Ausblick: Weltgebetstag 2012

 

Steht auf für Gerechtigkeit

Zum Weltgebetstag aus Malaysia
am 2. März 2012

Wie
lässt sich ein Staat regieren, dessen zwei Landesteile – getrennt
durch das Südchinesische Meer – über 500 Kilometer auseinander liegen?
Ein Land, dessen rund 27 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner
unterschiedliche ethnische, kulturelle und religiöse Wurzeln haben.
Mit Kontrolle, mit Reglementierungen, mit Religion? Die Regierung
des südostasiatischen Landes Malaysia versucht mit allen Mitteln,
Einheit und Stabilität zu erhalten. Der Islam ist in Malaysia Staatsreligion.
Doch fast die Hälfte der Bevölkerung gehört dem Buddhismus, Hinduismus,
Christentum und anderen Religionen an. Für sie gilt nur theoretisch
Religionsfreiheit. Immer wieder kommt es zu Benachteiligungen der
religiösen Minderheiten und zu Konflikten.

Malaysia, seit
1957 unabhängig, gilt als wirtschaftlich aufstrebend und ist als
konstitutionelle Wahlmonarchie weltweit einzig. Seine Hauptstadt
Kuala Lumpur liegt in Westmalaysia, wo ca. 80% der Bevölkerung leben.
Im viel größeren Ostmalaysia, das auf Borneo liegt, leben besonders
indigene Völker mit einem hohen Christenanteil.

Malaysia könnte
zauberhaft sein: Mit vielen Stränden, fruchtbaren Ebenen an den
Küsten, tropischem Dschungel, Hügeln und Bergen bis 4000 m versucht
es mit Erfolg, Touristen anzuziehen. Ja, wenn es Korruption, Ungerechtigkeit
und vor allem die Menschenrechtsverletzungen nicht gäbe! Aber man
spricht unter dem Druck der Regierung am besten nicht darüber. Auch
für Christinnen und Christen (gut 9%) kann es gefährlich sein, Kritik
zu üben. Die Weltgebetstagsfrauen haben in ihrer Liturgie einen
Weg gefunden, Ungerechtigkeiten, die „zum Himmel schreien“, anzuprangern:
Sie lassen die Bibel sprechen. Die harten Klagen des Propheten Habakuk
schreien zu Gott. Und die Geschichte von der hartnäckigen Witwe
und dem korrupten Richter aus dem Lukasevangelium trifft genau den
Lebenszusammenhang der Verfasserinnen und vieler Menschen weltweit.
Das biblische Zeugnis ermutigt die Frauen aus Malaysia, auch ihre
Klagen im Gebet vor Gott zu bringen. Sie zeigen uns, warum gerade
wir als Christinnen und Christen verpflichtet sind, gegen Ungerechtigkeit
in unserer Gesellschaft einzutreten. Weltweit wollen sie am 2. März
2012 dazu aufrufen, aufzustehen für Gerechtigkeit.

In der Kirchengemeinde
Klafeld feiern wir den Weltgebetstag am Freitag, dem 2. März, um
19 Uhr, in der Talkirche
. Nach dem Gottesdienst laden wir wieder
zu einem geselligen Beisammensein ein.

Schon seit vielen
Jahren bereiten wir den Weltgebetstag in einem ökumenischen Kreis
vor. Wir treffen uns erstmals am Mittwoch, dem 18. Januar 2012,
um 19 Uhr im Gemeindehaus an der Talkirche und werden dann die weiteren
Termine miteinander absprechen. Alle Frauen, die den Weltgebetstag
gerne mitgestalten möchten, sind in unserem Vorbereitungskreis herzlich
willkommen. Falls Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte an
Pfarrerin Almuth Schwichow (Tel.: 81325).