Nachruf

Nachruf

Am 27. Dezember 2006 verstarb unsere langjährige
Küsterin Ursula Legler. Am 2. Januar 2007 haben wir sie auf dem
Geisweider Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.

Frau Legler versah von 1963 bis 1966 den Küsterdienst
in der Kirche in Setzen. Zu dieser Zeit wurde das Haus zusätzlich
noch als Jugendheim genutzt. Vor allem Jugendgruppen aus dem Ruhrgebiet
verbrachten hier gerne die Wochenenden, die Ferien und Freizeiten.

Schon hier bewies Frau Legler ihre große Gastfreundlichkeit.
Auf Bitten von Pfr. Biederbeck übernahm sie dann 1966 den Küsterdienst
in der Talkirche und die Hausmeisteraufgaben im Lutherhaus. 25 Jahre
versah sie diesen Dienst, bis zum vorzeitigen Ausscheiden wegen
der Parkinsonerkrankung im Jahre 1991. Dabei wurde sie stets nach
Kräften unterstützt von ihrem Mann.

Frau Legler war eine Küsterin aus Berufung.
Für uns als Kirchengemeinde war es ein Glücksfall über ein Vierteljahrhundert
eine solche Küsterin zu haben. Es war ihr ein Herzensanliegen, dass
sich alle – vom Jungscharkind bis zur Frauenhilfsfrau, vom Bettler
an der Haustür bis zum Besucher der Beerdigungsnachfeier – im Gemeindehaus
angenommen und willkommen fühlen sollten. Wer immer das Haus betrat,
konnte sicher sein, dass er ein offenes Ohr und – wenn nur möglich
– auch Hilfe finden würde. Dabei hatte sie nichts Aufdringliches
und nichts Frömmelndes – aber jeder konnte ihr abspüren, dass sie
aus einem tiefen Gottvertrauen lebte und handelte.

Besonders eindrucksvoll war es für mich, dass
Frau Legler nie negativ über Menschen sprach, sondern versuchte,
„alles zum besten zu kehren“ (Luther im kl. Katechismus). Das ließ
Vertrauen wachsen, und so konnte sie viele (seelsorgerliche) Gespräche
führen.

Uns hat es allen sehr, sehr leid getan, dass
ihr Ruhestand zunehmend von ihrer Krankheit geprägt und überschattet
war. Nach einem arbeitsreichen Leben und einem „Immer-für-andere-dasein“
hätten wir ihr einen entspannten Lebensabend gewünscht. Leider ist
es anders geworden. Bewundernswert war es dann wieder, wie sie in
Würde auch die Krankheit getragen hat.

So wird sie vielen Geisweidern in guter Erinnerung
bleiben, und wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.

Burkhard Schäfer