Neues aus Gemeinde und Presbyterium

Neues
aus Gemeinde und Presbyterium

von
Peter – Christian Rose

  • Erfolgreiche
    Aktion

„Autofrei
und Spaß dabei – der Schöpfung zuliebe“: Alle Klafelder
haben schon von dieser Aktion gehört, und viele haben
schon an einer oder an mehreren Fahrten bzw. Wanderungen
teilgenommen. Am 8. Mai 1994 gab unser Ausschuss zur
Bewahrung der Schöpfung unter der Leitung von Barbara
Leidel den Startschuss; man begann mit einer Radtour
zur Heesquelle. Inzwischen sind 13 Jahre vergangen.
Auch 2007 standen schon wieder drei eindrucksvolle Sonntags-Ausflüge
auf dem Programm; jedes Mal konnten ca. 15 Teilnehmer
gezählt werden.

Am
20. Mai hieß es: Radtour nach Hilchenbach. Dort wurden
die Klafelder von einer Stadtführerin erwartet. Sehr
engagiert erzählte sie viele geschichtliche Ereignisse
und Begebenheiten. Auch das Thema „Juden in Hilchenbach“
wurde während des 90-minütigen Rundgangs erörtert, vor
allem am Standort der ehemaligen Synagoge. Schon zwei
Wochen später startete man zu einer Wanderung in den
Giebelwald. Bei herrlichem Wetter zeigte Grundschulrektor
Rudolf Kessler Spuren und Zeugnisse von 2.500 Jahren
Eisenerzabbau. Interessant war vor allem die Besichtigung
von Verhüttungsplätzen aus der Keltenzeit und das Entdecken
mittelalterlicher Schürfstellen. Am 8. Juli drehte sich
alles um alte Grenzbäume. Förster i.R. Alfred Becker
und Försterin Uta Birkhölzer begrüßten die Wanderer
in Oberfischbach. Man erfuhr, warum es neben den vielen
Grenzsteinen auch Grenzbäume gab: Sie machten den jeweiligen
Grenzverlauf seit dem Mittelalter schon von weitem sichtbar.
Gepflanzt wurden dafür vorrangig Eichen und Buchen,
die heute ein stattliches Alter vorweisen können. Nach
einer Rast in Oberheuslingen endete die wunderschöne
Exkursion auf der Wilhelmshöhe. Vielleicht konnten wir
mit den drei Kurzberichten Ihr Interesse wecken. Es
wäre schön, wenn Sie im September dabei sein könnten,
wenn es wieder heißt: „Autofrei und Spaß dabei – der
Schöpfung zuliebe“!

  • Tatsächlicher
    Fehlbetrag

Mittwoch, 16.
Mai, 19.00 Uhr: Sitzung des Presbyteriums im Lutherhaus. Insgesamt
stehen 17 Punkte auf der Tagesordnung. Unter Punkt 7 stellt Finanzkirchmeister
Hartmut Heinbach den Haushaltsplan 2007 vor. Ein umfangreiches Werk
mit insgesamt 133 Seiten! Auf Details soll an dieser Stelle nicht
eingegangen werden. Außerdem wurde in der Ausgabe Mai/Juni von „Gemeinde
jetzt“ schon über die Einsparungen durch das neue Gemeindekonzept
berichtet. Was aber wichtig ist: Der Haushaltsplan wird in Einnahme
auf 2.151.494,00 € und in Ausgabe auf 2.266.809,00 € festgestellt.
Auf Grund der Tatsache, dass sich in den Einnahmen 113.400,00 €
aus zweckfreien Rücklagen befinden, beträgt der tatsächliche Fehlbetrag
im laufenden Jahr 228.715,00 €. Da der Ausgleich des Haushalts nicht
zu erreichen ist, wird das vom Presbyterium beschlossene Haushaltssicherungskonzept
fortgeschrieben. Der Haushaltsplan wird nach der Aussprache ohne
Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen.

  • Hohe Wertschätzung

Weiterhin wird
der EFL (Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle) des Kirchenkreises
viel Anerkennung und eine hohe Wertschätzung entgegengebracht. Im
vergangenen Jahr haben genau 5.472 Menschen in Gesprächen und Veranstaltungen
Rat, Hilfe oder Informationen erhalten. Das geht aus dem Jahresbericht
2006 hervor. Einzelfall bezogene Hilfen wurden von 1.731 Menschen
in Siegen, Bad Berleburg und Olpe in Anspruch genommen, 2.255 Leute
nahmen an Gruppenveranstaltungen teil. Weitere 1.072 Kontakte wurden
von der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) registriert,
und 414 Menschen wurden in zwölf Informationsveranstaltungen erreicht.
Interessant zu lesen ist, wann das Erstgespräch stattfindet: 62
% der Ratsuchenden bekamen es schon innerhalb von 14 Tagen, im Bereich
Schwangerenberatung in der Regel innerhalb einer Woche, im Bereich
der Schwangerenkonfliktberatung sogar meistens innerhalb von zwei
Tagen. Jan Wingert, der Leiter der Beratungsstelle, erläutert, dass
man nach dem massiven Einbruch der Kirchensteuern erhebliche Einsparungen
vornehmen musste. Einige Kolleginnen und Kollegen hätten freiwillig
ihre Arbeitszeit reduziert, zwei Mitarbeiterinnen hätten außerdem
die Einrichtung verlassen. Die freiwerdenden Stellen wurden eingespart
und nicht wieder besetzt. „Nichtsdestoweniger qualifizieren sich
die Mitarbeitenden, wie in den zurückliegenden Jahren, um die Fachlichkeit
zu sichern und zu erhöhen.“ Der Kirchenkreis möchte den Eigenanteil
der Kosten durch Spenden ersetzen, lediglich ein Restbetrag von
26.000 Euro kann aus dem kirchlichen Haushalt bestritten werden.
Der Beratungsstelle wurde aufgegeben, ab 2009 ca. 200.000 € pro
Jahr von Sponsoren einzuwerben. Der Förderverein und die Mitglieder
des Vorstands sind optimistisch, konnten doch schon viele Menschen
gefunden werden, die bereit sind, größere Summen zu spenden. Die
EFL findet man in Siegen in der Burgstraße 23 vor dem Oberen Schloss.
Die Telefonnummer lautet: 0271 / 250 280. Genutzt werden kann auch
die „Offene Sprechstunde“ an jedem Mittwoch in der Zeit von 8.15
– 11.30 Uhr.
 

  • Goldenes
    Priesterjubiläum

Viele
werden ihn noch persönlich kennen, vor allem wohl die
Gemeindeglieder im 4. Bezirk: Pastor Herbert Korfmacher.
Von 1968 bis 1994 war er Priester und Seelsorger in
der noch jungen Gemeinde St. Marien im Wenscht. Er wagte
neue Wege und gab dem Gemeindeleben in Liturgie und
Pastoral jene neuen Impulse, die damals – nach dem 2.
Vatikanischen Konzil (1962 – 1965) – den „Umbruch“ kennzeichneten.
Er arbeitete eng mit den neu eingerichteten Pfarrgemeinderäten
zusammen. In seiner Dienstzeit wurde das Gemeindehaus
als wichtiger Ort der Begegnung und vielfacher Aktivitäten
errichtet und eine Innenrenovierung der Kirche vorgenommen.
„Das alles führte zu einem lebendigen Gemeindeleben
in St. Marien.“

In der Krankenhausseelsorge
fand Pastor Herbert Korfmacher seinen besonderen Schwerpunkt. Ein
wichtiges Anliegen war ihm auch der Ausbau der ökumenischen Kontakte
in der Wenschtsiedlung. Den ersten gemeinsamen Gottesdienst feierten
die Frauen beider Gemeinden am 7. März 1969, und schon ein halbes
Jahr später folgte ein zweiter ökumenischer Gottesdienst aus Anlass
des 10-jährigen Bestehens der katholischen Kirchengemeinde. „Dass
man zuweilen schlau wie ein Fuchs sein muss, um auch in der Ökumene
Dinge voranzubringen, bewies Pastor Herbert Korfmacher beim ökumenischen
Pfingstgottesdienst. Eigentlich gestattet es kirchliches Recht in
der katholischen Kirche nicht, ökumenische Gottesdienste zu Zeiten
zu feiern, an denen normalerweise eine Messe stattfindet. Das war
nun am Morgen des Pfingstmontag der Fall. Folglich kam es irgendwann
zu einer Anfrage aus Paderborn. Pastor Korfmacher antwortete, dass
man in Geisweid der Ansicht sei, nichts Unrechtes zu tun, da doch
der Pfingstmontag in Rom kein Feiertag sei! Paderborn hat sich zu
dieser Frage nie wieder geäußert (Siehe Festschrift zum 100-jährigen
Jubiläum unserer Kirchengemeinde, Seite 99)!“ Als Pastor Korfmacher
1994 die Gemeinde auf eigenen Wunsch verließ, widmete er sich der
besonderen seelsorglichen Betreuung von Patienten in Bad Oeynhausen.
Heute lebt er in Sprockhövel. Am 5. Juni konnte er sein Goldenes
Priester-Jubiläum feiern. Auch wir gratulieren ihm recht herzlich
und wünschen ihm weiterhin Gottes gutes Geleit.
 

  • Kurzfristige
    Absage

Am 8. Juli sollte
im Paul-Gerhardt-Haus in Sohlbach ein Kinderflohmarkt stattfinden.
„Leider hatten sich nicht genügend junge Verkäufer gemeldet“, so
Marion Reuter vom Organisationsteam. Deshalb musste die Veranstaltung
kurzfristig abgesagt werden. Schade! Denn der Erlös aus Cafeteria,
Wurst- und Getränkestand sowie der Platzgebühr sollten dem Kindergarten
zugute kommen. „Vielleicht lag es ja an dem Termin mitten in den
Sommerferien.“ Wie aber zu vernehmen war, soll ein erneuter Versuch
gestartet werden.
 

  • Fleißige
    Sammler

Keiner
möchte ausgegrenzt sein, keiner möchte sich als Außenseiter
fühlen. Doch viele Menschen leben am Rand unserer Gesellschaft.
Die Ursachen dafür sind höchst verschieden, meist komplex
und häufig sehr vielschichtig. Zu nennen wären Arbeitslosigkeit,
Krankheit, Verschuldung, Sucht, Unfall, Behinderung,
das Alter … . „Dazugehören“ hieß deshalb das Motto
der letzten Sommersammlung, die vom 26. Mai bis zum
16. Juni auch in unserer Kirchengemeinde durchgeführt
wurde. Unsere Diakonie ist Hilfe gegen Ausgrenzung und
Einsamkeit, Hilfe gegen Verzweiflung und fehlenden Lebenssinn.
Sie fördert eine Kultur des Helfens, die das Miteinander
stärkt, den Anderen und den Schwachen annimmt und für
die da ist, die Betreuung, Pflege, Anteilnahme und Aufmerksamkeit
benötigen.

Viele von Ihnen,
liebe Gemeindeglieder, haben sich zum Helfen bewegen lassen und
gespendet. Dafür möchten wir Ihnen ganz aufrichtig danken! Wieder
ist ein hoher Betrag zusammen gekommen: In den vier Bezirken unserer
Gemeinde wurden insgesamt 8.697,30 €  gespendet. Das ist weniger
als im Vorjahr; warum die Spendensummen bei den Diakoniesammlungen
in unserer Gemeinde zurückgegangen sind, darüber haben wir ausführlich
in der Ausgabe März / April von „Gemeinde jetzt“ berichtet. Hinzu
kommt sicherlich noch, dass die Spendenbereitschaft in Deutschland
generell gesunken ist. Unser Dank gilt auch den vielen fleißigen
Sammlerinnen und Sammlern, die uneigennützig von Tür zu Tür gingen
und viel Zeit und Kraft investierten. Ein besonderes „Dankeschön“
möchten wir an dieser Stelle Horst Mackenbach aussprechen, der seit
1990 für die Endabrechnungen in Klafeld zuständig war und sein Amt
nach 34 Sammlungen nun in jüngere Hände geben möchte. Eigentlich
wollte er, dass wir auf jegliche Danksagung verzichten! Deswegen
belassen wir es auch bei diesem einen Satz. Übrigens: Ein Nachfolger
soll schon gefunden worden sein! Mehr darüber in der nächsten Ausgabe.
 

  • Neuer
    Lebensabschnitt

Am 6. August begann
es, das Schuljahr 2007/2008. Für viele Kinder war es ein Start in
einen neuen Lebensabschnitt. Die einen wechselten nach der 4. Klasse
in eine weiterführende Schule, für die anderen, die 6-Jährigen,
begann nach dem Besuch des Kindergartens „der Ernst des Lebens“.
Viele von ihnen konnten den ersten Schultag kaum erwarten, einige
aber gingen mit Magenschmerzen und Unbehagen in die erste Stunde.
In vier ökumenischen Schulgottesdiensten in Setzen, in Birlenbach,
im Wenscht und in der Talkirche wurde den „I – Männchen“ Gottes
Segen zugesprochen. Wir wünschen allen Kindern einen guten Anfang,
wir wünschen ihnen viel Mut und Phantasie und Freude beim Lernen.
Und wir wünschen ihnen engagierte Lehrerinnen und Lehrer sowie fürsorgliche
Eltern, die in Klassenpflegschaften und Fördervereinen mitwirken
und Verantwortung übernehmen und die eng mit den Lehrkräften der
jeweiligen Schule zusammenarbeiten wollen.
 

  • Glänzende
    Idee

Für mich sind
es immer wieder besondere Gottesdienste, interessant und informativ
und eindrucksvoll, die Gottesdienste zum Tag der Schöpfung. Stand
vor zwei Jahren „Eine Hand voll Erde“ im Mittelpunkt und beschäftigte
man sich vor zwölf Monaten mit dem Wasser als Quelle des Lebens,
hieß das Thema diesmal „Gott gab uns Atem, damit wir leben“.

Wieder fand der
Gottesdienst am Kälberhof statt, wieder bei herrlichem Sommerwetter.
Und wieder hatte unser Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung alles
bestens und bis ins Detail durchdacht und vorbereitet. Eine Neuerung
gab es aber: Man beging den Tag der Schöpfung zusammen mit dem Birlenbacher
Heimatverein, der am 5. August sein Sommerfest feierte. „Eine glänzende
Idee“, wie es Barbara Leidel, die Ausschussvorsitzende, formulierte.Und
so konnten über 130 Gemeindeglieder in der „Kirche im Grünen“ willkommen
geheißen werden. Ein Gespräch über den Atem und die Luft, ein Rätsel
sowie einige Sprichwörter führten in die Thematik des Gottesdienstes
ein. Und verschiedene Demonstrationen machten die Luft sichtbar
und hörbar. So blies zum Beispiel Pfarrerin Almuth Schwichow einen
großen, bunten Ball auf, und die Bläser ließen ihre Trompeten und
Posaunen und die Tuba ertönen. Die Luft und der darin enthaltene
und von den Pflanzen hergestellte Sauerstoff sind für alle Menschen
und Tiere lebensnotwendig. Seit vielen Jahren aber sind wir dabei,
unsere Luft zu verpesten. „Wir produzieren beim Verbrennen von Kohle,
Öl und Gas so viel CO2, dass die Natur es nicht mehr verarbeiten
kann. Der sinnvolle Kreislauf läuft aus dem Ruder.“ Die Folgen sind
deutlich zu spüren: Die dünne Erdatmosphäre erwärmt sich immer mehr,
die vereisten Pole und die Gletscher in den Hochgebirgen schmelzen
ab, es gibt immer häufiger verheerende Stürme (Kyrill …) und Überschwemmungen,
andere Gegenden auf der Erde leiden unter zunehmender Hitze und
Trockenheit. „Dagegen hat der Mensch aber auch so viel Wissen erlangt,
dass er in der Lage wäre, durch verändertes Verhalten Fehlentwicklungen
aufzuhalten, ja sogar rückgängig zu machen.“ In den Industriestaaten
wäre auch das nötige Geld vorhanden, nicht so in den armen Ländern.
Pfarrerin Almuth Schwichow verdeutlichte dies alles am Beispiel
von Tansania: „Hier werden 90 % des Energiebedarfs durch Feuerholz
und Holzkohle gedeckt. Dies hat zur Folge, dass weit mehr Holz gerodet
wird als nachwächst.“ Mit Unterstützung von „Brot für die Welt“
versucht die Organisation MIGESADO den Raubbau an der Natur zu stoppen
– durch den Bau von Biogasanlagen und energiesparenden Lehmöfen
(anstelle offener Feuerstellen) sowie die Wiederanpflanzung von
Bäumen. Nach anfänglichen Akzeptanzproblemen hat sich das Projekt
zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. „Mit der heutigen Kollekte
können auch wir helfen, denn der Bau eines solchen Lehmofens kostet
nur 20 Euro.“ Viele schöne Lieder, alle begleitet von der Spielgemeinschaft
Posaunenchor Birlenbach / CVJM-Bläserkreis, die Gebete, der Kanon
„Die Herrlichkeit des Herrn bleibe ewiglich“, die Lesung aus 1.
Mose 2, eine Atem – Meditation, verschiedene Texte sowie Informationstafeln
halfen bei der Vertiefung der gesamten Thematik. Nach dem Gottesdienst
sorgte der Heimatverein für das leibliche Wohl der Festbesucher.
Übrigens: Die Kollekte ergab fast 320 €; davon können weitere 16
Lehmöfen in Tansania finanziert werden!