
Martin Klein bot Nachdenkliches und Hoffnungsvolles. Danach wurden
die Gäste von Friedhelm Weigel auf der Mundharmonika und von Hermann
Ochel am Klavier unterhalten. Den Höhepunkt der Feier steuerten
dann aber die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte Jasminweg
bei: Sie tanzten, trugen Gedichte vor und überraschten die älteren
Patienten mit kleinen Geschenken und vielen schönen Bastelarbeiten.

  • Traueranzeige: Hoffnung

Walter Nienhagen,
unser langjähriger Landrat, verstarb am 16. Dezember nach einem
mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt. Anfang Mai 2007 hatte er in
der Bodelschwinghstraße oberhalb der Talkirche noch seinen 80. Geburtstag
feiern können („Gemeinde jetzt“ berichtete darüber). Viele Jahrzehnte
lang setzte er sich aktiv in Kirche und Gesellschaft ein; durch
sein Leben und Wirken konnte er auf überzeugende Weise deutlich
machen, wie beide Bereiche zusammengehören. In der Traueranzeige
formulierte es unsere Superintendentin Annette Kurschus, so: „Als
Kirchenmann machte er es zu seinem Hauptanliegen, die in der Industrie
beschäftigten Menschen im Blick zu behalten. Im Licht des Evangeliums
für das Wohl von Männern und Frauen in ihrem täglichen Arbeitsleben
einzutreten, war für ihn eine wichtige Form der Mission und somit
ein unverzichtbarer Auftrag der Kirche.“ Walter Nienhagen blieb
sich in all seinen Schaffensjahren seiner christlich geprägten,
sozialpolitischen Grundüberzeugung treu, dass der Mensch vor Geld
und Gut zu stehen habe. „Wir danken Gott für die Spuren, die Walter
Nienhagen in der evangelischen Kirche hinterlässt. In unserer Trauer
sind wir getragen von der Hoffnung, dass er mit seinem Sterben den
verheißungsvollen Weg in ein neues Leben und eine neue Fülle bei
Jesus Christus angetreten hat.“

  • Adventssammlung: Endabrechnung

Es ist eine überaus
schwere Tätigkeit, die von den Sammlerinnen und Sammlern der Diakonie
zweimal im Jahr verrichtet wird. Sie opfern Zeit und Kraft, und
nicht an allen Türen werden sie freundlich empfangen. Um so mehr
muss ihr Einsatz gewürdigt werden, um so mehr verdient er unsere
besondere Anerkennung und unseren Dank! Die Ehrenamtlichen erbitten
Geld für die vielfältigen diakonischen Aufgaben in unserer Gemeinde
und in unserer Gesellschaft. Denn: Immer mehr Menschen leben nicht
auf der Sonnenseite des Lebens. Es gibt viele, die gerade heute,
in einer Zeit, in der nahezu alles verfügbar erscheint, Mangel leiden,
die krank, behindert und einsam sind, die mit ihrem Leben nicht
mehr zurechtkommen. Die Diakonie in unserer Kirche möchte diesen
Leuten in ihrer Not und in ihrer Ratlosigkeit beistehen, sie begleiten
und ihnen neue Hoffnung, Lebensmut und Zuversicht geben. Die letzte
Adventssammlung stand unter dem Leitwort „Türen öffnen“ und wurde
in ganz Westfalen in der Zeit vom 24. November bis zum 15. Dezember
durchgeführt. Friedhelm Bäcker, der die Sammlung in Klafeld erstmalig
koordinierte und Anfang Januar die Endabrechnung vorlegte, hätte
gern einen höheren Betrag vermeldet: „Insgesamt sind 9.307,37 €
gespendet worden. Die Zeiten, in denen ein Rekordergebnis das andere
jagte, scheinen vorbei zu sein!“ Die Spendenfreudigkeit habe abgenommen,
vor allem aber gebe es inzwischen nicht mehr genügend Sammlerinnen
und Sammler. Und er fügte hinzu: „In erster Linie im neuen 1. Pfarrbezirk.“
Vielleicht fühlen Sie sich ja jetzt angesprochen, vielleicht suchen
Sie ja schon seit längerem eine sinnvolle Tätigkeit, vielleicht
wollen ja auch Sie anderen Menschen helfen?! Friedhelm Bäcker wohnt
im Fasanenweg 6 und ist unter der Rufnummer 8 37 22 zu erreichen.
 

  • Gemeindebüro: Verabschiedung

Rückblick: In
den Monaten November und Dezember 1993 wurde sie zusammen mit Christine
Albertin im Gemeindebüro eingewiesen, im Gottesdienst am 9. Januar
1994 wurden sie und ihre Kollegin dann der Gemeinde vorgestellt
und offiziell in ihren Dienst eingeführt. Die Rede ist von Hella
Jochum. Beide schafften es damals, sich ganz schnell in die neue
Materie einzuarbeiten; ein neu angeschaffter Computer, dem man anfangs
nicht so recht traute, half beim täglichen Schriftverkehr und beim
Speichern wichtiger Daten und Adressen. Hella Jochum und Christine
Albertin schafften es auch recht schnell, dass man sie die „guten
Geister“ vom Gemeindebüro nannte, ausgestattet mit fachlichem Können,
beispiellosem Fleiß und nicht aufgesetzter  Freundlichkeit.
Inzwischen sind vierzehn Jahre vergangen.

Hella Jochum hat
ihren Klafelder Arbeitsplatz verlassen und ist nach Siegen ins Kreiskirchenamt
gewechselt. Ihre neue und direkte Chefin ist jetzt keine Geringere
als die Superintendentin, deren Sekretariat sie nun leitet! Im Gottesdienst
am 16. Dezember in der Talkirche wurde Hella Jochum von Pfarrerin
Almuth Schwichow verabschiedet.
Die Vorsitzende unseres Presbyteriums
lobte ihre Sachkenntnis und ihre Menschlichkeit. „Auf Hella Jochum
konnte man sich fachlich und menschlich immer verlassen! Für alle
hatte sie ein offenes Ohr und ein freundliches Wort. Wir werden
sie und ihren Humor und ihr ansteckendes Lachen sehr vermissen.“
Pfrn. Schwichow dankte Hella Jochum für ihr Engagement und für alles,
was sie für die Kirchengemeinde Klafeld geleistet hat. Als sichtbare
Anerkennung überreichte sie einen Blumenstrauß und einen Buchgutschein.
Hella Jochum selbst erläuterte, warum sie nach Siegen gegangen sei.
In Klafeld habe sie nur eine 50% – Stelle innegehabt, eine weitere
gleichen Umfangs bei der Kirchengemeinde Weidenau. „Im Kreiskirchenamt
ist es nun eine volle und zugleich sichere Stelle!“ Deshalb gehe
sie nicht nur mit einem weinenden, sondern auch mit einem lachenden
Auge. Als neue Mitarbeiterin im Gemeindebüro und als neue Kollegin
von Christine Albertin begrüßte Pfrn. Schwichow Brigitte Veltzke.
Auch sie erhielt einen bunten Blumenstrauß und viele gute Wünsche
für ihren Dienst.
 

  • Ökumene: Sternsingeraktion

„Wir kommen daher
aus dem Morgenland, wir kommen geführt von Gottes Hand, wir wünschen
euch ein fröhliches Jahr, Caspar, Melchior und Balthasar“, mit diesem
Lied zogen Anfang Januar 34 katholische und evangelische Sternsinger
durch die Straßen im Wenscht, in Sohlbach und Buchen. Ausgestattet
mit dem gesegneten Stern, der Kreide, dem Weihrauch und den Kronen
waren die Mädchen und Jungen unterwegs für die weltweit größte Solidaritätsaktion,
bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Der Einsatz der
Sternsinger unter der Leitung von Christine Bänfer, Katja Mohn und
Christiane Stötzel-Ditsche wurde reichlich belohnt: Man sammelte
insgesamt 2.696,26 €. Das Geld kommt wieder dem Kindererholungsheim
„Katilandia“ in Trujillo (Peru) zugute. Noch erfolgreicher waren
die 41 Sternsinger beider Konfessionen, die von Pastor Karl-Hans
Köhle in St. Joseph ausgesandt wurden. Beim Überbringen des Segens
„Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus“ sammelten
die kleinen und großen Könige 6.373,31 € für „Die eine Welt“. Als
Dankeschön ging es am 12. Januar mit dem Bus nach Paderborn; dort
fand im Hohen Dom eine Dankfeier mit Weihbischof Mathias König statt.

  • Projekte: Schallmauer

In den Monaten
September und Oktober baten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser,
um Spenden für „Gemeinde jetzt“, unsere Kirchennachrichten, die
Sie gerade durchblättern. Insgesamt kamen 4.735,00 € zusammen. Zu
addieren sind jene 565,00 €, die in den ersten acht Monaten des
Jahres 2007 auf unserem Konto eingingen. Aufrichtigen Dank! Der
hohe Endbetrag bedeutet für uns Redakteure zweierlei, zum einen
Anerkennung unserer ehrenamtlichen Arbeit, zum anderen Ansporn und
Motivation für die Erstellung der nächsten Ausgaben und für die
ständige Aktualisierung unserer Internet-Seiten. Durch die Spendengelder
und durch die Werbeeinnahmen sind die Druck- und Herstellungskosten
von „Gemeinde jetzt“ für das Jahr 2007 wieder gedeckt. Auf Haushaltsmittel
muss also erneut nicht zurückgegriffen werden! – Für das Projekt
„Brot für die Welt – Gegen Kinderarbeit in Indien“ sind auch schon
2.487,79 € bei uns eingegangen. Wir sind froh und dankbar, dass
nicht nur für Vorhaben und Gruppen in Klafeld gespendet wird, sondern
auch für arme und Not leidende Menschen in den Entwicklungsländern.
– Inzwischen haben wir in unserer Gemeinde 84 Projekte durchführen
können. Seit Beginn der Aktion im Januar 1994 sind insgesamt 193.320,73
€ gespendet worden. Mit einem solchen Erfolg hatte im Presbyterium
damals niemand gerechnet. Und wenn alles normal verlaufen sollte,
werden wir in diesem Jahr die Schallmauer von 200.000 Euro durchbrechen!
 

  • Entlastungsdienst: Atempause

„Er ist wie mein
Schatten. Stets sucht er meine Nähe. Die Orientierung ist sein Hauptproblem.
Meist findet er nicht vom Bad ins Schlafzimmer zurück. Ich muss
aufpassen, dass er das Haus nicht unbemerkt verlässt, auf die Straße
läuft und nicht mehr zurückfindet.

Auch weiß mein
Mann nicht, dass ich seine Ehefrau bin. Meist bin ich für ihn seine
Vertraute, bei der er sich auch manchmal über seine Ehefrau beschwert,
weil sie die ganze Nacht zum Tanzen war… .“ Als Brigitte Weber-Wilhelm
vom Verein „Atempause Hüttental“ den Gottesdienstbesuchern vorliest,
was Karin Anders (64) vom Leben mit ihrem demenzkranken Partner
aufgeschrieben hat, ist es in der Talkirche minutenlang mucksmäuschenstill.
Betroffenheit macht sich breit… Dem Gottesdienstplan hatte man
gar nicht entnehmen können, dass am 27. Januar ein besonderer Gottesdienst
stattfinden würde. Nicht nur Pfarrer Dr. Martin Klein ist anwesend,
sondern neben Brigitte Weber-Wilhelm auch noch Ulrike von Bünau,
Ursula Fries, Annette Fritsche und Ursula Behr. Unter dem Leitgedanken
„Würde bewahren – Nähe erfahren“ informieren sie die Gottesdienstbesucher
über die sehr langsam fortschreitende Krankheit und über den Verein,
einen Entlastungsdienst für pflegende Angehörige von Menschen mit
Demenz. In der letzten Ausgabe von „Gemeinde jetzt“ wurde schon
genauer auf das Angebot des Vereins, auf dessen Organisation und
die Kosten der Betreuung eingegangen. Die fünf Mitarbeiterinnen
übernehmen im Gottesdienst auch das Eingangsgebet, die Fürbitten
und die Segensworte. Beim anschließenden Kirchkaffee beantworten
sie bereitwillig und kompetent alle aufkommenden Fragen. Dabei erfahre
ich, dass es im Kreis Siegen-Wittgenstein 4.100 Demenzkranke gibt
und dass der Verein in der letzten Zeit schon 40 Mitglieder und
acht qualifizierte Helferinnen und Helfer gewinnen konnte. Zum Schluss
ein Hinweis: Dieser Ausgabe unseres Gemeindebriefs liegt ein Flyer
des Vereins bei, dessen Beachtung wir nur empfehlen können.
 

  • Kirchenladen: Eröffnung

Für März ist nun
die Eröffnung des Kirchenladens in der Kölner Straße in Siegen geplant.
Der gewitzte, mehrdeutige Name „offenBar“ soll zugleich Programm
sein: Offen will sich die Kirche in die Stadt einbringen. Kirchenferne
sollen Informationen und Angebote der einzelnen Kirchengemeinden
erhalten. Aber auch Eintrittskarten für Kirchenkonzerte kann man
hier erwerben. Den Besuchern des Ladens soll freundlich, unaufdringlich
und kompetent begegnet werden. Hier kann man eine Tasse Tee oder
einen Capuccino trinken; hier findet man ein Bücherregal mit wechselnder
Literatur und kann fair gehandelte Produkte kaufen. Was aber besonders
wichtig ist: Im Kirchenladen wird es möglich sein, schnell und auf
ganz unkomplizierte Art und Weise wieder in die evangelische Kirche
einzutreten. Für die Arbeit werden noch Mitarbeitende gesucht, die
sich in der hiesigen Kirchenlandschaft einigermaßen auskennen und
gewillt sind, ehrenamtlich mitzuarbeiten.

  • Presbyterium: Vorsitzwechsel

Pfarrerin Almuth
Schwichow wird am Abend des 31. März mit Sicherheit aufatmen. Die
Mitglieder des Presbyteriums und auch viele Gemeindeglieder kennen
den Grund: Ihre Amtszeit als Vorsitzende des Leitungsgremiums endet.
Sie dauerte diesmal aber nicht – wie sonst üblich – ein Jahr, sondern
wegen der langen Vakanz im Wenscht gleich 27 Monate. Und diese Zeit
war nach dem Kirchenkampf in den Jahren 1934 bis 1945 bisher wohl
die schwerste für unsere Kirchengemeinde! Ich nenne nur zwei Stichworte:
Haushaltssicherung und die Stilllegung eines Gemeindehauses und
dreier Gottesdienststätten. In den vielen Monaten der Neustrukturierung
und Umorganisation hat Pfrn. Almuth Schwichow mit hohem Einsatz
und mit viel Umsicht agiert. Dafür auch von dieser Stelle ein großes
Lob und ein herzliches Dankeschön! Daneben waren die „normalen“
Amtsgeschäfte einer Vorsitzenden und der Pfarrdienst in Bezirk und
Gemeinde zu verrichten. Nicht zu vergessen die schon erwähnte und
fast nicht enden wollende Vakanzvertretung. Nur wenige wissen, wie
schwer und wie anstrengend und wie belastend die letzten 27 Monate
für unsere Pfarrerin waren. Am 1. April übergibt sie die Amtsgeschäfte
an Pfarrer Dr. Martin Klein. Er fungiert zum ersten Mal als Vorsitzender
des Klafelder Presbyteriums. Am 21. Januar konnte er schon einmal
„üben“, als er seine plötzlich erkrankte Kollegin vertreten musste
und die Sitzung unseres Leitungsgremiums zu leiten hatte. Wir wünschen
ihm für die verantwortungsvolle Tätigkeit viel Kraft und Geschick
und Gottes Segen!