Pfarrer Dusza verabschiedet

„Dein Weg war ein Segen für
uns“

Pfarrer Jürgen Dusza in den
Ruhestand verabschiedet

Mit einem Gottesdienst in der Christus-Kirche
in Neunkirchen-Zeppenfeld wurde jetzt Pfarrer Jürgen Dusza von Superintendentin
Annette Kurschus in den Ruhestand verabschiedet.

Dreieinhalb Jahre lang hatte Dusza die für
ihn geschaffene  Pfarrstelle für Gemeindeaufbau inne. Mit seinem
profunden Wissen, seiner kontaktfreudigen und humorvollen Art sowie
mit viel Beharrlichkeit hat er gemeinsam mit Kirchengemeinden Zukunftspläne
entwickelt und Perspektiven ausgelotet.

In seiner Abschiedspredigt gab er den Menschen
in den Gemeinden des Siegerlandes drei Ratschläge aus seinem Erfahrungsschatz
mit auf den Weg: „Nehmen Sie sich Zeit zum Zuhören. Lassen Sie beginnende
Konflikte nicht chronisch werden. Behalten Sie in den Gemeinden
den Blick für die Armen und die Trauernden.“

Völlig überraschend für den scheidenden Pfarrer
nahmen die Kinder des Kindergartens Schatzkiste aus Neunkirchen
den Chorraum der Kirche in Beschlag. Sie sangen ein Abschiedslied
und überreichten Jürgen Dusza eine als Schiff gestaltete Lampe.

Im Bild von links: Pfr. Christoph Siekermann,
Dr. Matthias  Lagemann,
Superintendentin Annette Kurschus,
Christiane Dusza, Pfr. Jürgen Dusza,
Rolf Marxmeier, Pfr. Michael
Junk, Christiane Häusler-Gräb

Annette Kurschus in ihren Abschiedsworten
im Gottesdienst: „Du hattest keinen leichten Start im Kirchenkreis.
Etliche hatten zu Beginn Vorbehalte. Tag für Tag hast Du am Anfang
Klinken geputzt, die Menschen gesucht und Gespräche geführt – und
Du hast die Herzen der Menschen im Sturm erobert. Dein Weg war ein
Segen für uns. Du hast geholfen, Stärken zu entdecken und Perspektiven
zu entwickeln. Vielen bist Du zum Seelsorger geworden und manchen
zum Freund.“

Später im geselligen Beisammensein hob sie
die vielen Vorzüge des engagierten Pfarrers hervor, der zwei Rekorde
auf sich verbuchen konnte: „Niemand hat  bisher in nur dreieinhalb
Jahren so viele Kontakte in dreißig Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis
aufgebaut wie Du. Und kein anderer Name wurde so oft so falsch ausgesprochen
wie Deiner.“ Mit Lust, Liebe und Beharrlichkeit sowie einer positiven
Grundeinstellung habe er viele Gemeinden auf die Beine gebracht.
Mit einem Rucksack als Präsent lädt Sie Dusza ein, den Rothaarsteig
zu erkunden. Passend dazu schenkte die Kirchengemeinde Hilchenbach
dem Ehepaar Dusza einen Wochenendaufenthalt in der Stadt am Rothaarsteig.
In Hilchenbach hatte Dusza bereits vor seiner Zeit im Kirchenkreis
 Siegen eine fruchtbare Beratungsarbeit geleistet, „mit seiner
unbekümmerten Art und seinem Ruhrgebiets-Charme“, wie Pfr. Roswitha
Scheckel befand.

Grüße kamen auch von Pfr. Dr. Peter Böhlemann,
der im Institut für Aus- Fort- und Weiterbildung der Evangelischen
Kirche von Westfalen das Pastoralkolleg leitet und ebenfalls wie
Dusza Perspektivberatungen durchführt. Von Dusza habe er gelernt,
das man im Team mehr sei, als alleine. Dusza habe immer betont:
Unsere Kirche hat Perspektive.

Für den Arbeitskreis „Gemeinsam unterwegs“
im Kirchenkreis Siegen fiel das Grußwort von Pfr. Rainer Heuschneider
wehmütig aus. Dankbar erinnerte sich Heuschneider an die gemeinsame
Zeit mit den vielen Impulsen und der Begleitung durch den Arbeitskreis.
Aber, die Pfarrstelle wird nicht wieder besetzt und fällt den Pfarrbeschlüssen
des Kirchenkreises zum Opfer. Offen ist, wie das Projekt „Gemeinsam
unterwegs“ künftig mit Leben gefüllt werden kann.

1947 geboren, wuchs Dusza im Ruhrgebiet auf.
Nach Studium und Vikariat war er 17 Jahre lang Gemeindepfarrer in
Bergkamen, danach 6 Jahre im „Amt für Missionarische Dienste“ der
Evangelischen Kirche von Westfalen zuständig für Gemeindeaufbau
und Förderung von Mitarbeitenden, besonders von Ehrenamtlichen.
Bevor er ins Siegerland kam, war er ab 1999  Gemeindepfarrer
in der Kirchengemeinde Dellwig bei Unna.

Auch mit der Verabschiedung bleibt Jürgen
Dusza ordinierter Pfarrer. Er verlässt allerdings das Siegerland
und geht zurück in seinen Heimatort Unna. Zur Ruhe setzen wird sich
der umtriebige Seelsorger nicht. Frei von dem Amtspflichten hat
er nun Zeit, neue Gemeindeprojekte zu entwickeln und auszuprobieren.

kp