Rückblick: Schöpfungsgottesdienst

 

11. Schöpfungsgottesdienst:

„Wir setzen ein Hoffnungszeichen!“

In der Talkirche
fanden schon ganz ungewöhnliche Aktionen statt. Ich denke da etwa
an Auftritte von Kabarettisten und Liedermachern, an die zahlreichen
Übernachtungen der Mädchen und Jungen vom Kindergottesdienst und
an die Protestkundgebung der Stahlwerker im Frühjahr 1993. Jetzt
wurden dort sogar 40 Bäume gepflanzt – Buchen, Kastanien, Eschen
und Fichten. „Glaub´ ich nicht!“, werden Sie sagen. „Unmöglich.“
Aber es stimmt! Sie können im Kindergarten Ortsmitte nachfragen,
und auch die Gottesdienstbesucher vom 17. Juni werden es Ihnen bestätigen.
Die waren gekommen, um den inzwischen 11. Schöpfungsgottesdienst
zu feiern. Zusammen mit den Kindern und zwei Gästen. Vorbereitet
von den Mitgliedern des zuständigen Ausschusses. Ja, und es wurde
ein interessanter und anschaulicher und lehrreicher Gottesdienst.
Zum Thema „Die Erde ist des Herrn“. Da von den Mädchen
und Jungen der Kita Ortsmitte gemalte Bilder zu den sieben Schöpfungstagen
und das Lied „Gott hat die ganze Welt gemacht“. Hier kindgerechte
Erläuterungen von Förster Klaus Münker zu Klimawandel und Kyrill.
Er fragte: „Sollen wir unsere Hände in den Schoß legen oder
können wir etwas tun?“ Die Antwort gab er selbst. „Wir
setzen heute ein Hoffnungszeichen!“ Und die Kinder halfen ihm,
die 40 kleinen Bäume in einen großen Holzkasten zu setzen. „Gott
lässt etwas Neues wachsen.“ Dazu die Frage des kleinen Finn:
„Werden das später richtig große Bäume?“ Anschließend
die Predigt von Marianne Mengel-Keßler zu dem Ausspruch „Da
kann man nichts machen!“ Die Pfarrerin leitete zwanzig Jahre
lang den kreiskirchlichen Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung,
jetzt verabschiedete sie sich von den Klafelder Gemeindegliedern.
Dann erzählte sie von dem Jungen, der kleine gestrandete Fische
zurück ins Wasser brachte, und von Martin Luther und dem Apfelbäumchen.
„Kleine Dinge können wir tun! Zum Beispiel Strom sparen, einfacher
leben und – neue Bäume pflanzen. Ja, wir haben sogar die Aufgabe,
die Welt zu schützen und zu bewahren!“ Pfarrer Frank Boes,
selbst Mitglied in unserem Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung,
erläuterte, dass mit der Kollekte das Projekt „Grüne Oase inmitten
der Ödnis“ von „Brot für die Welt“ unterstützt werden
soll: „Im Hochland von Mexiko sind schon vier Millionen Bäume
gepflanzt worden, und jedes Jahr kommen 200.000 neue dazu. So konnte
die Erosion gestoppt werden. Von 50 € kann dort Saatgut für 1.000
Obst- und Waldbäume gekauft werden.“ Dann noch seine Einladung
zum gemeinsamen Mittagsimbiss mit dem Stockbrotbacken der Kinder.
– Knapp drei Wochen später, am 6. Juli, wurden die 40 kleinen Bäume
ausgepflanzt. Auf einer abgeholzten Fläche im Hauberg auf dem Ruhrst.
Waldvorsteher Axel Engert freute sich über die Initiative der Kinder.
Mit dabei natürlich Förster Klaus Münker und sein Kollege Alfred
Büdenbender vom Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein, Pfr. Frank
Boes, Ulrike Blechert, die Leiterin des Kindertagesstätte, sowie
Barbara Leidel, die unserem Ausschuss zur Bewahrung der Schöpfung
seit vielen Jahren vorsteht. Zu allen Bäumchen wurde ein Stab gesteckt,
der zum besseren Wiederfinden einen orangen Farbsprüher erhielt.
Nun sind die Kinder gespannt, wie ihre „Kirchenbäume“
wachsen und gedeihen. Wir natürlich auch!

Peter – Christian Rose