3 Pfarrbezirke + 2 Kirchen = 1 Gemeinde

3  Pfarrbezirke    +
   2  Kirchen    =    1
 Gemeinde

Liebe Gemeindeglieder,

2007 war in der
Geschichte der Kirchengemeinde Klafeld ein sehr schwieriges Jahr.
Das Presbyterium musste aufgrund der katastrophalen finanziellen
Lage 2006 Entscheidungen treffen, die viele Menschen durch die erfolgte
Umsetzung zum 1. Oktober 2007 erst jetzt in ihrer gesamten Tragweite
erkannt haben und als sehr schmerzhaft empfinden. Obwohl wir  ausführlich
über den Prozess in „Gemeinde jetzt“ und bei Gemeindeversammlungen
im Juni 2006 und März 2007 informiert haben, gibt es immer wieder
die gleichen Fragen. Deshalb möchte ich Ihnen im Folgenden nicht
nur die Gründe für unsere Entscheidung nennen, sondern auch auf
Alternativen zu den Stilllegungen der Kirchen eingehen.

Die Gemeindegliederzahlen
sind in 40 Jahren von 13.900 auf 7.500 Gemeindeglieder um gut 45%
gesunken (ohne Sohlbach und Buchen). Gleichzeitig sank, u.a. bedingt
durch Einkommensteuerentlastung bei gleichzeitiger Erhöhung von
Verbrauchssteuern, die Kirchensteuerzuweisung für die Gemeinde.
Dies alles führte zu einem Einnahmeverlust von insgesamt 350.000
€. Einsparungen in verschiedenen Bereichen in Höhe von 100.000€
konnten verwirklicht werden.

Das Haushaltsdefizit
betrug dennoch 250.000 Euro.  Der Ausgleich des Haushaltes
war trotz aller Bemühungen nicht zu erreichen, so dass nach §67a
der Verwaltungsordnung unverzüglich ein Haushaltssicherungskonzept
durch Beschluss des Leitungsorgans (Presbyterium) aufgestellt werden
musste. Die Haushaltssicherung dient zur nachhaltigen Sicherstellung
kirchlicher Aufgabenerfüllung. Sie ist jährlich fortzuschreiben
und soll höchstens vier Jahre umfassen. Dieses Defizit fällt ohne
einleitende Maßnahmen jedes Jahr an. Wir haben auch nicht die Möglichkeiten
wie Bund, Land und Kommune, den Haushalt durch Schulden auszugleichen.

Die Kirchengemeinde
hatte aber immer noch den  gleichen Gebäudestand (6 Kirchen
bzw. Gemeindezentren, 5 Pfarrhäuser und 7 Tageseinrichtungen für
Kinder) wie vor 40 Jahren.

Angesichts der
oben geschilderten Lage mussten deshalb neue Weichen für die Zukunft
gestellt werden. Nachfolgend möchte ich Ihnen die jährlichen Kosten
ohne Bauunterhaltung, aber einschließlich Personal, für die Gebäude
aufzeigen, die wir stillgelegt haben:

Hoher Rain:
Setzen:
Lutherhaus:
Birlenbach:
Sohlbach
/ Buchen:

Gesamt:

 19.500€
 20.400€
 34.000€
 23.800€
 54.300€
152.000€

(bereits ab 01.08.2005)

Die von uns eingeleitenden
schwerwiegenden Maßnahmen reichen dennoch nicht aus. Deshalb hoffen
wir, dass vom Kirchenkreis und der Kreissynode Beschlüsse gefasst
werden, die  im Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder erhebliche
Kostenreduzierungen mit sich bringen.

Besonderer Dank
gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die durch die Stilllegung
der Gebäude ihre Arbeitsplätze verloren haben. Aufgrund einer durchgeführten
Sozialauswahl sind dies die Organisten Simone Nassauer, Günter Drucks
und Rudolf Ziel, sowie die Küsterinnen Susanne Drechsler, Mechthild
Heide, Heike Leh und Heidi Soose. Diese Mitarbeiter waren alle geringfügig
bzw. teilzeitbeschäftigt. Frau Mechthild Heide aus Sohlbach ist
nun Organistin und  Frau Elvira Haberkorn aus Setzen Küsterin
im Wenscht. Alle Mitarbeiter wurden in Gottesdiensten verabschiedet
bzw. an den neuen Arbeitsorten begrüßt.

Besonders unbefriedigend
ist die Situation in Sohlbach und Buchen. Der Kirchenkreis sah sich
im Bezug auf das Paul-Gerhard-Haus in besonderer Verantwortung.
Dies wurde durch einen Beschluss des Kreissynodalvorstandes im November
2006 mit folgendem Inhalt unterstrichen: „Hinsichtlich der zukünftigen
Nutzung des Paul-Gerhard-Hauses in Buchen-Sohlbach wird sich der
Kirchenkreis darum Bemühen, das Gebäude einer anderen kirchlichen
Nutzung zuzuführen, ohne dass dazu finanzielle Mittel des Kirchenkreises
aus Kirchensteuereinnahmen eingesetzt werden.“ Leider fand aber
der Kirchenkreis keine alternative Nutzungs- bzw. Finanzierungsmöglichkeit.
Unser Presbyterium fasste daraufhin den Beschluss doch nochmals
über die Rückumgliederung der Ortsteile nach Buschhütten nachzudenken.
Ein dementsprechendes Votum seitens Buschhütten erfolgte nicht.
In einer sehr emotionalen Gemeindeversammlung, die auf Initiative
unseres Presbyteriums im Beisein von Herrn Menzel (Verwaltungsleiter)
und einem weiterem Mitglied des Kreissynodalvorstandes stattfand,
mussten wir leider am 24.09.2007 endgültig die Stilllegung des Paul-Gerhardt-Hauses
bekannt geben.

Gab es Alternativen
zu dem genannten Sparkonzept?

Wir hätten sofort
alle Tageseinrichtungen für Kinder an die Stadt Siegen abgeben müssen
und mit der Entlassung unseres Gemeindepädagogen die Arbeit mit
Kindern und Jugendlichen beenden müssen. Unabhängig davon hätten
wir dennoch zusätzlich Gebäude aufgeben müssen. Aber nach welcher
Reihenfolge? Egal wie diese ausgesehen hätte, irgendeiner würde
sich dann immer über den Tisch gezogen fühlen.

Einige sehen eine
Alternative in der Gründung von Fördervereinen. Warum hat dies das
Presbyterium nicht zugelassen?

  1. Die Unterhaltskosten
    einschließlich Bauunterhaltung sind bei den Gebäuden sehr unterschiedlich.
    Wie soll ein Presbyterium, dass für die Gesamtgemeinde verantwortlich
    ist, denen, die die erforderliche Summe nicht zusammen bekommen,
    dies erklären?
  2. Ein durchdachter
    Finanzierungsplan mit namentlicher Benennung von Gemeindegliedern,
    die bereit sind langfristig ein Gebäude zu erhalten, lag dem
    Presbyterium nicht vor.
  3. Alle Gruppen,
    Kreis und Chöre kommen in den noch vorhandenen Gebäuden unter,
    oder treffen sich ortsnah durch die Anmietung von Dorfgemeinschaftshäusern.
  4. Bereits 1997
    haben wir einen Förderverein für die Arbeit mit Kindern und
    Jungendlichen gegründet. Nachdem zu Beginn schnell mit 100 Mitgliedern
    ein gesicherter Betrag von 5.000€ pro Jahr erzielt wurde, ist
    inzwischen die Mitgliederzahl auf 80 gesunken. Viele Menschen,
    bei denen ich dachte, sie würden in den Förderverein eintreten,
    sind leider keine Mitglieder geworden. Der Vorstand hat sich
    bis heute immer wieder um Mitglieder bemüht. Aber sind nicht
    die privaten finanziellen Belastungen aller durch bekannte Preiserhöhungen
    angestiegen?
  5. Das Konzept
    sieht ein Zusammenwachsen der Gemeinde vor, in dem das Bezirksdenken
    der Vergangenheit angehört.
  6. Außerdem
    benötigen wir die Einnahmen aus den Verkäufen der Gemeindehäuser
    / Kirchen um die Defizite aus dem Haushalt auszugleichen.

Von einigen Gemeindegliedern
wurde bemängelt, dass das neue Konzept nur finanzielle Komponenten
hat. Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen!

Die in der Gemeindeumfrage
an erster Stelle genannte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird
an einem neuen Ort weiter geführt. Durch großes ehrenamtliches Engagement
unter der Leitung von Wolfgang Hofheinz sind kinder- und jugendgerechte
Räume entstanden. Hier fühlen sich die jungen Menschen wohl und
sie haben, wie dass im November erstmals im Wenscht durchgeführte
Spielkarussell zeigte, bereits hier ein Zuhause gefunden. Über 250
Kinder und Erwachsene fanden sich ein, um alte aber auch neue Spiele
auszuprobieren. Dies war ein voller Erfolg.

Die neue Konfirmandenkonzeption
unter Beteilung der Pfarrer, des Hauptamtlichen und der Ehrenamtlichen
möchte den Jugendlichen Entscheidungshilfen zu Glaubens- und Lebensfragen
geben.

Neben dem schon
traditionell gut angenommenen Kindergottesdienst am Samstagabend
um 18:00 Uhr im Tal ist in der Wenschtkirche um 11:00 Uhr Kindergottesdienst
parallel zum Gottesdienst. Dieses Angebot, mit monatlich stattfindendem
gemeinsamem Mittagessen für junge Familien, wird gut angenommen.
Außerdem ist wöchentlich am Sonntag um 11:00 Uhr im Kindergarten
Setzen Kindergottesdienst.

Ein traditioneller
Gottesdienst findet jeden Sonntag um 9:30 Uhr in der Talkirche statt.
Der hierfür extra eingerichtete Bus- und Taxidienst wird sehr unterschiedlich
angenommen.

Die neu eingeführte
„Guten-Abend-Kirche“ ist mit sehr großem Erfolg gestartet. Die im
Team mit großem Engagement vorbereitenden Gottesdienste zielen insbesondere
auf kirchendistanzierte Gemeindeglieder und stehen unter einem besonderen
Thema.

Neu ist auch das
 zweimal im Monat stattfindende Kirchcafe am Sonntagnachmittag
im Pfarrhaus, dass gut angenommen wird, und dessen Durchführung
durch unsere Gemeindekreise erfolgen soll.

In diesen für
die Kirche nicht einfachen Zeiten engagierte Frauen und Männer für
das Amt des Presbyters zu gewinnen ist sehr schwer. Deshalb möchte
ich allen, die Verantwortung tragen, ob als Presbyter, Mitglieder
in den Ausschüssen oder als Mitarbeiter in den vielen Gruppen und
Chören, recht herzlich danken. Wir benötigen jedoch noch mehr Mitarbeiter,
die sich für die Belange unserer Gemeinde einsetzen. Es lohnt sich.

Aus meiner Sicht
gibt es genügend Gründe, diesen schwierigen Weg der Umorganisation
mitzugehen. Mit Pfarrer Dr. Martin Klein haben wir einen guten Seelsorger
bekommen, der sehr fleißig mit viel Einsatz und Freude seinen Dienst
tut. Wir bitten Sie dafür zu beten, dass wir auch mit der Nachfolge
von Pfarrer Burkhard Schäfer Erfolg haben. Lassen Sie uns zusammenhalten
und nicht Salz in die Wunden, die wir sicherlich alle haben, streuen.

Mit dem Wunsch,
dass Gott  uns allen auch im kommenden Jahr beisteht und wir
uns bei allen Problemen gegenseitig unterstützen, grüße ich Sie
auch im Namen des Presbyteriums recht herzlich.

Hartmut Heinbach
(Finanzkirchmeister)

 

Durch die o.g. Umstrukturierungsmaßnahmen
war es erforderlich die Pfarrbezirke neu einzuteilen:

Zum Pfarrbezirk I gehören
folgende Straßen:

Adlerstraße, Adolf-Saenger-Straße,
Akazienweg, Albert-Nöll-Straße, Am Bauhof, Am Hochwald, Am Hohen
Feld, Am Rückelchen, Amselweg, Am Sohlbach, Am Wäldchen, Am Wiesenhang,
AufA der Schläfe, Bachstraße, Bruchwiese, Buchener Straße, Buchenweg,
Bussardweg, Dachsweg, Dohlenweg, Drosselweg, Eibenweg, Eichenallee,
Elsa-Brandström-Straße, Elsterweg, Eschenweg, Eulenweg, Falkenstraße,
Fasanenweg, Finkenweg, Friedlandstraße, Fuchsweg, Gewerbestraße,
Grüner Weg, Gutenbergstraße, Habichtweg, Hasenweg, Heesstraße, Hof
Schutte, Im Gartenfeld, Im Gensterfeld, Im Seifen, Im Struthwald,
Im Wiesental, Jakob-Scheiner-Straße, Kastanienweg, Kohlenbergstraße,
Lange Wiese, Lärchenweg, Meisenweg, Moosweg, Otto-Brenner-Platz,
Otto-Brenner-Straße, Pappelweg, Patmosweg, Rehweg, Rüsterweg, Salamanderweg,
Schwalbenweg, Sedanstraße, Sohlbachbrücke, Sohlbacher Straße (ab
Haus-Nr. 38 bzw. 51), Spechtweg, Sperberweg, Starenweg, Tannenburgstraße,
Taubenweg, Teichweg, Triftweg, Ulmenweg, Wacholderweg, Waidmannsweg,
Wasserweg, Wenschtstraße, Ziegeleistraße, Zum Schulwald.

Zum Pfarrbezirk II gehören
folgende Straßen:

Adalbert-Stifter-Weg,
Adolf-Wurmbach-Straße, Akeleiweg, Am Hohen Rain, An der Setze, An
der Talkirche, Asternweg, Bergstraße, Bilzestraße, Bodelschwinghstraße,
Braasfeld, Brachhain, Breitenbruch, Brentanostraße, Bruchstraße,
Buschhütter Straße, Dahlienweg, Dellweg, Dillnhütter Straße, Dreisbacher
Straße, Droste-Hülshoff-Straße, Erikaweg, Eschgarten, Ferndorfsteg,
Fingerhutweg, Fliederweg, Fontanestraße, Fuchsienweg, Geibelstraße,
Geisweider Straße (ab Haus-Nr. 62), Glabacher Ecke, Gottfried-Keller-Straße,
Grubenwiese, Hebbelstraße, Heidlofweg, Hofacker, Im Kölsbachgrund,
Im Ruhrstgarten, In der Burbach, Irisweg, Johann-Hus-Straße, Kastenweg,
Kirchwiese, Koomansstraße, Krauseburg, Kredenbacher Weg, Krokusweg,
Lambertweg, Lavendelweg, Löhstraße, Lohscheffelweg, Marktstraße,
Neuwiese, Philippstraße, Primelweg, Querstraße, Ritterspornweg,
Rudolfstraße, Ruhrststraße, Schilfweg, Schöntalstraße, Schützenwiese,
Setzer Straße, Setzetalstraße, Sonnenstraße, Steimelstraße, Stormstraße,
Suttnerweg, Tannenwald, Thymianweg, Unglinghäuser Straße, Unterm
Steimel, Veilchenweg, Vor der Ley, Wartburgstraße, Wilhelm-Busch-Straße,
Wollsbachstraße, Zum Kallenberg.

Zum Pfarrbezirk III gehören
folgende Straßen:

Abendröthe, Albichweg,
Am Birlenbach, Am Grünen Hang, Am Hüttengraben, Am Kindergarten,
Am Kirschenbäumchen, Am Klafelder Markt, Am Kopf, Am Nöchel, Am
Sammetshain, Am Sonnenhang, Am Sportplatz, Am Steinbruch, Am Westhang,
Am Zäunchen, An den Weiden, Bahnstraße, Birlenbacher Hütte, Birlenbacher
Straße, Bornstraße, Breitscheidstraße, Brunnenweg, Diesterwegstraße,
Eisenstraße, Erlenweg, Fichtenweg, Friedrichsplatz, Friesenstraße,
Fröbelstraße, Geisweider Straße (bis Haus-Nr. 61), Gerberstraße,
Ginsterweg, Goldregenweg, Hans-Böckler-Platz, Heckenbergstraße,
Heidenfeld, Hermann-Löns-Straße, Hofbachstraße, Hohe Straße, Hüttenstraße,
Im Söntchen, In der Furth, Jasminweg, Kalte Seite, Kiefernweg, Königstraße,
Kupferstraße, Lindenplatz, Ludwig-Kenter-Straße, Nussbaumweg, Rathausstraße,
Reckhammerstraße, Rijnsburger Straße, Röntgenstraße, Schießbergstraße,
Schwarzdornweg, Schweizer Seifen, Sohlbacher Straße (Haus-Nr. 1-37
bzw. 2-32), Stahlstraße, Turnerstraße, Viktoriastraße, Vor der Schule,
Wildweg, Wilhelm-Raabe-Straße, Zeppelinstraße, Zinkstraße.