Auf ein Wort……..


Der Mai ist gekommen….

Der Mai ist gekommen….

und mit ihm die Zeit der Konfirmationen: Feierliche Gottesdienste.
Teilweise überfüllte Kirchen. Vorher aufregende Fototermine. Und anschließend
ein großes Fest. Im Mittelpunkt stehen bei alledem die jungen Leute. Oder noch
besser gesagt: Im Mittelpunkt steht jeder und jede persönlich. Darauf kommt
es bei der Konfirmation an:

Persönlich ist der Spruch, den die Jugendlichen wählen.
Persönlich
der Zuspruch, der darin laut wird – zum Beispiel:
„Fürchte dich nicht, ich
bin mit dir, weiche nicht, ich bin dein Gott" (Jesaja 41,10).
Persönlich
meine Antwort, wenn ich dazu laut oder leise in meinem Herzen „Amen" sage.
Persönlich
schließlich der Segen, der mir auf den Kopf zugesagt wird:
„Ich will dich
segnen, und du sollst ein Segen sein."

Gottes Zuspruch, wie er – nicht nur – am Konfirmationstag
begegnet, gilt eben „nicht nur anderen", wie der Heidelberger Katechismus
einmal sehr schön feststellt, sondern „auch mir".
Für Gott bin ich niemals
ein austauschbares Rädchen im Getriebe, niemals ein anonymer Fall, niemals nur
einer unter vielen. Nein: Dieser Gott kennt mich mit Namen. Er ist es, der mein
Leben gewollt hat, er ist es, der mir seine liebevolle Nähe zusagt an jedem
neuen Tag.
Bei diesem Gott bin ich immer ein Mensch mit einem Namen, einer
Geschichte. Bei diesem Gott bin ich angenommen, mit meinen Stärken und Schwächen,
mit meinem Glauben und mit meinen Fragen. Auch mit meiner Unsicherheit, die
mich manchmal befällt.

Kurt Marti dichtete einmal:

ich wurde nicht gefragt
bei meiner geburt
und
die mich gebar
wurde auch nicht gefragt
bei ihrer geburt
niemand
wurde gefragt
außer dem Einen
und der sagte ja

Bei diesem Gott, der „Ja" zu mir sagte und sagt,
brauche ich auch nicht perfekt sein, muss mich nicht beweisen, stehe ich nicht
ständig auf dem Prüfstand. Ihm kann ich mich getrost anvertrauen – ihm glauben.
In den Vorstellungsgottesdiensten am Hohen Rain und in Setzen haben die Jugendlichen
ein einfaches Glaubensbekenntnis gesprochen, in dem all dies zusammengefasst
zum Ausdruck kommt:

Ich

kann nicht malen wie Picasso.
Ich bin nicht so schlau wie Einstein.
Ich
kann nicht so gut singen wie Robbie Williams.
Ich bin nicht so sportlich
wie Michael Ballack.
Aber: Ich kann reden, wie ich rede.
Ich kann lachen,
wie ich lache.
Ich kann weinen, wie ich weine.
Ich kann singen, wie
ich singe.
Ich bin nicht überragend.
Ich bin nicht berühmt.
Ich
bin nicht reich.
Aber: Ich bin etwas Besonderes.
Mich gibt es nur einmal.

Ich bin einmalig.
Gott hat mich wunderbar gemacht.

Dazu haben die Jugendlichen ihr „Amen" gesagt. Und
wir als ältere Menschen mit ihnen. Denn Konfirmation, Befestigung im Glauben,
das brauchen wir als ChristInnen immer wieder neu. Nicht nur ein Mal im Mai,
sondern an jedem neuen Tag.

Ihr/Euer Thomas Hölzer