20 Jahre Partnerschaft Klafeld – Bagamoyo

 

Miaka ishirini uhusiano Klafeld
– Bagamoyo

20 Jahre Partnerschaft Klafeld
– Bagamoyo

„Endlich ist es
so weit! Nach langen Bemühungen, Vorbereitungen und Kontaktaufnahmen
steht jetzt fest, dass unsere Partnergemeinde in Tansania die Gemeinde
in Bagamoyo sein wird“, meldeten die Klafelder Gemeindenachrichten
im Mai 1992. Gefeiert wurde der Beginn der Partnerschaft am 27.
und 28. Juni mit einem Abend der Begegnung im Lutherhaus, einem
Festgottesdienst in der Wenschtkirche und einem Gemeindetag für
Weltmission. Dazu waren sechs Gäste aus dem Kirchenkreis Kibaha
sowie zwölf Studenten der Musikhochschule Ruhija angereist und wurden
hier erwartungsvoll empfangen.

Der Gedanke, eine
Partnerschaft mit einer afrikanischen Gemeinde einzugehen, stieß
in Klafeld offenbar auf großes Interesse. Davon zeugen die ausführlichen
Berichte und zahlreiche Fotos in den Gemeindenachrichten. Sowohl
die Klafelder als auch die afrikanischen Besucher schwärmten geradezu
von der „pfingstlichen Begegnung“ und dem „historisch geprägten
Tag“. „Alles stimmte an diesem schönen Sonntag“, resümierte Karin
Krahl in ihrem Bericht. „Sogar das Wetter war so warm, dass sich
die Gäste aus Tansania wie zu Hause fühlen konnten. Für alle, die
an diesem Gemeindetag teilgenommen haben, war es sicher ein großes
Erlebnis, mit diesen fröhlichen und liebenswerten Menschen von einem
anderen Kontinent zusammen sein zu können. Deren unkomplizierte,
freundliche und fröhliche Art zu glauben wird sicher für manchen
von uns zum Vorbild geworden sein. Mit ihrem fröhlichen Singen und
Musizieren haben sie einen Platz in unseren Herzen eingenommen.
So fiel der Abschied von ihnen gar nicht so leicht, und einige stille
Tränen sind dabei geflossen.“

Alte
und neue Kirche (in Bagamoyo)

Bagamoyo

Tränen fließen
fast immer, wenn wir voneinander Abschied nehmen, sei es in Bagamoyo
oder in Siegen. Denn die gegenseitigen Besuche sind das Herzstück
der Partnerschaft. In der persönlichen Begegnung erleben wir, dass
wir als Schwestern und Brüder in Christus zusammengehören, auch
über manche Unterschiede und die große Entfernung hinweg. Gefestigt
wurde die Partnerschaft viele Jahre lang durch das Kilwag-Projekt,
an dem Magdalena Kröber aus Geisweid sowohl im Kirchenkreis Siegen
als auch vor Ort in Bagamoyo maßgeblich beteiligt war. In vielen
Gemeinden des Siegerlandes, auf Basaren und auch auf dem Geisweider
Bürgerfest wurden Handarbeiten verkauft, die Frauen aus den Partnergemeinden
angefertigt hatten. Mit dem Geld, das sie auf diese Weise verdienten,
konnten sie z.B. die Schulgebühren für ihre Kinder bezahlen. Mittlerweile
liegt die Verantwortung für Kilwag ganz in den Händen der tansanischen
Frauen. Auch in Bagamoyo betreibt die Frauengruppe der Gemeinde
einen kleinen Laden, in dem sie Kleidung, Stoffe, Haushaltswaren,
Schmuck und Kunsthandwerk verkauft.

Gottesdienst
in Bagamoyo

Frühstückspause
im Kindergarten

Sichtbare Zeichen
der Verbundenheit kann man sowohl in Klafeld als auch in Bagamoyo
entdecken: Gastgeschenke, die unsere Kirchen schmücken wie z.B.
die kleine geschnitzte Krippe am Eingang der Wenschtkirche, die
im Festgottesdienst am 28. Juni 1992 überreicht wurde, Kerzenständer
aus Ebenholz, die Lutherrose in der Talkirche, eine Abendmahlsdecke
aus Setzen, die seit 2009 auf dem Altar der Kirche in Bagamoyo liegt,
und auch Gebäude, die dort mit Unterstützung der Kirchengemeinde
Klafeld errichtet wurden: die neue Kirche, der Kindergarten, das
Pfarrhaus oder die Kirchen in den sechs Untergemeinden, die zu Bagamoyo
gehören. Im Eingangsbereich der Talkirche werden wir demnächst Geschenke
aus Bagamoyo in einer Vitrine ausstellen. So werden wir immer wieder
an unsere Schwestern und Brüder in Tansania erinnert. Solche Zeichen
der Verbundenheit brauchen wir, um den Gedanken an die Partnerschaft
auch zwischen den gegenseitigen Besuchen wach zu halten.

Frauengruppe

Laden
der Frauengruppe

Dass eine Partnerschaft
nicht nur viel Freude, sondern auch Arbeit und Mühe macht, war von
Anfang an klar: „Jetzt“, so hieß es damals in den Gemeindenachrichten,
„sind wir alle hier in Geisweid gefragt, diese Verbindung aufzubauen
und zu pflegen.“ Das geschieht nicht nur bei persönlichen Begegnungen,
in manchen Gottesdiensten, durch gemeinsame Projekte, im Gebet füreinander,
durch Spenden, Briefe, E-Mails oder Erinnerungsstücke in unseren
Kirchen, sondern auch durch die Arbeit im Partnerschafts-Ausschuss
und durch den Kauf bzw. Verkauf von Waren aus dem Weltladen. Allen,
die in den vergangenen 20 Jahren dazu beigetragen haben, die Partnerschaft
mit der Gemeinde in Bagamoyo aufzubauen und zu gestalten, danken
wir ganz herzlich. Denn bei aller Arbeit und Mühe und trotz aller
Ernüchterung, die sich immer mal wieder einstellt, ist es doch eine
reizvolle und lohnende Aufgabe. Davon können Sie sich gerne selbst
überzeugen im

Festgottesdienst am Pfingstsonntag
(27. Mai 2012)
um 9.30 Uhr in der Talkirche.

Die Predigt hält
Martin Ahlhaus, der seit November als Regionalpfarrer für Mission,
Ökumene und Weltverantwortung in den Kirchenkreisen Iserlohn, Lüdenscheid-Plettenberg,
Siegen und Wittgenstein tätig ist. Nach dem Gottesdienst lädt der
Partnerschafts-Ausschuss Sie herzlich zum Jubiläumskaffee ein –
natürlich mit Kaffee und Tee aus Tansania!

Almuth Schwichow