Neues vom „Grünen Hahn“

 

Neues
vom „Grünen Hahn“

Die regelmäßige
Autowäsche ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit für jeden
Autobesitzer geworden. Wenn die Sonne strahlt, soll auch das Auto
blitzen! Jedes Wochenende bietet sich dasselbe Bild. In Hauseinfahrten
und an Straßenrändern wird mit Hochdruckreinigern, Putzeimern und
Autoshampoo dem Schmutz zu Leibe gerückt. Dabei gelangen Pflegemittelreste,
aber auch Öle, Fette und Ruß, die bei der Wäsche vom Auto abgewaschen
werden, direkt in den Boden und das Grundwasser oder aber über die
Regeneinläufe auf Hof und Straße in die Abwasserkanäle und damit
entweder direkt in ein Gewässer oder in die kommunale Kläranlage.
Diese ist für die Behandlung von Ölen und Fetten nicht ausgelegt.

Drei Waschverfahren
stehen zur Diskussion:

  • die Handwäsche
    vor der Haustür
  • Selbstbedienungswaschplätze,
    an denen der Kunde dem Schmutz mit Hochdruckreiniger und Bürste
    zu Leibe rückt
  • Waschanlagen,
    die entweder das Auto auf einem Förderband durch die Waschstraße
    ziehen oder als sogenannte Portalanlagen wie eine Brücke über
    das Auto hinwegfahren.

Was ist
erlaubt?

In der Stadt Siegen
ist das Reinigen von Fahrzeugen vor der Haustür nur mit klarem
Wasser
ohne Reinigungszusätze erlaubt. Alle Reinigungen, bei
denen Öl, Altöl, Benzin oder ähnliche Stoffe in das öffentliche
Kanalnetz, den Boden oder in das Grundwasser gelangen können sind
unzulässig. Dazu gehört auch die Benutzung von Hochdruckreinigern.
Durch den hohen Druck werden Öle und Fette soweit zerkleinert und
zerstört, dass sie mit dem Wasser eine schwer abbaubare Emulsion
bilden.

Kritisch ist die
Autowäsche besonders in Gebieten, in denen die Abwasserbeseitigung
im Trennsystem erfolgt, d.h. Schmutz- und Regenwasser werden in
getrennte Kanäle abgeleitet. Hier gelangt das Reinigungswasser über
den Regeneinlauf vom Hof, der Straße und dem Regenwasserkanal direkt
in das Gewässer. In unserer Kirchengemeinde gibt es dieses Trennsystem
in den Ortsteilen Nieder- und Obersetzen, Dillnhütten sowie im Ortsteil
Birlenbach in einigen Straßen des Neubaugebiets ‚Am Zäunchen‘ und
bei einigen Hausgrundstücken, die  unmittelbar an ein Gewässer
grenzen. Hier sollte besonders darauf achtgegeben werden, dass durch
die Autowäsche keine Gewässerverunreinigung erfolgt (Straftatbestand).

Besser in
die Waschanlage

Experten schätzen,
dass das Durchschnittsauto in Deutschland ca. 17 mal pro Jahr gewaschen
wird. Dies ergibt ca. 561 Mio. Autowäschen im Jahr.

Der Wasserverbrauch
bei der Handwäsche liegt in der Regel weit über dem Verbrauch in
einer Autowaschanlage. Optimal waschen Sie Ihr Auto in einer Waschanlage
mit einer Wiederaufbereitungsanlage für das Schmutzwasser. Mehr
als 80 % des Wassers können hier wiederverwendet werden.

Tipps

  • Nutzen Sie
    Waschanlagen oder Selbstbedienungswaschplätze und kombinieren
    Sie diese Fahrt am besten mit der Erledigung von Einkäufen.
    Sie vermeiden so Schadstoffe und sparen Sprit.
  • Häufige Autowäsche
    kratzt am Lack. Darum sollten Sie Ihr Auto allenfalls alle   4
    – 6 Wochen waschen.
  • Nach einem
    Regen ist der Schmutz eingeweicht und löst sich bei  der
    Wäsche leichter. Vogeldreck und klebrige Blattausscheidungen
    lassen sich auch mit einem Schwamm beseitigen, dazu ist keine
    komplette Wäsche nötig.
  • Wasch- und
    Wachsmittel sollen einen witterungsbeständigen Film auf Ihrem
    Auto bilden, der vor Rost, Schmutz und Auftausalz schützt. Bei
    dem Gebrauch von kombinierten Wasch- und Wachsmitteln landet
    jedoch ein großer Teil der Inhaltsstoffe im Abwasser statt auf
    Ihrer Motorhaube, und der ohnehin dünne Schutzfilm auf Ihrem
    Auto bleibt nur wenige Tage erhalten.
  • Greifen Sie
    zu einem Hartwachs. Dieser schützt Ihren Wagen zwei bis drei
    Monate. Besonders empfehlenswert ist Carnaubawachs, welches
    aus der Carnauba-Palme gewonnen wird.
  • Spezial-Felgenreiniger
    sollen die Felgen zum Glänzen bringen. Manche enthalten Salz-
    und Phosphorsäure, die zwar für kurze Zeit Glanz erzeugen, das
    Metall langfristig jedoch verätzen. Greifen Sie lieber zu einer
    nicht zu harten Bürste.
  • Auf Insektenententferner
    können Sie verzichten, wenn Sie über Nacht eine nasse Zeitung
    auflegen. Danach lassen sich die Insekten mit Schwamm und warmen
    Wasser entfernen.
  • Silikon-Spray
    für Dichtungen wird verwendet, damit die Dichtungen nicht brüchig
    werden und im Winter nicht festfrieren. Dieselbe Wirkung hat
    auch ein Hirschtalgstift, der ebenfalls im Handel erhältlich
    und bedeutend umweltverträglicher ist.
  • Kunststoffoberflächen
    lassen sich gut mit Seifenlauge reinigen; Silikon-Spray erzeugt
    zwar eine glänzende Oberfläche, ist aber umweltschädlicher als
    Seife und bei Sonneneinstrahlung können die Flächen blenden.
  • Cockpitspray
    soll u. a. für “Neuwagen-Duft“ in Ihrem Auto sorgen. Um den
    Geruch von z. B. kaltem Rauch loszuwerden, können Sie auch einfach
    einen aufgeschnittenen Apfel über Nacht im Innenraum liegenlassen.

 

Und denken
Sie daran:
Eine saubere Umwelt ist wichtiger als ein sauberes
Auto, und wenn man ab und zu das Fahrad nimmt, wird das Auto weniger
schmutzig.

Ihr
Umweltteam vom Grünen Hahn