Auf ein Wort…. März / April 2005

Vor 60 Jahren starb Dietrich Bonhoeffer

“Von guten Mächten wunderbar
geborgen…”

Dietrich Bonhoeffer, 1906 in Breslau geboren,
erlebte als Auslandsstudent im New Yorker Schwarzen-Ghetto Harlem
die Auswirkungen des Rassismus und begann die Trennung zwischen
Glaube und Politik in Frage zu stellen. Was von den Nationalsozialisten
zu erwarten war, begriff Bonhoeffer schon früh: das Ende aller bürgerlichen
Freiheiten in Deutschland und einen erbarmungslosen Kirchenkampf
– es sei denn, die Kirche würde sich gleichschalten lassen und eine
ungestörte Kultausübung mit dem Verzicht auf ihr prophetisches Wort
erkaufen.

Er protestierte gegen den Ausschluss von Menschen
jüdischer Abstammung von kirchlichen Ämtern und war in der Bekennenden
Kirche aktiv. Irgendwann genügte diese innere Emigration in kleinen
Zirkeln nicht mehr: Unter bestimmten Voraussetzungen könne es für
die Kirche notwendig werden, “nicht nur die Opfer unter dem Rad
zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen”.Dietrich
Bonhoeffer, der Gelehrtentyp mit dem nüchternen Verstand, begann
das schwierige Handwerk eines politischen Verschwörers zu erlernen.
Auf raffinierte Weise schleuste er vom Tod bedrohte Juden über die
Reichsgrenze. Von der Abwehr ließ er sich als “Geheimagent” ins
Ausland schicken, wo er Kontakte zum deutschen Widerstand herstellte.
Im April 1943 wurde er verhaftet. Er wartete auf den Tod, mit dem
er sich nach langem Aufbäumen ausgesöhnt hatte.


Dietrich
Bonhoeffer

Der am 4.2.1906 in
Breslau geborene evangelische Theologe und NS-Widerstandskämpfer
Dietrich Bonhoeffer wurde vor 60 Jahren – am 9.4.1945 – im Konzentrationslager
Flossenbürg, zusammen mit anderen Widerstandskämpfern gegen den
Nationalsozialismus, hingerichtet.

Am frühen Morgen des 9. April 1945 wurde
Dietrich Bonhoeffer im oberpfälzischen Konzentrationslager Flossenbürg
hingerichtet. Im tristen Dunkel der Gefängniszelle, während Gott
sich zu verhüllen schien, hatte er einen trotzig-vertrauensvollen
Glauben gelernt. Was er damals niederschrieb, hat seither unzähligen
Christen geholfen:

„Ich glaube, dass Gott
uns
in jeder Notlage so viel
Widerstandskraft geben wird,
wie
wir brauchen. Aber er gibt
sie nicht im Voraus, damit wir
uns
nicht auf uns selbst, sondern
allein auf ihn verlassen.“

„Von guten Mächten wunderbar
geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit
uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“

„Es gibt erfülltes Leben
trotz vieler unerfüllter Wünsche.“